LINDNER-Interview für die "WAZ-Gruppe

  • Pressemitteilung der Firma FDP-Bundesgeschäftsstelle, 19.04.2012
Pressemitteilung vom: 19.04.2012 von der Firma FDP-Bundesgeschäftsstelle aus

Kurzfassung: Berlin. Der FDP-Spitzenkandidat in NRW und designierte NRW-Landesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab der "WAZ-Gruppe" heute das folgende Interview. Die Fragen stellte Wilfried Goebels: Frage: Sie sollen zum Retter der schwer angeschlagenen FDP ...

[FDP-Bundesgeschäftsstelle - 19.04.2012] LINDNER-Interview für die "WAZ-Gruppe"


Berlin. Der FDP-Spitzenkandidat in NRW und designierte NRW-Landesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab der "WAZ-Gruppe" heute das folgende Interview. Die Fragen stellte Wilfried Goebels:

Frage: Sie sollen zum Retter der schwer angeschlagenen FDP werden. Macht Ihnen die hohe Erwartung der Partei keine Angst?

LINDNER: Ich bin mir der Verantwortung bewusst. Aber es geht nicht um mich.

Entscheidend ist die neue Glaubwürdigkeit der FDP, weil die Fraktion im Landtag gesagt hat: lieber neue Wahlen als neue Schulden. Das war ein politischer Wendepunkt für die FDP. Dieses neue Denken hilft auch unserer Bundespartei.

Frage: NRW als Modell für die Bundespartei?

LINDNER: So einen Anspruch habe ich nicht. Wir haben hier aber einen eigenen Stil, neue Prioritäten und arbeiten seriös an den Fragen des Landes: weniger Schulden durch einen schlanken Staat statt durch rot-grüne Steuererhöhungen. Wir wollen faire Bedingungen für das Gymnasium und bezahlbare Energie. Unsere Priorität für die Entschuldung des Staates hat diese Woche auch die Bundes-FDP bekräftigt.

Frage: Warum sollen die NRW-Bürger FDP wählen?

LINDNER: Die Wahl ist auch eine Haltungsfrage. Die Zukunft wird besser, wenn wir zusammen in Freiheit daran arbeiten. Gerade SPD und Grüne wollen dagegen überall Verbotsschilder aufstellen und in unsere privaten Lebensentscheidungen hineinregieren. Wir verhindern, dass aus verantwortungsbewussten Bürgern irgendwann Staatsinsassen gemacht werden.

Frage: Wo wollen Sie den Haushalt sanieren?

LINDNER: Der Staat muss schlanker werden. Rot-Grün hat aber 2000 neue Stellen geschaffen. Trotz Rekordeinnahmen macht NRW Milliarden Euro neue Schulden. Damit muss Schluss sein. NRW belegt im bundesweiten Dynamik-Ranking Platz 14 von 16. Wirtschaftliche Dynamik erzielt man nicht durch rot-grüne Steuererhöhungen – die sind Gift für die Konjunktur. Sonst haben wir am Ende höhere Steuern und mehr Schulden.

Frage: Welche Koalition schwebt Ihnen vor?

LINDNER: Ich lehne Koalitionsspielchen ab. Wir gehen unabhängig und sachorientiert in den Wahlkampf. Wenn CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann schon öffentlich über Schwarz-Grün oder eine rot-schwarze Koalition spekuliert, ist das bedauerlich. Ich würde es vorziehen, wenn die CDU als Oppositionspartei wie wir auf einen Politikwechsel hinarbeitet.

Frage: Ihr Kieler Parteifreund Kubicki verfolgt im Wahlkampf eine Abgrenzungsstrategie gegenüber der Bundespartei. Wie halten Sie es?

LINDNER: Wir konzentrieren uns auf Landespolitik. Wir in NRW spüren derzeit, dass uns die Leute wieder zuhören. Das ist eine Chance. Deshalb bin ich sicher, dass wir wieder in den Landtag kommen.

Frage: Ex-Ministerpräsident Wolfgang Clement will Sie im Wahlkampf persönlich unterstützen. Wie soll das aussehen?

LINDNER: Wolfgang Clement und ich werden am 1.Mai in Essen ein gemeinsames Papier zur Energie- und Industriepolitik öffentlich vorstellen.

Frage: Wie bewerten Sie die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft?

LINDNER: Sie ist eine respektable Persönlichkeit, macht aber eine falsche Politik. Hannelore Kraft hält an der Legende der guten Schulden fest, mit denen man soziale Politik machen könnte. Griechenland ist der beste Beweis, dass diese Strategie gescheitert ist.

Frage: Die FDP hat den Schulkonsens von SPD, CDU und Grünen bekämpft. Warum fürchten Sie um das Gymnasium?

LINDNER: Der Schulkonsens benachteiligt das Gymnasium. Dabei ist das die beliebteste und erfolgreichste Schulform. Dort gibt es aber weniger Ganztag und größere Klassen. Es werden so langfristig die Weichen in Richtung Einheitsbildung gestellt. Ich verstehe nicht, wie die CDU als bürgerliche Partei das Gymnasium verraten konnte.


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