Weltmalariatag: Ärzte ohne Grenzen beobachtet deutlichen Anstieg der Malaria-Fälle in der Demokratischen Republik Kongo
- Pressemitteilung der Firma Ärzte ohne Grenzen, 24.04.2012
Pressemitteilung vom: 24.04.2012 von der Firma Ärzte ohne Grenzen aus Berlin
Kurzfassung: Kinshasa/Berlin, 24. April 2012. Einen Tag vor dem Weltmalariatag fordert Ärzte ohne Grenzen die kongolesische Regierung und medizinische Hilfsorganisationen angesichts eines dramatischen Anstiegs von Malariafällen in der Demokratischen Republik ...
[Ärzte ohne Grenzen - 24.04.2012] Weltmalariatag: Ärzte ohne Grenzen beobachtet deutlichen Anstieg der Malaria-Fälle in der Demokratischen Republik Kongo
Kinshasa/Berlin, 24. April 2012. Einen Tag vor dem Weltmalariatag fordert Ärzte ohne Grenzen die kongolesische Regierung und medizinische Hilfsorganisationen angesichts eines dramatischen Anstiegs von Malariafällen in der Demokratischen Republik Kongo zu Sofortmaßnahmen auf. In den Projekten der Organisation hat sich die Zahl der Malariapatienten von 2009 bis 2011 mehr als verdreifacht. Die bestehenden Präventions- und Behandlungsprogramme sind überfordert.
Als Reaktion hat Ärzte ohne Grenzen zusätzliche medizinische Nothilfeteams in vier Provinzen des Landes entsandt. In den bestehenden Projekten haben die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen im Jahr 2011 mehr als 158.000 Patienten behandelt – gegenüber 45.000 Patienten im Jahr 2009. Allein in den ersten drei Monaten 2012 waren es mehr als 85.000 Patienten. Besonders besorgniserregend ist, dass viele Erkrankte an einer schweren Form der Malaria leiden. Diese Patienten leiden an Blutarmut und benötigen Transfusionen.
"Dass ein derart großer Anteil der Patienten von schwerer Malaria betroffen ist, kommt selten vor", erklärt Dr. Jorgen Stassijns, Malariaexperte von Ärzte ohne Grenzen. "Gleichzeitig sind die Behandlungsmöglichkeiten außerhalb der Städte unzureichend, da viele Patienten in schwer erreichbaren Gebieten leben oder die Behandlung nicht bezahlen können. In einigen Gegenden ist eine Gesundheitsversorgung überhaupt nicht vorhanden. Selbst wenn Behandlung erhältlich ist, sind die Medikamente oft mangelhaft oder veraltet."
Dem kongolesischen Gesundheitssystem mangelt es zudem an medizinischer Ausstattung und gut ausgebildetem medizinischem Personal. Zudem sind die Präventionsmaßnahmen und die Möglichkeiten zur epidemiologischen Überwachung unzureichend. In weiten Teilen im Osten des Kongo verhindern neu aufgeflammte Kampfhandlungen und eine angespannte Sicherheitslage die Behandlung von Patienten.
Malaria ist die häufigste Todesursache in der Demokratischen Republik Kongo. Jedes Jahr sterben in dem Land fast 300.000 Kinder unter fünf Jahren an der Krankheit.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Pressestelle:
Christiane Winje
Tel.: 030 - 700 130 240
christiane.winje@berlin.msf.org
Stefan Dold
Tel.: 030 - 700 130 230
stefan.dold@berlin.msf.org
Kinshasa/Berlin, 24. April 2012. Einen Tag vor dem Weltmalariatag fordert Ärzte ohne Grenzen die kongolesische Regierung und medizinische Hilfsorganisationen angesichts eines dramatischen Anstiegs von Malariafällen in der Demokratischen Republik Kongo zu Sofortmaßnahmen auf. In den Projekten der Organisation hat sich die Zahl der Malariapatienten von 2009 bis 2011 mehr als verdreifacht. Die bestehenden Präventions- und Behandlungsprogramme sind überfordert.
Als Reaktion hat Ärzte ohne Grenzen zusätzliche medizinische Nothilfeteams in vier Provinzen des Landes entsandt. In den bestehenden Projekten haben die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen im Jahr 2011 mehr als 158.000 Patienten behandelt – gegenüber 45.000 Patienten im Jahr 2009. Allein in den ersten drei Monaten 2012 waren es mehr als 85.000 Patienten. Besonders besorgniserregend ist, dass viele Erkrankte an einer schweren Form der Malaria leiden. Diese Patienten leiden an Blutarmut und benötigen Transfusionen.
"Dass ein derart großer Anteil der Patienten von schwerer Malaria betroffen ist, kommt selten vor", erklärt Dr. Jorgen Stassijns, Malariaexperte von Ärzte ohne Grenzen. "Gleichzeitig sind die Behandlungsmöglichkeiten außerhalb der Städte unzureichend, da viele Patienten in schwer erreichbaren Gebieten leben oder die Behandlung nicht bezahlen können. In einigen Gegenden ist eine Gesundheitsversorgung überhaupt nicht vorhanden. Selbst wenn Behandlung erhältlich ist, sind die Medikamente oft mangelhaft oder veraltet."
Dem kongolesischen Gesundheitssystem mangelt es zudem an medizinischer Ausstattung und gut ausgebildetem medizinischem Personal. Zudem sind die Präventionsmaßnahmen und die Möglichkeiten zur epidemiologischen Überwachung unzureichend. In weiten Teilen im Osten des Kongo verhindern neu aufgeflammte Kampfhandlungen und eine angespannte Sicherheitslage die Behandlung von Patienten.
Malaria ist die häufigste Todesursache in der Demokratischen Republik Kongo. Jedes Jahr sterben in dem Land fast 300.000 Kinder unter fünf Jahren an der Krankheit.
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