Gift in Kinderspielzeug kein Thema bei Spielwarenmesse. BUND: Hersteller müssen endlich Verantwortung übernehmen

  • Pressemitteilung der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), 02.02.2011
Pressemitteilung vom: 02.02.2011 von der Firma Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) aus Berlin

Kurzfassung: Berlin/Nürnberg: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte anlässlich der morgen beginnenden Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg, dass Kinder immer noch nicht ausreichend vor Schadstoffen in Spielzeug geschützt ...

[Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - 02.02.2011] Gift in Kinderspielzeug kein Thema bei Spielwarenmesse. BUND: Hersteller müssen endlich Verantwortung übernehmen


Berlin/Nürnberg: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte anlässlich der morgen beginnenden Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg, dass Kinder immer noch nicht ausreichend vor Schadstoffen in Spielzeug geschützt werden. Erst im vergangenen Oktober hatte die Stiftung Warentest hohe Schadstoffbelastungen in Spielwaren nachgewiesen. Gefunden wurden unter anderem krebserregende polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie fortpflanzungsschädigende Phthalat-Weichmacher. Konsequenzen würden bisher jedoch keine gezogen. Auch die neue Europäische Spielzeugrichtlinie, die im Juni in Kraft treten wird, schütze Kinder nur unzureichend. So gelten in Spielwaren PAK-Grenzwerte, die bis zu 1000-mal höher seien als die maximal zulässigen Konzentrationen in Autoreifen. Der BUND forderte Spielzeughersteller und –händler auf, über die mangelhaften Gesetze hinauszugehen und ausschließlich schadstofffreies Spielzeug herzustellen bzw. zu vertreiben.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Statt angesichts der wiederholten Gift-Skandale endlich Verantwortung zu übernehmen, steckt die Spielwarenindustrie den Kopf in den Sand. Schadstoffe sind bei der Spielwarenmesse in Nürnberg kein Thema. Stattdessen will sich die Branche ein grünes Mäntelchen umhängen und redet über ‚grünes Spielzeug‘. Wenn Hersteller und Händler nicht ihre Glaubwürdigkeit verlieren wollen, müssen sie sich verpflichten, schadstofffreie Produkte herzustellen."

Der BUND fordert von Herstellern von Spielwaren und Babyartikeln in Deutschland, auf in der EU als "besonders besorgniserregend" geltende Schadstoffe zu verzichten. Dazu zählten derzeit 38 Chemikalien, die in Spielzeug nicht grundsätzlich verboten seien, obwohl sie z. T. Krebs auslösen und die Fortpflanzung schädigen können. Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen gehen von über 350 Chemikalien aus, die die EU-Kriterien für "besonders besorgniserregende" Stoffe erfüllen (sog. "S.I.N.-Liste", "substitute it now").

Sarah Häuser, BUND-Expertin für Chemikalien-Politik: "Die Europäische Gesetzgebung für Schadstoffe hinkt der Realität weit hinterher. Das ist besonders fatal, wenn es um die Kindergesundheit geht. Kinderkörper sind noch nicht so widerstandsfähig und reagieren besonders empfindlich. Dass die Schadstoffe in Teddys, Puppen und Spielbällen daher kommen, ist perfide."

Weitere Informationen und Verbrauchertipps zu Schadstoffen in Spielzeug: www.bund.net/spielzeug




Über Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
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Dieses Jahr wird der BUND 30 Jahre alt und ist mit fast 400.000 Mitgliedern und Spendern der größte föderale Umweltverband Deutschlands.
Mit unzähligen Aktionen und Kampagnen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konnten wir Moore retten, gegen die Atomkraft mobil machen und uns für umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte einsetzen.

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