Verkehrsminister Dieter Posch: Weniger Staustunden trotz wachsenden Verkehrs

  • Pressemitteilung der Firma Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, 21.05.2012
Pressemitteilung vom: 21.05.2012 von der Firma Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung aus Wiesbaden

Kurzfassung: Über 80 Prozent Reduzierung in zehn Jahren - Neues Sicherheitsprojekt DIANA II vorgestellt Hessens Autofahrer stehen immer weniger im Stau. Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement registrierte 2011 auf den hessischen Autobahnen nur noch ...

[Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung - 21.05.2012] Verkehrsminister Dieter Posch: Weniger Staustunden trotz wachsenden Verkehrs


Über 80 Prozent Reduzierung in zehn Jahren - Neues Sicherheitsprojekt DIANA II vorgestellt

Hessens Autofahrer stehen immer weniger im Stau. Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement registrierte 2011 auf den hessischen Autobahnen nur noch 16.000 Staustunden - 1.000 weniger als im Jahr zuvor. "Trotz wachsenden Verkehrs ist der Trend seit Jahren rückläufig", bilanzierte Wirtschafts- und Verkehrsminister Dieter Posch am Montag. "Als wir Anfang 2003 mit der Initiative Staufreies Hessen starteten, waren es noch 88.000 Staustunden pro Jahr. Inzwischen haben wir rund 80 Kilometer mit temporärer Seitenstreifenfreigabe ausgestattet, auf 220 Richtungskilometern Verkehrsleitsysteme eingerichtet und an 21 Standorten Systeme zur Netzbeeinflussung installiert, beispielsweise am Wiesbadener Kreuz. Noch in diesem Jahr werden wir eine weitere Streckenbeeinflussungsanlage zwischen Reiskirchener Dreieck und Homberg/Ohm sowie dynamische Wechselwegweiser in allen Zufahrten am Frankfurter Kreuz in Betrieb nehmen."

"Ein wesentlicher Schritt zum reibungslosen Verkehrsfluss in Hessen war auch die Optimierung der Baustellenplanung durch das sogenannte Slotmanagement", erläuterte der Minister. "Hier werden erstmals konkrete Zeitfenster für die Durchführung einer Baustelle vergeben. Das heißt: "Gebaut wird, wenn’s verkehrlich passt - und nicht, wenn die Baufirma gerade Zeit hat. Das Projekt Staufreies Hessen ist so erfolgreich, dass viele der darin aufgegriffenen und umgesetzten Themen jetzt in der neuen EU-Direktive zu Intelligenten Verkehrssystemen enthalten sind. Auch andere Bundesländer verfolgen unsere Initiative mit großer Aufmerksamkeit."

Mehr und mehr Detailarbeit

"Nach den großen Schritten in der Anfangsphase ist nun jede einzelne Staustunde weniger eine schwierige Herausforderung, der wir uns aber stellen", erläuterte der Minister. "Verbesserungen werden mehr und mehr zur Detailarbeit. Potenzial bieten derzeit etwa Kooperative Systeme, die von einer Vernetzung der Fahrzeuge über die Verkehrszentrale über deren Navigationssysteme direkt vor Gefahrensituationen warnen können. Denn was wir jetzt noch an Staus haben, wird häufig durch Unfälle verursacht. Deshalb ist die Unterstützung der Fahrer auch ein Beitrag, das Stauniveau auf Hessens Autobahnen weiter senken.'

Bausteine dazu werden beispielsweise im Projekt DIANA II (Dynamic Information and Navigation Assistance) erarbeitet: "Ziel ist es', so Burkhard Vieth, Präsident von Hessen Mobil, "die Verkehrsteilnehmer direkt, individuell und vor allem rechtzeitig vor aktuellen Gefahren auf den einzelnen Strecke zu warnen - beispielsweise vor Stauenden hinter Kurven oder Baustellen.'

An DIANA II ist neben Hessen Mobil die BMW AG beteiligt. Erprobt wird beispielsweise, die jeweils aktuelle Position von Tagesbaustellen über die Verkehrszentrale Hessen (VZH) an die sich nähernden Autos zu übertragen. Die Positionsdaten werden von den Baustellenfahrzeugen automatisch an die VZH gemeldet und dort aufbereitet. Die BMW AG entwickelt die fahrzeugseitigen Komponenten zur Integration der Baustellendaten in die Bordnavigation.

