Sprengung vor Ahrenshoop bedroht Ostsee-Schweinswale
- Pressemitteilung der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland, 25.04.2012
Pressemitteilung vom: 25.04.2012 von der Firma NABU - Naturschutzbund Deutschland aus Bonn
Kurzfassung: Gemeinsame Pressemitteilung von GSM, GRD und NABU Ahrenshoop/Darss, 25. April 2012 – Naturschutzverbände protestieren gegen die heute durchgeführte Sprengung einer britischen Luftmine aus dem 2. Weltkrieg vor Ahrenshoop im FFH-Naturschutzgebiet ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 25.04.2012] Sprengung vor Ahrenshoop bedroht Ostsee-Schweinswale
Gemeinsame Pressemitteilung von GSM, GRD und NABU
Ahrenshoop/Darss, 25. April 2012 – Naturschutzverbände protestieren gegen die heute durchgeführte Sprengung einer britischen Luftmine aus dem 2. Weltkrieg vor Ahrenshoop im FFH-Naturschutzgebiet "Darsser Schwelle". Nach Ansicht der Verbände NABU, Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) und Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) stellt die Sprengung insbesondere für die vom Aussterben bedrohten Schweinswale in vorpommerschen Gewässern eine große Gefahr dar.
"Unterwassersprengungen bergen ein erhebliches Risiko für Meeressäugetiere", erklärt der Biologe und Schweinswalexperte Sven Koschinski. "Bei der Detonation einer Sprengladung von 350 Kilogramm wie in diesem Fall entsteht eine Schockwelle, die bei Meeressäugern noch in vier Kilometern Entfernung zu lebensgefährlichen Verletzungen wie Lungenrissen oder Gehörschäden führen kann."
"Es ist ein Skandal, dass eine Mine in einem Meeressschutzgebiet für Kegelrobben, Seehunde und Schweinswale gesprengt wird, ohne weitere Alternativen zu prüfen und ohne entsprechende Minderungsmaßnahmen zu ergreifen", erklärt der Biologe Ulrich Karlowski von der GRD. Nach Informationen der Verbände wurde die Fachbehörde des Schweriner Umweltministeriums, das Landesamt für Umwelt Natur und Geologie, über die geplante Sprengung nicht in Kenntnis gesetzt. Auch die 2008 gegründete Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Munition im Meer" wurde vom Munitionsbergungsdienst in Mecklenburg-Vorpommern nicht unterrichtet.
Die Luftmine wurde auf der Kabeltrasse des geplanten Windparks Baltic 2 entdeckt. Nach Informationen der Verbände hatte der Bergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern die Marinetaucher der Bundeswehr in Eckernförde um Amtshilfe gebeten, um eine bereits vorhandene Kabeltrasse nicht zu gefährden. Petra Deimer, Biologin der GSM kritisiert: "Diese Sprengung hatte rein wirtschaftliche Gründe. Es dürfte den Verantwortlichen schwerfallen, ihr Vorgehen mit Gefahr in Verzug zu rechtfertigen". Nur so sei nämlich eine entsprechende FFH-Verträglichkeitsprüfung zu umgehen.
Bei ähnlichen Sprengungen in Schleswig-Holstein werden zur Minderung der gefährlichen Schockwelle sogenannte Blasenschleier eingesetzt, an deren Entwicklung und Erforschung die Bundeswehr maßgeblich beteiligt war. Die Naturschutzverbände fordern, dass die Bundeswehr bei allen nicht vermeidbaren Unterwassersprengungen die Blasenschleiertechnik einsetzt. Dies gilt insbesondere für planbare Munitionsräumungen bei Offshore-Vorhaben und Sprengungen innerhalb der Minentaucherausbildung.
NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff erklärt dazu: Es gilt Sprengungen im Meer so weit wie möglich zu vermeiden. Alternative Bergungstechniken müssen eingesetzt und weiter entwickelt werden." Die Ergebnisse zweier Fachtagungen der drei Umweltverbände in den Jahren 2007 und 2010 hätten gezeigt, dass diese Techniken verfügbar sind und weltweit bereits zum Einsatz kommen.
