Tödliche Keime im Krankenhaus
- Pressemitteilung der Firma Mitteldeutscher Rundfunk (MDR), 11.05.2012
Pressemitteilung vom: 11.05.2012 von der Firma Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) aus Leipzig
Kurzfassung: "Exakt - Die Story": Sendung am Mittwoch, 16.05.2012, 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN Sie sind die unsichtbare Gefahr in Krankenhäusern: Bakterien, gegen die kaum ein herkömmliches Medikament mehr helfen kann. Keime in Kliniken sind laut ...
[Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) - 11.05.2012] Tödliche Keime im Krankenhaus
"Exakt - Die Story": Sendung am Mittwoch, 16.05.2012, 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN
Sie sind die unsichtbare Gefahr in Krankenhäusern: Bakterien, gegen die kaum ein herkömmliches Medikament mehr helfen kann. Keime in Kliniken sind laut Wissenschaftlern für mehr Tote verantwortlich als Verkehrsunfälle, Verletzungen und Vergiftungen zusammen. Experten schätzen, dass es pro Jahr in Deutschland bis zu einer Million Infektionen wegen mangelnder Klinikhygiene gibt. In 15 000 bis 30 000 Fällen enden sie tödlich. Genaue Zahlen gibt es nicht, da Todesfälle in Krankenhäusern durch Keime immer noch nicht erfasst werden.
Auch Doris Landerer aus Ilmenau hat um ihr Leben gekämpft, jahrelang.
Sie hat überlebt, doch ihr rechter Arm ist kaum mehr zu gebrauchen. Es war eigentlich ein Routineeingriff vor fünf Jahren, doch dabei muss ein sogenannter MRSA-Keim, ein multiresistenter Keim, in die Wunde gekommen sein, die nicht zuheilte. Für die heute 68jährige begann eine schmerzvolle Tortour durch Krankenhäuser in Kassel, Dresden und Halle/Saale.
Krankenhauskeime sind eine wachsende Gefahr in deutschen Krankenhäusern.
Die Schuld daran geben Experten einem schlampigen Umgang mit Hygiene und mangelnden Kontrollen. Dr. Klaus Dieter Zastrow von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene fordert, das Problem endlich ernst zu nehmen: "Mit den richtigen Hygienemaßnahmen im Krankenhaus lassen sich Infektionen von Patienten verhindern. Dazu reicht es aber nicht, Ärzte und Pfleger an regelmäßige Händedesinfektion zu erinnern.
Ausreichende Hygienemaßnahmen lassen sich ohne spezialisierte Fachkräfte wie den Facharzt für Hygiene nicht garantieren." Die dafür nötigen Studiengänge aber sind an den Universitäten in Leipzig und Dresden geschlossen worden.
Dabei zeigen andere Länder, wie es gehen kann: Die Niederlande haben vor
10 Jahren einen radikalen Schnitt gemacht und viel Geld und personellen Aufwand in Krankenhaushygiene investiert. Seitdem werden dort alle Patienten schon vor der Aufnahme auf MRSA getestet.
"Exakt - Die Story" fragt nach bei Medizinern, Krankenkassen und Betroffenen, wie ein Rückfall ins sogenannte vor-antibiotische Zeitalter, als Ärzte noch machtlos gegen Infektionen waren, vermieden werden kann.
Pressefotos sind abrufbar unter: www.ard-foto.de
zum Artikel bei MDR.DE:
http://www.mdr.de/presse/fernsehen/presseinformation1446.html
© 2012 |
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
"Exakt - Die Story": Sendung am Mittwoch, 16.05.2012, 20.45 Uhr im MDR FERNSEHEN
Sie sind die unsichtbare Gefahr in Krankenhäusern: Bakterien, gegen die kaum ein herkömmliches Medikament mehr helfen kann. Keime in Kliniken sind laut Wissenschaftlern für mehr Tote verantwortlich als Verkehrsunfälle, Verletzungen und Vergiftungen zusammen. Experten schätzen, dass es pro Jahr in Deutschland bis zu einer Million Infektionen wegen mangelnder Klinikhygiene gibt. In 15 000 bis 30 000 Fällen enden sie tödlich. Genaue Zahlen gibt es nicht, da Todesfälle in Krankenhäusern durch Keime immer noch nicht erfasst werden.
Auch Doris Landerer aus Ilmenau hat um ihr Leben gekämpft, jahrelang.
Sie hat überlebt, doch ihr rechter Arm ist kaum mehr zu gebrauchen. Es war eigentlich ein Routineeingriff vor fünf Jahren, doch dabei muss ein sogenannter MRSA-Keim, ein multiresistenter Keim, in die Wunde gekommen sein, die nicht zuheilte. Für die heute 68jährige begann eine schmerzvolle Tortour durch Krankenhäuser in Kassel, Dresden und Halle/Saale.
Krankenhauskeime sind eine wachsende Gefahr in deutschen Krankenhäusern.
Die Schuld daran geben Experten einem schlampigen Umgang mit Hygiene und mangelnden Kontrollen. Dr. Klaus Dieter Zastrow von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene fordert, das Problem endlich ernst zu nehmen: "Mit den richtigen Hygienemaßnahmen im Krankenhaus lassen sich Infektionen von Patienten verhindern. Dazu reicht es aber nicht, Ärzte und Pfleger an regelmäßige Händedesinfektion zu erinnern.
Ausreichende Hygienemaßnahmen lassen sich ohne spezialisierte Fachkräfte wie den Facharzt für Hygiene nicht garantieren." Die dafür nötigen Studiengänge aber sind an den Universitäten in Leipzig und Dresden geschlossen worden.
Dabei zeigen andere Länder, wie es gehen kann: Die Niederlande haben vor
10 Jahren einen radikalen Schnitt gemacht und viel Geld und personellen Aufwand in Krankenhaushygiene investiert. Seitdem werden dort alle Patienten schon vor der Aufnahme auf MRSA getestet.
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Über Mitteldeutscher Rundfunk (MDR):
Der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK ist die öffentlich-rechtliche Hörfunk- und Fernsehanstalt für die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Sitz in Leipzig und mit Landesfunkhäusern in Dresden, Magdeburg und Erfurt sowie mehreren Regionalstudios und Korrespondentenbüros. Die fünftgrößte ARD-Anstalt produziert acht Radioprogramme und ein Fernsehprogramm für 9,3 Millionen Menschen im Sendegebiet. Der MDR trägt 11,45 Prozent zum ARD-Gemeinschaftsprogramm bei und ist federführend für den werbefreien Kinderkanal von ARD und ZDF Ki.Ka mit Sitz in Erfurt.
Seit 1997 ist das MDR FERNSEHEN erfolgreichstes Drittes Programm der ARD und erreichte 2003 durchschnittlich einen Marktanteil von 9,2 Prozent im Sendegebiet.
Der MDR beschäftigt mehr als 2.000 festangestellte und viele freie Mitarbeiter in den Bereichen Programm, Produktion, Verwaltung und Technik.
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