Würde und Rechte im urbanen Raum: Weg­wei­sen­de Städte­planung im Mittleren Osten

  • Pressemitteilung der Firma Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), 08.05.2012
Pressemitteilung vom: 08.05.2012 von der Firma Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aus Berlin

Kurzfassung: Berlin/Jerusalem: Ab heute ist im Deutschen Ar­chi­tek­tur Zentrum (DAZ) in Berlin die Aus­stel­lung "Space, Time, Dignity, Rights: Parti­zi­pa­tive Planungs­stra­te­gien für pa­läs­ti­nen­sische Flüchtlings­lager" zu sehen. Sie ...

[Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) - 08.05.2012] Würde und Rechte im urbanen Raum: Weg­wei­sen­de Städte­planung im Mittleren Osten


Berlin/Jerusalem: Ab heute ist im Deutschen Ar­chi­tek­tur Zentrum (DAZ) in Berlin die Aus­stel­lung "Space, Time, Dignity, Rights: Parti­zi­pa­tive Planungs­stra­te­gien für pa­läs­ti­nen­sische Flüchtlings­lager" zu sehen. Sie zeigt in­no­va­tive par­ti­zi­pa­tive Planungs­an­sätze zur Ver­bes­se­rung der Lebens­um­stände in pa­läs­ti­nen­si­schen Flücht­lings­camps.

Wegbereiter der Initiative ist das Hilfswerk der Ver­einten Nationen für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, UNRWA), das in 58 Flüchtlingscamps arbeitet und vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für wirt­schaft­liche Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung (BMZ) unterstützt wird.

Dirk Niebel, Bun­des­mi­nis­ter für wirt­schaft­liche Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung bei der Aus­stellungs­er­öffnung: "Eine der vielen Lehren des letzten Jahres und des Arabischen Frühlings ist, dass die Menschen in die Gestaltung ihrer Zukunft eingebunden werden müssen. Eine Schlüsselrolle kann dabei die Mit­wir­kung an der Planung der städtischen Räume, in denen sie leben, ein­nehmen – besonders in den Flücht­lings­camps, in denen die UNRWA arbeitet; in Gaza, Jor­danien, im Libanon, in Syrien und im West­jordan­land."

Der Minister lobte die Arbeit von UNRWAs "Camp Im­prove­ment Programme", die er als "wegbereitend für neue Standards für die Einbindung der Bevölkerung bei Entwurf, Planung und Ver­bes­se­rung ihrer Lebens­räume" beschrieb.

UNRWA-Generalkommissar Filippo Grandi betonte in seiner Er­öffnungs­rede: "Stadtentwicklung gemeinsam mit den Menschen vor Ort ist ein sehr sensibler Pro­zess. Die eigene Umgebung zu planen und zu ge­stalten bedeutet für die palästinensischen Flücht­linge ihre Würde und ihren Optimismus zu stärken – ein unschätzbarer Wert und nachhaltiger Beitrag für jede Gesellschaft. Wir sind der deutschen Bun­des­re­gie­rung für die Un­ter­stüt­zung unseres Camp Improvement Programme sehr dankbar."

Die Ausstellung zeigt die Arbeit der UNRWA, die von Deutsch­land unterstützt wird, in ihrem geographischen und historischen Kontext. Sie gewährt Einblicke in die Realität in den Camps, die 1,5 Millionen von insgesamt 5 Millionen palästinensischen Flüchtlingen ein Zu­hause bieten. Die Ausstellung ist dem Camp Im­prove­ment Programme von UNRWA, das vom BMZ unter­stützt wird, gewidmet – einem neuen und innovativen Ansatz zur Verbesserung der Lebens­be­dingungen in pa­läs­ti­nen­sischen Flüchtlings­camps, die sich in den letzten 60 Jahren von Zeltstädten zu kom­plexen und viel­schichtigen Lebens­räumen ent­wickelt haben. Während Flüchtlingscamps in isolierter Lage immer noch wenig entwickelt sind und die Flüchtlinge in Wellblechhütten und provisorischen Behausungen leben, sind andere Camps mittlerweile extrem dicht besiedelte, von Armut gekennzeichnete Ballungs­gebiete mit Hochhäusern.

