10. Deutscher Seniorentag - IG BAU warnt vor steigender Altersarmut

  • Pressemitteilung der Firma IG Bauen-Agrar-Umwelt, 04.05.2012
Pressemitteilung vom: 04.05.2012 von der Firma IG Bauen-Agrar-Umwelt aus Frankfurt am Main

Kurzfassung: Hamburg - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ruft die Politik auf, die Rentenpolitik wieder gerecht zu gestalten. "Die Rente mit 67 war ein Schnellschuss, der überhaupt nicht notwendig war", sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende ...

[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 04.05.2012] 10. Deutscher Seniorentag - IG BAU warnt vor steigender Altersarmut


Hamburg - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ruft die Politik auf, die Rentenpolitik wieder gerecht zu gestalten. "Die Rente mit 67 war ein Schnellschuss, der überhaupt nicht notwendig war", sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel auf dem Deutschen Seniorentag in Hamburg. "Sie ist nichts weiter als eine riesige Umverteilung zugunsten der Arbeitgeber, die möglichst hohe Beiträge zu den Sozialkassen sparen wollen, damit sie noch mehr Gewinn einstreichen. Infolge dieser Endsolidarisierung steigt die Zahl der Menschen, denen Altersarmut droht."
Die IG BAU setzt sich für einen Stopp der Rente mit 67 ein. Gerade schwer arbeitende Beschäftigte wie Bauarbeiter sind schon heute nicht in der Lage, bis 65 zu arbeiten. Eine längere Lebensarbeitszeit bis 67 heißt für sie, lange Arbeitslosigkeit, Hartz IV und hohe Abschläge bei der Rente. Damit stünden sie am Ende eines langen Arbeitslebens ohne Ersparnisse da und müssten mit Kürzungen klarkommen, die ihnen im Alter kaum mehr als Grundsicherung lassen.
"Die Befürworter der Rente mit 67 haben sich mit der Demografie ein griffiges Argument ausgedacht", kritisierte Wiesehügel. "Das ist aber Augenwischerei. Erstens wächst die Gesellschaft in Deutschland wieder – im letzten Jahr um mehr als 50 000.
Zweitens geht es in Wahrheit um die Frage, wie unser Wachstum verteilt wird. Wer heute die Rentenbeiträge kürzt und gleichzeitig die Rente mit 67 für nicht verhandelbar erklärt, macht sich unglaubwürdig", so sagte Wiesehügel in Richtung Bundeskanzlerin Angela Merkel, die unlängst weitere Senkungen der Rentenbeiträge in Aussicht gestellt hatte. Die IG BAU fordert insbesondere für die hart arbeitenden Menschen eine Lösung, die ihnen nicht nur ein Minimum zum Leben im Ruhestand lässt, sondern ihren Lebensstandard sichert. Vorbildlich sind etwa Regelungen, wie sie in europäischen Nachbarstaaten schon praktiziert werden. So können in Österreich Bauarbeiter bereits ab 60 regulär in die Rente wechseln. Wichtig ist aus Sicht der IG BAU zudem die Zeit zwischen einem Arbeitsaustritt im vorgeschrittenen Alter und dem Renteneintritt zu überbrücken. Die IG BAU schlägt dazu eine tarifliche Regelung mit den Arbeitgebern unter staatlicher Beteiligung vor.
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Ruprecht Hammerschmidt
Leiter der Abteilung Kommunikation
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Pressesprecher IG Bauen-Agrar-Umwelt

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