Deutsche Autoindustrie feiert CO2-Minderung bei Neufahrzeugen
- Pressemitteilung der Firma VCD - Verkehrsclub Deutschland, 02.02.2011
Pressemitteilung vom: 02.02.2011 von der Firma VCD - Verkehrsclub Deutschland aus Berlin
Kurzfassung: VCD: VDA spielt virtuos mit Zahlen Berlin, 02.02.11: Anlässlich der heute vom Verband der Automobilindustrie (VDA) verkündeten CO2-Minderungszahlen bei Neufahrzeugen für 2010 bescheinigt der ökologische Verkehrsclub VCD dem VDA-Präsidenten ...
[VCD - Verkehrsclub Deutschland - 02.02.2011] Deutsche Autoindustrie feiert CO2-Minderung bei Neufahrzeugen
VCD: VDA spielt virtuos mit Zahlen
Berlin, 02.02.11: Anlässlich der heute vom Verband der Automobilindustrie (VDA) verkündeten CO2-Minderungszahlen bei Neufahrzeugen für 2010 bescheinigt der ökologische Verkehrsclub VCD dem VDA-Präsidenten Matthias Wissmann einen virtuosen Umgang mit Zahlen.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: *Die deutsche Automobilindustrie feiert sich selbst für Erfolge bei der CO2-Minderung, die sie bereits vor Jahren kontinuierlich hätte erreichen können und müssen. 1998 verpflichtete sie sich im Chor der europäischen Autobauer, den CO2-Ausstoß der Neuwagen bis 2008 auf 140 Gramm je Kilometer zu senken, um so einen verpflichtenden europaweiten Grenzwert auszuhebeln. Dann fiel sie in einen zehn Jahre währenden Tiefschlaf, so dass die CO2-Emissionen ihrer Neufahrzeuge 2008 mehr als 20 Gramm über dem Ziel der Selbstverpflichtung lagen. Auch 2010 sind die deutschen Autobauer mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 152,4 Gramm je Kilometer für die von ihnen verkauften Neuwagen weit davon entfernt. Hier hat die Industrie kläglich versagt."
Zwar habe die deutsche Autoindustrie inzwischen hohe Effizienzgewinne zu verzeichnen, allerdings komme sie von ganz weit hinten und hinke beim CO2-Ausstoß noch immer ihrer Konkurrenz hinterher. Der VDA schaffe das Kunststück, Fahrzeugsegmente so zusammenzustellen, dass die Fahrzeuge deutscher Marken - inklusiv Skoda und Seat - in allen Segmenten energieeffizienter erschienen als die der Importeure. Er erläutere jedoch nicht, warum dennoch der durchschnittliche CO2-Ausstoß der deutschen Autos je Kilometer um 1,2 Gramm höher sei, als der Durchschnitt aller in Deutschland verkauften Autos. Der Grund sei, dass deutsche Autohersteller immer noch zu schwere und schnelle Autos bauen und verkaufen würden.
Lottsiepen: *Die Autohersteller dürfen sich keineswegs im Glanz einzelner Jahresergebnisse sonnen, sondern müssen endlich alles tun, um ihre Pkw effizienter zu machen. Wissmann hat recht: Die deutschen Hersteller schaffen den laschen und keineswegs ambitionierten Zielwert für 2012. Dann müssen nur 65 Prozent aller verkauften Pkw den Wert von 130 g - plus bis zu sieben Gramm für sogenannte Öko-Innovationen - erreichen. Schwieriger wird es, den von der EU angepeilten Wert von 95 Gramm pro Kilometer für 2020 zu schaffen. Hierfür müssen in den kommenden Jahren mindestens die Reduktionen des letzten Jahres erbracht werden. Darauf sollte sich die Autoindustrie konzentrieren und nicht jetzt schon wieder für weitere, klimaschädliche Aufweichungen werben."
Es reiche auch nicht aus, einzelne sparsame Modellvarianten anzubieten, so Lottsiepen weiter: *Das Beispiel VW mit seiner BlueMotion-Technologie zeigt, wie stark sich Spritspartechnik auf Verbrauch und CO2-Ausstoß auswirkt. Doch anstatt sie serienmäßig in allen Modellen einzusetzen, baut VW diese Technik nur in Extravarianten ein. Ganz ähnlich sieht es bei Mercedes und Opel aus. Um ihre Klimaschutzbemühungen glaubhaft zu machen, muss die Autoindustrie Spritspartechnik jedoch zum modellübergreifenden Standard machen." Wie stark der Spritverbrauch schon zwischen den verschiedenen Varianten ein und desselben Modells variiere, zeige sich beispielsweise am VW Golf: Die energieeffizienteste BlueMotion-Variante verbrauche nur 3,8 Liter Diesel und komme damit auf einen CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer. Der Golf R mit 270 PS schlucke hingegen 8,5 Liter Benzin auf 100 km und stoße mit 199 Gramm die doppelte Menge CO2 aus.
