Mineralöl versus Jatropha: Studien bemängeln Ökobilanz

  • Pressemitteilung der Firma aid, 16.05.2012
Pressemitteilung vom: 16.05.2012 von der Firma aid aus Bonn

Kurzfassung: (aid) - Sie war die große Hoffnung für den Bioenergiesektor: Jatropha, eine ölliefernde Nutzpflanze, die auch auf schlechten Standorten noch gute Erträge bringen kann. Eine reiche Ölquelle aus nachwachsenden Rohstoffen, die nicht zwingend in ...

[aid - 16.05.2012] Mineralöl versus Jatropha: Studien bemängeln Ökobilanz


(aid) - Sie war die große Hoffnung für den Bioenergiesektor: Jatropha, eine ölliefernde Nutzpflanze, die auch auf schlechten Standorten noch gute Erträge bringen kann. Eine reiche Ölquelle aus nachwachsenden Rohstoffen, die nicht zwingend in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion treten müsste. Doch die Ökobilanz von Jatropha, Palm- und Sojaöl ist nach wie vor Stoff für erhitzte Diskussionen.

Der Vorwurf, dass der aus Jatropha gewonnene Treibstoff das Klima mehr schädige als herkömmliches Mineralöl wurde schon länger erhoben und wurde nun durch das Center for International Forestry Research (CIFOR) bestätigt. Zwar sei die CO2-Emission zwischen 40 und 75 Prozent geringer als von Mineralöl, betrachte man aber die gesamten Produktionsumstände, schwänden die Vorteile schnell dahin. Ein Grund liege darin, dass die notwendigen Bedingungen für eine nachhaltige Produktion häufig nicht eingehalten würden. Für den Anbau von Jatropha würden vermehrt Moorwälder abgeholzt - bis 2020 etwa eine Fläche von vergleichbarer Größe wie Westdeutschland. Moore speicherten aber wesentlich mehr CO2 als Regenwälder und so würden 200 bis 300 Tonnen CO2 je Hektar freigesetzt. Die Forscher des CIFOR errechneten, dass vom Ertrag dieser Flächen etwa zweihundert Jahre lang Biokraftstoff produziert werden müsste, um diese Emission wieder auszubalancieren.

Der Druck auf die natürlichen Ökosysteme - vor allem in Asien und Afrika - nehme durch den weiteren Anbau von Energiepflanzen weiter zu und sei unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit in Frage zu stellen.

Friederike Heidenhof, www.aid.de

Weitere Informationen:
http://www.ecologyandsociety.org/issues/view.php?sf=68


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