Menschenrechtsbeauftragter Löning: 'Homosexuelle sind keine Menschen zweiter Klasse'

  • Pressemitteilung der Firma Auswärtiges Amt, 15.05.2012
Pressemitteilung vom: 15.05.2012 von der Firma Auswärtiges Amt aus Berlin

Kurzfassung: Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie am 17. Mai erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Markus Löning, in Berlin: Ich beobachte mit großer Sorge, wie Menschen aufgrund ...

[Auswärtiges Amt - 15.05.2012] Menschenrechtsbeauftragter Löning: "Homosexuelle sind keine Menschen zweiter Klasse"


Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie am 17. Mai erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Markus Löning, in Berlin:

Ich beobachte mit großer Sorge, wie Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Glücklicherweise ist heute in vielen Ländern der Welt die gleichgeschlechtliche Ausrichtung anerkannt. Andernorts aber werden Schwule und Lesben diskriminiert und verfolgt. In über 80 Ländern ist Homosexualität unter Strafe gestellt, in manchen Ländern droht sogar die Todesstrafe!

Ausgrenzung aufgrund sexueller Orientierung hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Jeder muss für sich entscheiden können, wie er sein Leben und seine sexuelle Orientierung lebt. Ich freue mich daher besonders über positive Entwicklungen, z.B. über Präsident Obamas Schritt, sich für die gleichgeschlechtliche Eheschließung auszusprechen.

Besonders erschreckend finde ich dagegen die jüngste Gesetzgebung in St. Petersburg, die die "Propaganda männlicher und weiblicher Homosexualität, Bisexualität und Transgenderismus unter Minderjährigen" unter Strafe stellt. Dies steht im klaren Widerspruch zu unseren Werten und Russlands völkerrechtlichen Verpflichtungen. Ich fordere das Parlament in St. Petersburg und die russischen Behörden dazu auf, diesen Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention zu beheben!

Der Kampf gegen die Ächtung und Diskriminierung von Homosexualität ist ein zentrales menschenrechtspolitisches Anliegen. Es geht hierbei nicht um Sonderrechte, sondern um dieselben, universellen Rechte, die für alle Menschen gelten. Schwule und Lesben sind keine Menschen zweiter Klasse.

Am heutigen Internationalen Tag gegen Homophobie appelliere ich an die Verantwortlichen aller Staaten, jedwede Form von Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung abzuschaffen!

Hintergrund:

Die Menschenrechte schließen das Recht auf freie sexuelle Orientierung ein. Dennoch ist in ca. 80 Ländern Homosexualität strafbar; in Afghanistan, Iran, Jemen, Mauretanien, Saudi-Arabien, Sudan und den Vereinigten Arabischen Emiraten können gleichgeschlechtliche Handlungen sogar auf Basis der Scharia – insofern diese außereheliche geschlechtliche Beziehungen verbietet – mit der Todesstrafe geahndet werden.

Trotz Protesten in Russland und durch das Ausland sind in jüngerer Zeit in den russischen Regionen St. Petersburg, Leningrader Gebiet, Kostroma, Archangelsk, Rjasan und Nowosibirsk Gesetze verabschiedet worden, wonach die öffentliche Demonstration und Unterstützung von Homosexualität, sogenannte "Propaganda für Homosexualität", mit Geldstrafen geahndet werden kann. Seit Verabschiedung des Gesetzes hat es in St. Petersburg mehrere Festnahmen gegeben. Die Bundesregierung verfolgt die Angelegenheit mit großer Sorge und bringt gegenüber der russischen Seite wiederholt ihre Auffassung zum Ausdruck, dass das Gesetz Diskriminierung und Intoleranz Vorschub leistet und damit gegen die Grundsätze verstößt, denen Russland durch die eigene Verfassung und die Mitgliedschaft im Europarat freiwillig verpflichtet ist.


Kontakt:
Auswärtiges Amt
Internetredaktion
Werderscher Markt 1, 10117 Berlin
Postanschrift: 11013 Berlin
Telefon: 03018-17-0
Bürgerservice: 03018-17-2000
Telefax: 03018-17-3402
Webseite: www.auswaertiges-amt.de
eMail: poststelle@auswaertiges-amt.de

Über Auswärtiges Amt:
Das Auswärtige Amt ist zuständig für die Pflege der Beziehungen zu anderen Staaten sowie zu den zwischen- und überstaatlichen Organisationen.

Der Auswärtige Dienst versteht sich neben seiner Funktion als Gestalter der Außenpolitik als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger, die deutsche Wirtschaft, das deutsche Kulturleben und für Parlamentarier und Regierungsvertreter aller Ebenen. Sein Dienstleistungsangebot ist für den Auswärtigen Dienst neben der klassischen Diplomatie zu seiner zweiten, tragenden Säule geworden: Es macht heute gut die Hälfte seiner Aktivitäten aus. So steht das Auswärtige Amt als modernes und aufgeschlossenes Dienstleistungsunternehmen weltweit seiner "Kundschaft", mit seinem Know-how und seinen Kontakten mit Rat und Tat zur Seite.

Firmenkontakt:
Kontakt:
Auswärtiges Amt
Internetredaktion
Werderscher Markt 1, 10117 Berlin
Postanschrift: 11013 Berlin
Telefon: 03018-17-0
Bürgerservice: 03018-17-2000
Telefax: 03018-17-3402
Webseite: www.auswaertiges-amt.de
eMail: poststelle@auswaertiges-amt.de

Die Pressemeldung "Menschenrechtsbeauftragter Löning: 'Homosexuelle sind keine Menschen zweiter Klasse'" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Menschenrechtsbeauftragter Löning: 'Homosexuelle sind keine Menschen zweiter Klasse'" ist Auswärtiges Amt.