Für Gerd Riegelhuth, Chef der VZH und Projektleiter der Initiative Staufreies Hessen bei Hessen Mobil, steht fest: "Staus trotz steigendem Verkehrsaufkommen auf den hoch belasteten Autobahnen vor allem im Rhein-Main-Gebiet immer weiter zu reduzieren, ist auch eine Leistung von qualitativ hochwertigen Informationen. Hinter der VZH steckt ein immenses Know-how, so dass wir aus vielen über die Jahre gewonnenen Verkehrsdaten nützliche Informationen generieren, die die Verkehrssicherheit erhöhen.'


Wann ist ein Stau ein Stau?

Ein Stau auf eine Autobahn liegt – gemäß der Bewertung durch die VZH – vor, wenn die mittlere Kfz-Geschwindigkeit in einem Minutenintervall unter 35 km/h abfällt, gleichzeitig die dadurch bestimmte Staulänge mindestens 1 km beträgt und dieser Zustand mindestens fünf Minuten anhält. Verkehrsteilnehmer nehmen diesen Zustand meist als 'Schrittgeschwindigkeit' wahr. Die jeweilige Stauursache wird seitens der VZH unterschieden in hohes Verkehrsaufkommen, Baustelle, Unfall oder sonstiges Ereignis (z.B. Pannen, Witterung) und entsprechend erfasst.

Was sind Staustunden und wie werden sie erfasst?

Verkehrsdaten werden über automatische Systeme entlang der hessischen Autobahnen in der Verkehrszentrale Hessen (VZH) erfasst und ausgewertet. Aus diesen Daten generiert Hessen Mobil die Staubilanz, deren Maßeinheit die Staustunde ist. Dies ist die Zeit, in der sich der Verkehr auf einem definierten Autobahnabschnitt staut.

Wer ist eigentlich diese DIANA?

DIANA ist die Abkürzung für "Dynamic Information and Navigation Assistance". Die 2009 abgeschlossene erste Phase zielte auf die Gewinnung und Verarbeitung von Verkehrsdaten aus Fahrzeugen, um die Informationen ortsfester Erfassungsstellen an den Straßen zu ergänzen und zu präzisieren. Dazu wurden ca. 280 Fahrzeuge mit speziellen Mobiltelefonen ausgestattet, die ständig Standort und Geschwindigkeit an den Rechner der VZH übermittelten. Bei DIANA 2 kehrt sich der Informationsfluss um: Hier geht es um die gezielte Warnung von Verkehrsteilnehmern vor Ereignissen auf der Straße mittels der Bordsysteme ihres Fahrzeugs. Dies wird an Tagesbaustellen auf ausgewählten Autobahnabschnitten getestet. Die Positionsdaten der Baustellen werden von den mit GPS ausgestatteten Sperranhängern in die VZH übertragen, die die relevanten Informationen ausfiltert und in die Testfahrzeuge sendet.

Wo gibt es temporäre Seitenstreifenfreigabe?

Die ersten Strecken waren die A3 zwischen Offenbacher Kreuz und Hanau sowie zwischen Mönchhofdreieck und Kelsterbach (jeweils beide Richtungen). Seit 2008 sind drei Abschnitte der A 5 hinzugekommen: Frankfurter Kreuz bis Frankfurt-Niederrad (3 km Richtung Kassel), zwischen Friedberg und Nordwestkreuz Frankfurt (20 km in beide Richtungen) sowie zwischen Darmstädter Kreuz und Darmstadt-Eberstadt (6 km in beide Richtungen). Damit hat sich der Gesamtbestand von 24 auf circa 80 Richtungskilometer verdreifacht. Hinzu kommen Streckenbeeinflussungsanlagen auf insgesamt 220 Richtungskilometern und 21 Dynamische Wechselwegweiser mit Stauinformationen.


Pressestelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Pressesprecherin: Ulrike Franz-Stöcker
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