23.04.2012 15:14 Uhr in Handel & Dienstleistungen von KLARTEXT ONLINE
Verbraucher doch nix doof
Verbraucherzentrale Bundesverband: Die meisten Bürger interpretieren das Mindesthaltbarkeitsdatum richtigKurzfassung: In Deutschland landen jährlich knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Stuttgart. Ein Großteil sei aber noch genießbar gewesen, und deswegen ruft das Bundesministerium für Ernährung (BMELV) zu einem bundesweiten Bündnis gegen Lebensmittelverschwendung auf - getragen von Wirtschaft und Wissenschaft, Verbrauchern und Verbänden.
[KLARTEXT ONLINE - 23.04.2012] Jeder Bürger wirft jährlich 82 Kilogramm Essen in den Müll
"Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen zu schonen", sagte Bundesministerin Ilse Aigner am 27. März 2012 in Berlin zum Auftakt der BMELV-Initiative "Zu gut für die Tonne". Deshalb sei es richtig, "sich auf die gesamte Kette von der Landwirtschaft, über die Industrie und den Handel bis hin zum Verbraucher zu konzentrieren". Und weil ein großer Teil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in den Privathaushalten anfällt - jährlich 82 Kilogramm pro Person -, hat das BMELV die Infoseite www.zugutfuerdietonne.de erstellt.
VZBV: Drei Viertel der Verbraucher interpretieren das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig
Dem Verbraucher wurde in der jüngsten Vergangenheit in Medienberichten immer wieder vorgeworfen, das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verbrauchsdatum zu verwechseln und somit Lebensmittel in den Müll zu werfen, die eigentlich noch gut essbar seien. "Doch allein eine Aufklärungskampagne zum Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum wird es nicht richten", zeigt sich Gerd Billen, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) überzeugt. Denn eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen habe gezeigt, dass drei Viertel der Verbraucher die Daten korrekt interpretierten. Zudem trage da Gros entsorgter Lebensmittel - wie Obst, Gemüse und Backwaren - gar kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Sei Vorschlag: "Verbraucher müssen besser kalkulieren, Hersteller und Handel Anreize wie Jumbo-Verpackungen überdenken".
Handel vs. Haushalte: 4 zu 80
In Deutschland gibt es rund 41.000 Lebensmittelhändler. Und jeder wirft pro Tag 25 Kilogramm Nahrungsmittel in den Müll - das entspricht 310.000 Tonnen pro Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des EHI Retail Instituts. Das hört sich zunächst viel an. Doch diese Zahl entspricht lediglich 1,1 Prozent der bezogenen Lebensmittel. Das größere Problem liege beim Verbraucher selbst, belegt das Institut mit folgender Umrechnung: Geht man davon aus, dass jeder Händler durchschnittlich 2.000 Verbraucher versorgt, beträgt der jährliche Verlust im Handel vier Kilogramm pro Verbraucher. In den Haushalten selbst hingegen schmeißt jeder Verbraucher jährlich stolze 80 Kilogramm in Müll.
BVL: "Handel geht verantwortungsvoll mit Lebensmitteln um"
Der Handel gehe verantwortungsvoll mit Lebensmitteln um, erklärt Franz-Martin Rausch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL): "Kein Händler wirft gern Lebensmittel weg. Das ist moralisch verwerflich und betriebswirtschaftlich unsinnig. Lebensmittelverluste lassen sich allerdings nie gänzlich vermeiden. Der Lebensmittelhandel ist sich seiner Verantwortung bewusst und versucht, eigene Verluste soweit wie möglich zu minimieren". Die Unternehmen arbeiteten mit neuen Warenwirtschaftssystemen, die mit Prognosewerten das Sortiment dem tatsächlichen Bedarf der Kunden anpassen. "Und einige arbeiten schon mit Schneidemaschinen, die über eine integrierte Waage verfügen, so dass jede Portion das exakte Gewicht erreicht", erklärt Ralf Steinhilber, Director Food Processing Market and Technology beim Unternehmen Bizerba. Das so genannte Give-Away ließe sich um rund 15 Prozent reduzieren und Unterfüllungen vermeiden.
"Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen zu schonen", sagte Bundesministerin Ilse Aigner am 27. März 2012 in Berlin zum Auftakt der BMELV-Initiative "Zu gut für die Tonne". Deshalb sei es richtig, "sich auf die gesamte Kette von der Landwirtschaft, über die Industrie und den Handel bis hin zum Verbraucher zu konzentrieren". Und weil ein großer Teil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in den Privathaushalten anfällt - jährlich 82 Kilogramm pro Person -, hat das BMELV die Infoseite www.zugutfuerdietonne.de erstellt.
VZBV: Drei Viertel der Verbraucher interpretieren das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig
Dem Verbraucher wurde in der jüngsten Vergangenheit in Medienberichten immer wieder vorgeworfen, das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verbrauchsdatum zu verwechseln und somit Lebensmittel in den Müll zu werfen, die eigentlich noch gut essbar seien. "Doch allein eine Aufklärungskampagne zum Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum wird es nicht richten", zeigt sich Gerd Billen, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) überzeugt. Denn eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen habe gezeigt, dass drei Viertel der Verbraucher die Daten korrekt interpretierten. Zudem trage da Gros entsorgter Lebensmittel - wie Obst, Gemüse und Backwaren - gar kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Sei Vorschlag: "Verbraucher müssen besser kalkulieren, Hersteller und Handel Anreize wie Jumbo-Verpackungen überdenken".
Handel vs. Haushalte: 4 zu 80
In Deutschland gibt es rund 41.000 Lebensmittelhändler. Und jeder wirft pro Tag 25 Kilogramm Nahrungsmittel in den Müll - das entspricht 310.000 Tonnen pro Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des EHI Retail Instituts. Das hört sich zunächst viel an. Doch diese Zahl entspricht lediglich 1,1 Prozent der bezogenen Lebensmittel. Das größere Problem liege beim Verbraucher selbst, belegt das Institut mit folgender Umrechnung: Geht man davon aus, dass jeder Händler durchschnittlich 2.000 Verbraucher versorgt, beträgt der jährliche Verlust im Handel vier Kilogramm pro Verbraucher. In den Haushalten selbst hingegen schmeißt jeder Verbraucher jährlich stolze 80 Kilogramm in Müll.
BVL: "Handel geht verantwortungsvoll mit Lebensmitteln um"
Der Handel gehe verantwortungsvoll mit Lebensmitteln um, erklärt Franz-Martin Rausch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL): "Kein Händler wirft gern Lebensmittel weg. Das ist moralisch verwerflich und betriebswirtschaftlich unsinnig. Lebensmittelverluste lassen sich allerdings nie gänzlich vermeiden. Der Lebensmittelhandel ist sich seiner Verantwortung bewusst und versucht, eigene Verluste soweit wie möglich zu minimieren". Die Unternehmen arbeiteten mit neuen Warenwirtschaftssystemen, die mit Prognosewerten das Sortiment dem tatsächlichen Bedarf der Kunden anpassen. "Und einige arbeiten schon mit Schneidemaschinen, die über eine integrierte Waage verfügen, so dass jede Portion das exakte Gewicht erreicht", erklärt Ralf Steinhilber, Director Food Processing Market and Technology beim Unternehmen Bizerba. Das so genannte Give-Away ließe sich um rund 15 Prozent reduzieren und Unterfüllungen vermeiden.
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Lotharstraße 97, 53115 Bonn, Deutschland
Tel.: 0228; http://www.klartextonline.com
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