Hitlers letzte Opfer - Gedenken an das Kriegsende

  • Pressemitteilung der Firma Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), 07.05.2012
Pressemitteilung vom: 07.05.2012 von der Firma Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) aus Leipzig

Kurzfassung: Der MDR erinnert am Dienstag, 8. Mai, in Fernsehen, Hörfunk und Internet an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung von der Nazi-Diktatur. Behutsam betritt der alte Mann mit dem schütteren, weißen Haar das abgeschabte Parkett. Die ...

[Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) - 07.05.2012] Hitlers letzte Opfer - Gedenken an das Kriegsende


Der MDR erinnert am Dienstag, 8. Mai, in Fernsehen, Hörfunk und Internet an das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung von der Nazi-Diktatur.

Behutsam betritt der alte Mann mit dem schütteren, weißen Haar das abgeschabte Parkett. Die Luft im Raum ist stickig, dicke Staubflocken tanzen im dämmrigen Licht, das durch trübe Scheiben nach innen dringt.
Er schaut sich um. Das letzte Mal war Lehman Riggs vor 67 Jahren in diesem Zimmer. Damals waren Bilder an den Wänden, Möbel auf dem Parkett.
Und es gab den Tod, der draußen auf der Straße lauerte. Der ehemalige GI geht zum Fenster und schaut hinaus. Dort, wo heute der Verkehr über die Leipziger Jahnallee an dem heruntergekommenen Haus vorbeifließt, lauerten im April 1945 Scharfschützen der Wehrmacht. Gemeinsam mit seinem Kameraden Raymond J. Bowman war Lehman Riggs im Haus Jahnallee 61 in Stellung gegangen. Begleitet von dem Fotografen Robert Capa, der genau in dem Augenblick auf den Auslöser drückte, als Riggs’ Kamerad Bowman von einer deutschen Kugel tödlich getroffen wurde. Unter dem Titel "Der letzte Tote des Krieges" wurde das Foto weltberühmt und mit ihm das Haus, in dem es entstanden war.

"Was ich hier erlebt habe, ist traurig, ich habe meinen Kameraden verloren. Einerseits wollte ich zurückkommen, andererseits aber nicht, denn es ruft so viele schlimme Erinnerungen wach", sagt Lehman Riggs im Film und fügt in einem Gespräch mit MDR INFO an: "Ich bin deswegen hierher zurückgekommen, dass vor allem die jungen Leute nicht vergessen, wie schrecklich der Krieg ist."

Der Film "Hitlers letzte Opfer - Leipzig und das Kriegsende" am Dienstag, 8. Mai, 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN erzählt von jenen Ereignissen in der Leipziger Jahnallee und davon, was sich zur gleichen Zeit an anderen Orten der Stadt abspielte. Moderator Axel Bulthaupt sucht die Schauplätze des Geschehens auf, an denen das sinnlose Sterben bis zur letzten Minute weiterging.

Ein Beitrag in der anschließenden Sendung "Geschichte Mitteldeutschlands – Das Magazin" (21.15 Uhr, MDR FERNSEHEN) berichtet über den ehemaligen Dresdner Gestapo-Kommissar Henry Schmidt, der 1983 als einer der letzten maßgeblichen NS-Täter vor einem DDR-Gericht landete, und beleuchtet zugleich den Umgang der DDR mit Nazikriegsverbrechern.

Um 22.05 Uhr sendet das MDR FERNSEHEN den Dokumentarfilm "Schnappschüsse vom Krieg". Tony Vaccaro, ein 22-jähriger GI aus New York, gehört zu jenen amerikanischen Einheiten, die 1944 einen Teil der französischen Küste in der Normandie erstürmen. In der einen Hand trägt er sein M1-Sturmgewehr, in der anderen einen Fotoapparat. Mit diesen beiden "Waffen" kämpft sich Tony Vaccaro in den nächsten 300 Tagen durch Frankreich, Luxemburg, Belgien und Deutschland - über die Elbe, bis kurz vor Berlin. 4000 Fotos "schießt" er auf diesem langen, mörderischen Weg.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende besucht Vaccaro noch einmal die "Schlachtfelder", erzählt die Geschichten seiner weltbekannten "Schnappschüsse", trifft sich mit Freunden und Feinden von damals. Der Film von Jürgen Ast und Reinhard Schultz begleitet den ungewöhnlichen Weg.

MDR JUMP bringt Zeitzeugen mit Schülern ins Gespräch

Mit mehreren Sondersendungen erinnert MDR JUMP am Jahrestag an das Grauen, die Angst und die Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges. Dazu veranstaltet das populäre Radioprogramm des MDR unter anderem eine Gesprächsrunde mit Zeitzeugen und Schülern des Dr.
Carl-Hermann-Gymnasiums in Schönebeck in Sachsen-Anhalt. Die 87-jährige Else Hörnlein, die das Kriegsende in Pommern (Westpolen) erlebte und danach vertrieben wurde, und Hannes Urmoneit, 88-jähriger ehemalige Stadtmissionspfarrer und Probst und ebenfalls aus seiner Heimat vertrieben, sprechen mit Zehntklässlern über ihre Kriegserinnerungen.

Auch im Kulturradio MDR FIGARO wird es mehrere Beiträge zum Gedenken an das Kriegsende vor 67 Jahren geben.


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