Containerriesen oder Fische in der Elbe?
- Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 18.05.2012
Pressemitteilung vom: 18.05.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt
Kurzfassung: 18. Mai 2012 WWF, BUND und NABU begrüßen Kutter-Demo gegen geplante Elbvertiefung / Geschützte Fischarten bedroht Hamburg - Wird es trotz geplanter Elbvertiefung ausreichend Fisch in der Elbe geben? Die Elbfischer haben für diesen Samstag eine ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 18.05.2012] Containerriesen oder Fische in der Elbe?
18. Mai 2012
WWF, BUND und NABU begrüßen Kutter-Demo gegen geplante Elbvertiefung / Geschützte Fischarten bedroht
Hamburg - Wird es trotz geplanter Elbvertiefung ausreichend Fisch in der Elbe geben? Die Elbfischer haben für diesen Samstag eine Protestaktion bei Cuxhaven gegen die geplante Elbvertiefung angekündigt. Die Umweltverbände WWF, BUND und NABU warnen vor den Auswirkungen der geplanten Vertiefung auf die Lebensräume und Überlebenschancen von elbetypischen und gefährdeten Fischarten in der Unterelbe.
"Viele der früher wirtschaftlich wichtigen Fischarten wie Stör, Lachs, und Aal stehen heute auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Sie sind in der Elbe entweder bereits ausgestorben oder die Bestände sind extrem dezimiert", sagt Beatrice Claus, Naturschutzexpertin des WWF. Die Auswirkungen bisheriger Elbvertiefungen seien dafür mitverantwortlich und die geplante neuerliche Vertiefung werde die Situation verschärfen. "Strömungsarme Uferzonen und damit die Kinderstuben für den Fischnachwuchs werden zerstört". Zahlreich vertreten sind in der Elbe mittlerweile vor allem anspruchslose Arten wie Stint, Kaulbarsch, Zander und Brassen.
"Die baulichen Eingriffe verschlechtern die Sauerstoffverhältnisse in der Elbe, das macht auch den Fischen zu schaffen", sagt Manfred Braasch vom BUND. Besonders betroffen sei der Nordseeschnäpel. "Die Bestände des lange Zeit als ausgestorben klassifizierten Nordseeschnäpels erholen sich gerade in der Tideelbe. Nach der FFH-Richtlinie gilt der Nordseeschnäpel als prioritäre Art und hat damit die höchste Schutzkategorie im Europäischen Naturschutz. Der Nordseeschnäpel reagiert empfindlich auf Sauerstoffmangel. Seine Larven halten sich bis in den Sommer hinein in der Tideelbe auf und werden somit vom alljährlichen Sauerstoffloch bedroht. "Der Nachwuchs dieser geschützten Fischart hat es also bereits zu den heutigen Bedingungen schwer genug. Ein weiterer Ausbau gefährdet den Nordseeschnäpel und viele andere Fischarten in der Tideelbe."
Fischerei und Naturschutz haben das gemeinsame Interesse, die Lebensgrundlagen für die Fische in der Elbe zu erhalten und weitere Verschlechterungen abzuwenden. "Wir setzen uns für eine ökologisch intakte Elbe ein, von der unter anderem auch die Fischbestände profitieren würden. Und was für die Fische gut ist, hilft letztendlich auch den Elbfischern", fasst Bernd Quellmalz, Sprecher des NABU Hamburg, die Situation zusammen.
KONTAKT
Roland Gramling
Pressestelle
Tel: 030 311 777 425
roland.gramling(at)wwf.de
Beatrice Claus
WWF Deutschland
Tel. 0151 1885 4968
18. Mai 2012
WWF, BUND und NABU begrüßen Kutter-Demo gegen geplante Elbvertiefung / Geschützte Fischarten bedroht
Hamburg - Wird es trotz geplanter Elbvertiefung ausreichend Fisch in der Elbe geben? Die Elbfischer haben für diesen Samstag eine Protestaktion bei Cuxhaven gegen die geplante Elbvertiefung angekündigt. Die Umweltverbände WWF, BUND und NABU warnen vor den Auswirkungen der geplanten Vertiefung auf die Lebensräume und Überlebenschancen von elbetypischen und gefährdeten Fischarten in der Unterelbe.
"Viele der früher wirtschaftlich wichtigen Fischarten wie Stör, Lachs, und Aal stehen heute auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Sie sind in der Elbe entweder bereits ausgestorben oder die Bestände sind extrem dezimiert", sagt Beatrice Claus, Naturschutzexpertin des WWF. Die Auswirkungen bisheriger Elbvertiefungen seien dafür mitverantwortlich und die geplante neuerliche Vertiefung werde die Situation verschärfen. "Strömungsarme Uferzonen und damit die Kinderstuben für den Fischnachwuchs werden zerstört". Zahlreich vertreten sind in der Elbe mittlerweile vor allem anspruchslose Arten wie Stint, Kaulbarsch, Zander und Brassen.
"Die baulichen Eingriffe verschlechtern die Sauerstoffverhältnisse in der Elbe, das macht auch den Fischen zu schaffen", sagt Manfred Braasch vom BUND. Besonders betroffen sei der Nordseeschnäpel. "Die Bestände des lange Zeit als ausgestorben klassifizierten Nordseeschnäpels erholen sich gerade in der Tideelbe. Nach der FFH-Richtlinie gilt der Nordseeschnäpel als prioritäre Art und hat damit die höchste Schutzkategorie im Europäischen Naturschutz. Der Nordseeschnäpel reagiert empfindlich auf Sauerstoffmangel. Seine Larven halten sich bis in den Sommer hinein in der Tideelbe auf und werden somit vom alljährlichen Sauerstoffloch bedroht. "Der Nachwuchs dieser geschützten Fischart hat es also bereits zu den heutigen Bedingungen schwer genug. Ein weiterer Ausbau gefährdet den Nordseeschnäpel und viele andere Fischarten in der Tideelbe."
Fischerei und Naturschutz haben das gemeinsame Interesse, die Lebensgrundlagen für die Fische in der Elbe zu erhalten und weitere Verschlechterungen abzuwenden. "Wir setzen uns für eine ökologisch intakte Elbe ein, von der unter anderem auch die Fischbestände profitieren würden. Und was für die Fische gut ist, hilft letztendlich auch den Elbfischern", fasst Bernd Quellmalz, Sprecher des NABU Hamburg, die Situation zusammen.
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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
Firmenkontakt:
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Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
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Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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