"Space, Time, Dignity, Rights" präsentiert Arbeiten und Entwürfe, die in Zu­sam­men­ar­beit von lokalen und internationalen Architekten, Stadtplanern und Künstlern mit den Menschen vor Ort in den Flüchtlingscamps und mit UNRWA entstanden sind. Durch Audio- und Vi­deo­beiträge, Dokumente, Zeichnungen, Skizzen und Beiträge von Zeitzeugen gewinnt der Besucher einen lebhaften Einblick in den Planungsvorgang – wie Ideen ent­stan­den, Entscheidungen getroffen und Projekte umgesetzt wurden. Die Bandbreite der Resultate ist beeindruckend: sie reicht von großen Infra­struk­tur­pro­jekten bis zu urbanen Einzel­projekten wie Spielplätzen, Graffiti-Kunst oder der Ent­wick­lung eines Kultur­zen­trums mit einer Filmschule für die Jugendlichen in den Camps.

Die Ausstellung wurde kuratiert vom Lehrstuhl Inter­nationaler Städtebau der Universität Stuttgart (Prof. Dr. Phillipp Misselwitz) in Zu­sam­men­ar­beit mit dem "Infrastructure and Camp Im­prove­ment Programme" (ICIP) der UNRWA. Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch UNRWA in Zu­sam­men­ar­beit mit dem BMZ, umgesetzt durch die Deutsche Gesellschaft für In­ter­na­ti­o­nale Zu­sam­men­ar­beit (GIZ) GmbH, in Partner­schaft mit dem Deutschen Architektur Zentrum DAZ in Berlin.

Am 9. Mai 2012 wird das Thema in einer ganztägigen Fach­kon­fe­renz vertieft, die ebenfalls in Zu­sam­men­ar­beit mit der Universität Stuttgart organisiert wurde. UNRWA bietet Un­ter­stüt­zung und Protektion durch eine Reihe von Ent­wick­lungs­pro­grammen und leistet, wenn erforderlich, auch humanitäre Hilfe. Durch UNRWA unterstützt die in­ter­na­ti­o­nale Gemeinschaft die pa­läs­ti­nen­sischen Flücht­linge so lange, bis ihre Not­lage gerecht und nach­hal­tig ent­sprechend den UN-Re­so­lu­tio­nen gelöst ist. Sie bietet Bildung, Ge­sund­heit, finanzielle Un­ter­stüt­zung, Sozial­leistungen, Infra­struk­tur und Ver­bes­se­rungs­maß­nahmen für die Flüchtlings­camps sowie Mikro­kredite für bis zu 5 Millionen Flüchtlinge im Nahen Osten.

Die Bun­des­re­gie­rung ist ein starker Partner und einer von UNWRAs größten Unterstützern. Das En­gage­ment wird im Rahmen des deutschen Ent­wick­lungs­pro­gramms zur Un­ter­stüt­zung palästinensischer Flüchtlinge in den nächsten Jahren weiter fortgesetzt. Ziel ist es, die Lebens­be­dingungen palästinensischer Flüchtlinge in der Region weiter zu verbessern. Deutsch­land hat hierfür den Regionalen Sozial- und Kulturfonds für pa­läs­ti­nen­si­sche Flüchtlinge und die Bevölkerung in Gaza gegründet. Dieser hilft den palästinensischen Flüchtlingen, besser mit der weiterhin bestehenden Konfliktsituation umzugehen und Perspektiven für sich und ihre Gemeinschaft zu entwickeln. Positive wirt­schaft­liche und soziale Entwicklungen, die greifbare Fortschritte für die palästinensische Bevölkerung bringen, sind von zentraler Bedeutung für einen nachhaltigen Frieden.


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