Wer gerade im OP steht, kann nicht gleichzeitig Sprechstunde halten!
- Pressemitteilung der Firma Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC), 20.04.2012
Pressemitteilung vom: 20.04.2012 von der Firma Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) aus Hamburg
Kurzfassung: Hamburg - Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) wehrt sich gegen den Vorwurf der gesetzlichen Krankenkassen, viele Chirurgen würden zu wenige Kassenpatienten behandeln, weil sie in dieser Zeit lieber lukrative Privatversicherte ...
[Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) - 20.04.2012] Wer gerade im OP steht, kann nicht gleichzeitig Sprechstunde halten!
Hamburg - Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) wehrt sich gegen den Vorwurf der gesetzlichen Krankenkassen, viele Chirurgen würden zu wenige Kassenpatienten behandeln, weil sie in dieser Zeit lieber lukrative Privatversicherte versorgen. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack (Stuttgart) kritisiert: "Dies sind verzerrende und unsinnige Aussagen, die mit der Realität nichts zu tun haben! Die Kassen ignorieren dabei, dass es innerhalb unserer Fachgruppe große Unterschiede in den Tätigkeitsschwerpunkten und in der Praxisorganisation gibt. Ein Chirurg, der viel operiert, kann nicht gleichzeitig Sprechstunde halten und hat daher automatisch weniger Fälle." Haack ergänzt: "Operationen werden pauschal mit allen Begleitleistungen sowie Voruntersuchung und Nachbehandlung abgerechnet, egal wie oft der Patient die Praxis aufsucht. Ein Chirurg, der viel operiert, rechnet also relativ wenige Ziffern ab – trotzdem widmet er Kassenpatienten einen Großteil seiner Arbeitszeit!"
Die Kassen zitieren in ihrer jüngsten Kritik eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen- Bundestagsfraktion. Danach versorgen je nach Bundesland zwischen 13,4 und 30,1 Prozent der Chirurgen weniger als ein Viertel der Fälle als ihre Fachkollegen. Die entsprechenden Zahlen hat das Bundesgesundheitsministerium von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erhalten. In ihrer Antwort betont die Parlamentarische Staatssekretärin Ulrike Flach ausdrücklich, dass sich die Fallzahlen je nach Tätigkeitsschwerpunkt der Ärzte sehr stark unterscheiden können. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack moniert: "Diesen Umstand verschweigen die Kassen leider geflissentlich. Stattdessen unterstellen sie einfach, dass Chirurgen mit niedrigen Fallzahlen lieber lukrative Privatpatienten behandeln."
BNC-Vizepräsident Dr. Dieter Zollmann (Jena) meint hierzu: "Welche Statistik belegt diesen abenteuerlichen Umkehrschluss? Wenn ein Arzt weniger Sprechstunden anbietet, kann er automatisch auch nur weniger Privatpatienten behandeln. In unserem OP-Zentrum haben wir zwei Sprechstunden- und drei OP-Tage pro Woche. Wer so organisiert ist, hat automatisch weniger Scheine – trotz voller Auslastung. Hier bei uns in Thüringen gibt es übrigens außer Lehrern kaum Privatversicherte. Es wäre kaum lukrativ, sich nur auf diese Klientel zu konzentrieren. Und trotzdem haben 23,6 Prozent der Chirurgen in Thüringen unterdurchschnittliche Fallzahlen."
Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 25 regionale Landesverbände (ANC) vertritt. Er engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politikern, Krankenkassen, Wirtschaft und anderen Berufsverbänden.
Kontakt
BNC Geschäftsstelle
Wulfsdorfer Weg 7
22359 Hamburg
Tel.: 040 60 32 91 10
Fax: 040 60 32 91 18
info@bncev.de
http://www.bncev.de
Hamburg - Der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) wehrt sich gegen den Vorwurf der gesetzlichen Krankenkassen, viele Chirurgen würden zu wenige Kassenpatienten behandeln, weil sie in dieser Zeit lieber lukrative Privatversicherte versorgen. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack (Stuttgart) kritisiert: "Dies sind verzerrende und unsinnige Aussagen, die mit der Realität nichts zu tun haben! Die Kassen ignorieren dabei, dass es innerhalb unserer Fachgruppe große Unterschiede in den Tätigkeitsschwerpunkten und in der Praxisorganisation gibt. Ein Chirurg, der viel operiert, kann nicht gleichzeitig Sprechstunde halten und hat daher automatisch weniger Fälle." Haack ergänzt: "Operationen werden pauschal mit allen Begleitleistungen sowie Voruntersuchung und Nachbehandlung abgerechnet, egal wie oft der Patient die Praxis aufsucht. Ein Chirurg, der viel operiert, rechnet also relativ wenige Ziffern ab – trotzdem widmet er Kassenpatienten einen Großteil seiner Arbeitszeit!"
Die Kassen zitieren in ihrer jüngsten Kritik eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen- Bundestagsfraktion. Danach versorgen je nach Bundesland zwischen 13,4 und 30,1 Prozent der Chirurgen weniger als ein Viertel der Fälle als ihre Fachkollegen. Die entsprechenden Zahlen hat das Bundesgesundheitsministerium von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erhalten. In ihrer Antwort betont die Parlamentarische Staatssekretärin Ulrike Flach ausdrücklich, dass sich die Fallzahlen je nach Tätigkeitsschwerpunkt der Ärzte sehr stark unterscheiden können. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack moniert: "Diesen Umstand verschweigen die Kassen leider geflissentlich. Stattdessen unterstellen sie einfach, dass Chirurgen mit niedrigen Fallzahlen lieber lukrative Privatpatienten behandeln."
BNC-Vizepräsident Dr. Dieter Zollmann (Jena) meint hierzu: "Welche Statistik belegt diesen abenteuerlichen Umkehrschluss? Wenn ein Arzt weniger Sprechstunden anbietet, kann er automatisch auch nur weniger Privatpatienten behandeln. In unserem OP-Zentrum haben wir zwei Sprechstunden- und drei OP-Tage pro Woche. Wer so organisiert ist, hat automatisch weniger Scheine – trotz voller Auslastung. Hier bei uns in Thüringen gibt es übrigens außer Lehrern kaum Privatversicherte. Es wäre kaum lukrativ, sich nur auf diese Klientel zu konzentrieren. Und trotzdem haben 23,6 Prozent der Chirurgen in Thüringen unterdurchschnittliche Fallzahlen."
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