Bei Rückfragen:
Anna Fehmel, VCD-Pressesprecherin * Fon 030/280351-12 * Fax -10 * presse@vcd.org * www.vcd.org [78]
VCD: VDA spielt virtuos mit Zahlen
Berlin, 02.02.11: Anlässlich der heute vom Verband der Automobilindustrie (VDA) verkündeten CO2-Minderungszahlen bei Neufahrzeugen für 2010 bescheinigt der ökologische Verkehrsclub VCD dem VDA-Präsidenten Matthias Wissmann einen virtuosen Umgang mit Zahlen.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: *Die deutsche Automobilindustrie feiert sich selbst für Erfolge bei der CO2-Minderung, die sie bereits vor Jahren kontinuierlich hätte erreichen können und müssen. 1998 verpflichtete sie sich im Chor der europäischen Autobauer, den CO2-Ausstoß der Neuwagen bis 2008 auf 140 Gramm je Kilometer zu senken, um so einen verpflichtenden europaweiten Grenzwert auszuhebeln. Dann fiel sie in einen zehn Jahre währenden Tiefschlaf, so dass die CO2-Emissionen ihrer Neufahrzeuge 2008 mehr als 20 Gramm über dem Ziel der Selbstverpflichtung lagen. Auch 2010 sind die deutschen Autobauer mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 152,4 Gramm je Kilometer für die von ihnen verkauften Neuwagen weit davon entfernt. Hier hat die Industrie kläglich versagt."
Zwar habe die deutsche Autoindustrie inzwischen hohe Effizienzgewinne zu verzeichnen, allerdings komme sie von ganz weit hinten und hinke beim CO2-Ausstoß noch immer ihrer Konkurrenz hinterher. Der VDA schaffe das Kunststück, Fahrzeugsegmente so zusammenzustellen, dass die Fahrzeuge deutscher Marken - inklusiv Skoda und Seat - in allen Segmenten energieeffizienter erschienen als die der Importeure. Er erläutere jedoch nicht, warum dennoch der durchschnittliche CO2-Ausstoß der deutschen Autos je Kilometer um 1,2 Gramm höher sei, als der Durchschnitt aller in Deutschland verkauften Autos. Der Grund sei, dass deutsche Autohersteller immer noch zu schwere und schnelle Autos bauen und verkaufen würden.
Lottsiepen: *Die Autohersteller dürfen sich keineswegs im Glanz einzelner Jahresergebnisse sonnen, sondern müssen endlich alles tun, um ihre Pkw effizienter zu machen. Wissmann hat recht: Die deutschen Hersteller schaffen den laschen und keineswegs ambitionierten Zielwert für 2012. Dann müssen nur 65 Prozent aller verkauften Pkw den Wert von 130 g - plus bis zu sieben Gramm für sogenannte Öko-Innovationen - erreichen. Schwieriger wird es, den von der EU angepeilten Wert von 95 Gramm pro Kilometer für 2020 zu schaffen. Hierfür müssen in den kommenden Jahren mindestens die Reduktionen des letzten Jahres erbracht werden. Darauf sollte sich die Autoindustrie konzentrieren und nicht jetzt schon wieder für weitere, klimaschädliche Aufweichungen werben."
Es reiche auch nicht aus, einzelne sparsame Modellvarianten anzubieten, so Lottsiepen weiter: *Das Beispiel VW mit seiner BlueMotion-Technologie zeigt, wie stark sich Spritspartechnik auf Verbrauch und CO2-Ausstoß auswirkt. Doch anstatt sie serienmäßig in allen Modellen einzusetzen, baut VW diese Technik nur in Extravarianten ein. Ganz ähnlich sieht es bei Mercedes und Opel aus. Um ihre Klimaschutzbemühungen glaubhaft zu machen, muss die Autoindustrie Spritspartechnik jedoch zum modellübergreifenden Standard machen." Wie stark der Spritverbrauch schon zwischen den verschiedenen Varianten ein und desselben Modells variiere, zeige sich beispielsweise am VW Golf: Die energieeffizienteste BlueMotion-Variante verbrauche nur 3,8 Liter Diesel und komme damit auf einen CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer. Der Golf R mit 270 PS schlucke hingegen 8,5 Liter Benzin auf 100 km und stoße mit 199 Gramm die doppelte Menge CO2 aus.
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Über VCD - Verkehrsclub Deutschland:
Als gemeinnütziger Verein setzt sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik ein. Das einfache Credo lautet: Wir machen uns stark für eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere und gesunde Mobilität!
Zukunftsfähige Verkehrspolitik ist für den VCD nicht nur auf ein einziges Verkehrsmittel fixiert, sondern setzt auf eine intelligente Kombination und das sinnvolle Miteinander aller Arten von Mobilität. Dabei arbeitet der VCD auf zwei unterschiedlichen Ebenen:
Zum einen berät der VCD als Fach- und Lobbyverband Unternehmen, arbeitet mit Forschungsinstituten zusammen, initiiert innovative Projekte, nimmt Einfluss auf Politik und Wirtschaft, setzt Themen auf die Agenda, begleitet Gesetzgebungsprozesse und leistet Politikberatung.
Zum anderen gibt der VCD als Mitglieder- und Verbraucherverband VerkehrsteilnehmerInnen eine Stimme, unabhängig davon wie sie unterwegs sind. Er versteht sich als Interessensvertretung für alle umweltbewussten mobilen Menschen.
Firmenkontakt:
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