Streuobstwiesen für Pferde: Vor- und Nachteile abwägen
- Pressemitteilung der Firma aid, 25.04.2012
Pressemitteilung vom: 25.04.2012 von der Firma aid aus Bonn
Kurzfassung: (aid) - Die Nutzung von Streuobstwiesen als Weideflächen für Pferde ist immer wieder ein viel diskutiertes Thema. Einerseits ist der Baumbestand als Schattenspender im Sommer von hohem Mehrwert für die Tiere. Auch das vielfältigere Gräser- und ...
[aid - 25.04.2012] Streuobstwiesen für Pferde: Vor- und Nachteile abwägen
(aid) - Die Nutzung von Streuobstwiesen als Weideflächen für Pferde ist immer wieder ein viel diskutiertes Thema. Einerseits ist der Baumbestand als Schattenspender im Sommer von hohem Mehrwert für die Tiere. Auch das vielfältigere Gräser- und Kräuterangebot im Vergleich zu baumlosen Wiesen ist von Vorteil. Allerdings kann der Verzehr größerer Mengen Obst beim Tier auch zu Krankheiten führen.
Grundsätzlich ist die Beweidung von (Streu-)Obstwiesen empfehlenswert. Im Vergleich zur Wiesennutzung werden bei der Beweidung von Streuobstwiesen weniger Nährstoffe entzogen als durch die Abfuhr von Mähgut. Zusätzlich entstehen durch das selektive Fressverhalten und die Exkremente der Weidetiere Unterschiede im Pflanzenaufwuchs. In Abhängigkeit von der Aufwuchsmenge und der Tierzahl sollte eine Beweidung von Streuobstbeständen kurzzeitig und intensiv erfolgen. Das lässt sich über ein Umtriebweidesystem mit mobilem Zaun gut organisieren.
Streuobstbäume sind nicht giftig für Pferde. Das gilt nicht nur für die Früchte, sondern auch für die Rinde und die Blätter. Wiesen mit hochstämmigen Obstbäumen sind von Vorteil, denn sie besitzen die nötige Robustheit und Widerstandskraft. Sind die Obstbäume ausreichend hochgewachsen, kann das erntefrische Obst auch nicht von den Pferden "abgepflückt" werden.
Zum Zeitpunkt der Ernte ist es empfehlenswert, entweder die Obstbaumwiese für die Pferde zu sperren oder diese regelmäßig zeitnah vom Fallobst zu befreien. Denn das süße Obst hat auch auf Pferde eine anziehende Wirkung. Die Aufnahme großer Mengen kann schnell zu Durchfall oder Gärungskoliken führen. Bei Äpfeln und Birnen kommt es bei hastig fressenden Pferden nicht selten zu einer sogenannte Schlundverstopfung. Bei Pflaumen besteht die Gefahr, dass die Pferde die Kerne schlucken, die sich dann im Verdauungstrakt festsetzen können.
Gefährlich kann es besonders dann werden, wenn beispielsweise witterungsbedingt der Weidegang unterbrochen wurde und sich dadurch ungewohnt große Mengen an herumliegendem Obst angesammelt haben. Außerdem lieben Bienen und Wespen Fallobst. Wenn das Pferd diese versehentlich beim Fressen aufnimmt und es in Maul oder Hals gestochen wird, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.
Ein unkontrollierter Zugang zu Fallobst sollte auf jeden Fall vermieden werden. Wer Fallobst verfüttert, sollte die Tiere mit kleinen Mengen daran gewöhnen und die schadhaften sowie fauligen Stellen an den Früchten entfernen. Große Mengen sind dennoch nicht empfehlenswert, da Obst nur begrenzt als Pferdefutter geeignet ist.
Anke Klabunde, www.aid.de
aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de
(aid) - Die Nutzung von Streuobstwiesen als Weideflächen für Pferde ist immer wieder ein viel diskutiertes Thema. Einerseits ist der Baumbestand als Schattenspender im Sommer von hohem Mehrwert für die Tiere. Auch das vielfältigere Gräser- und Kräuterangebot im Vergleich zu baumlosen Wiesen ist von Vorteil. Allerdings kann der Verzehr größerer Mengen Obst beim Tier auch zu Krankheiten führen.
Grundsätzlich ist die Beweidung von (Streu-)Obstwiesen empfehlenswert. Im Vergleich zur Wiesennutzung werden bei der Beweidung von Streuobstwiesen weniger Nährstoffe entzogen als durch die Abfuhr von Mähgut. Zusätzlich entstehen durch das selektive Fressverhalten und die Exkremente der Weidetiere Unterschiede im Pflanzenaufwuchs. In Abhängigkeit von der Aufwuchsmenge und der Tierzahl sollte eine Beweidung von Streuobstbeständen kurzzeitig und intensiv erfolgen. Das lässt sich über ein Umtriebweidesystem mit mobilem Zaun gut organisieren.
Streuobstbäume sind nicht giftig für Pferde. Das gilt nicht nur für die Früchte, sondern auch für die Rinde und die Blätter. Wiesen mit hochstämmigen Obstbäumen sind von Vorteil, denn sie besitzen die nötige Robustheit und Widerstandskraft. Sind die Obstbäume ausreichend hochgewachsen, kann das erntefrische Obst auch nicht von den Pferden "abgepflückt" werden.
Zum Zeitpunkt der Ernte ist es empfehlenswert, entweder die Obstbaumwiese für die Pferde zu sperren oder diese regelmäßig zeitnah vom Fallobst zu befreien. Denn das süße Obst hat auch auf Pferde eine anziehende Wirkung. Die Aufnahme großer Mengen kann schnell zu Durchfall oder Gärungskoliken führen. Bei Äpfeln und Birnen kommt es bei hastig fressenden Pferden nicht selten zu einer sogenannte Schlundverstopfung. Bei Pflaumen besteht die Gefahr, dass die Pferde die Kerne schlucken, die sich dann im Verdauungstrakt festsetzen können.
Gefährlich kann es besonders dann werden, wenn beispielsweise witterungsbedingt der Weidegang unterbrochen wurde und sich dadurch ungewohnt große Mengen an herumliegendem Obst angesammelt haben. Außerdem lieben Bienen und Wespen Fallobst. Wenn das Pferd diese versehentlich beim Fressen aufnimmt und es in Maul oder Hals gestochen wird, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.
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Der aid hat sich genau das zur Aufgabe gemacht und bietet wissenschaftlich abgesicherte Informationen in den Bereichen "Verbraucher und Ernährung" und "Landwirtschaft und Umwelt". Unsere Aussagen sind unabhängig und orientieren sich an den gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Praktikern sammeln wir Fakten und Hintergrundinformationen, werten sie aus und bereiten sie zielgruppengerecht auf.
Unsere Publikationen wenden sich an Verbraucher, Landwirte und Multiplikatoren wie Lehrer, Berater und Journalisten. Der aid ist ein gemeinnütziger Verein und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft finanziert. Sein Auftrag, sachlich und interessenunabhängig zu informieren, ist in der Satzung festgelegt. Beim aid arbeiten namhafte Experten, Praktiker und Medienfachleute zusammen. Informationsmedien, die der aid herausgibt, entsprechen dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und vermitteln Wissen zielgruppengrecht und praxisorientiert.
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