Rückfragen:
Dipl.-Biol. Sven Koschinski, Tel. 04526-381716
Dr. Kim Detloff, NABU Meeresschutzexperte Tel. 030-2849841626 od. 0152-09202205
Gemeinsame Pressemitteilung von GSM, GRD und NABU
Ahrenshoop/Darss, 25. April 2012 – Naturschutzverbände protestieren gegen die heute durchgeführte Sprengung einer britischen Luftmine aus dem 2. Weltkrieg vor Ahrenshoop im FFH-Naturschutzgebiet "Darsser Schwelle". Nach Ansicht der Verbände NABU, Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere (GSM) und Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) stellt die Sprengung insbesondere für die vom Aussterben bedrohten Schweinswale in vorpommerschen Gewässern eine große Gefahr dar.
"Unterwassersprengungen bergen ein erhebliches Risiko für Meeressäugetiere", erklärt der Biologe und Schweinswalexperte Sven Koschinski. "Bei der Detonation einer Sprengladung von 350 Kilogramm wie in diesem Fall entsteht eine Schockwelle, die bei Meeressäugern noch in vier Kilometern Entfernung zu lebensgefährlichen Verletzungen wie Lungenrissen oder Gehörschäden führen kann."
"Es ist ein Skandal, dass eine Mine in einem Meeressschutzgebiet für Kegelrobben, Seehunde und Schweinswale gesprengt wird, ohne weitere Alternativen zu prüfen und ohne entsprechende Minderungsmaßnahmen zu ergreifen", erklärt der Biologe Ulrich Karlowski von der GRD. Nach Informationen der Verbände wurde die Fachbehörde des Schweriner Umweltministeriums, das Landesamt für Umwelt Natur und Geologie, über die geplante Sprengung nicht in Kenntnis gesetzt. Auch die 2008 gegründete Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Munition im Meer" wurde vom Munitionsbergungsdienst in Mecklenburg-Vorpommern nicht unterrichtet.
Die Luftmine wurde auf der Kabeltrasse des geplanten Windparks Baltic 2 entdeckt. Nach Informationen der Verbände hatte der Bergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern die Marinetaucher der Bundeswehr in Eckernförde um Amtshilfe gebeten, um eine bereits vorhandene Kabeltrasse nicht zu gefährden. Petra Deimer, Biologin der GSM kritisiert: "Diese Sprengung hatte rein wirtschaftliche Gründe. Es dürfte den Verantwortlichen schwerfallen, ihr Vorgehen mit Gefahr in Verzug zu rechtfertigen". Nur so sei nämlich eine entsprechende FFH-Verträglichkeitsprüfung zu umgehen.
Bei ähnlichen Sprengungen in Schleswig-Holstein werden zur Minderung der gefährlichen Schockwelle sogenannte Blasenschleier eingesetzt, an deren Entwicklung und Erforschung die Bundeswehr maßgeblich beteiligt war. Die Naturschutzverbände fordern, dass die Bundeswehr bei allen nicht vermeidbaren Unterwassersprengungen die Blasenschleiertechnik einsetzt. Dies gilt insbesondere für planbare Munitionsräumungen bei Offshore-Vorhaben und Sprengungen innerhalb der Minentaucherausbildung.
NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff erklärt dazu: Es gilt Sprengungen im Meer so weit wie möglich zu vermeiden. Alternative Bergungstechniken müssen eingesetzt und weiter entwickelt werden." Die Ergebnisse zweier Fachtagungen der drei Umweltverbände in den Jahren 2007 und 2010 hätten gezeigt, dass diese Techniken verfügbar sind und weltweit bereits zum Einsatz kommen.
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Über NABU - Naturschutzbund Deutschland:
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
Firmenkontakt:
Rückfragen:
Dipl.-Biol. Sven Koschinski, Tel. 04526-381716
Dr. Kim Detloff, NABU Meeresschutzexperte Tel. 030-2849841626 od. 0152-09202205
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
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