Dracula im Hühnerstall - die Rote Vogelmilbe: Bekämpfungsstrategien diskutiert
- Pressemitteilung der Firma aid, 30.05.2012
Pressemitteilung vom: 30.05.2012 von der Firma aid aus Bonn
Kurzfassung: (aid) - Aktuelles aus der Forschung am Nutzgeflügel bot Mitte Mai eine gemeinsame Tagung der Gesellschaft der Förderer und Freunde für Geflügel- und Kleintierforschung (GdFuF) und des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) für Tierschutz und ...
[aid - 30.05.2012] Dracula im Hühnerstall - die Rote Vogelmilbe: Bekämpfungsstrategien diskutiert
(aid) - Aktuelles aus der Forschung am Nutzgeflügel bot Mitte Mai eine gemeinsame Tagung der Gesellschaft der Förderer und Freunde für Geflügel- und Kleintierforschung (GdFuF) und des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) für Tierschutz und Tierhaltung Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Celle.
Ein lästiger Quälgeist beschäftigt Hühnerhalter vom Hobbyzüchter bis zum großen Legehennenbetrieb schon seit langem: Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae). Tagsüber verstecken sich die kleinen rötlichen Spinnentiere zu Tausenden in Ritzen und Nischen. Nachts kriechen sie die Beine der schlafenden Hühner hinauf, um Blut zu saugen. Ihr Lebenszyklus ist ähnlich dem der Zecken: Drei Blutmahlzeiten brauchen sie von der Larve bis zum erwachsenen Tier. Nicht nur der Blutverlust schadet den Hühnern, sondern es besteht auch ständig die Gefahr, dass die Blutsauger Salmonellen und andere Erreger übertragen. Betroffene Herden sind vor allem nachts unruhig. Doch auch dort, wo es bereits ein Monitoring auf Vogelmilben gäbe, unterschätze man die Zahl der Milben in den Ställen stark, so Tierärztin Johanna Schulz, FLI Celle und FU Berlin: "Die Fallen haben einen höheren Befall angezeigt, als das visuelle Monitoring." Schulz stellte eine derzeit laufende Forschungsarbeit zur Wirksamkeit von Bioziden auf Silikatbasis vor. Diese Biozide gehören zu den wenigen möglichen Bekämpfungsmitteln gegen die Rote Vogelmilbe. Akarizide, chemische Substanzen gegen Spinnentiere, die auch für den Einsatz im Bestand zugelassen sind, gibt es derzeit in Deutschland nicht.
Silikate lassen sich chemisch erzeugen, kommen aber auch in der Natur vor. Je nach Hersteller flüssig oder pulverisiert zu verarbeiten, dürfen diese Substanzen auch im besetzten Stall auf gefährdeten oder befallenen Oberflächen ausgebracht werden. "Silikate zerstören die Lipidschicht der Cuticula, die Milbe hat ihren Flüssigkeitshaushalt nicht mehr im Griff und trocknet aus", erklärte Schulz die Funktionsweise: "Das Tolle ist, dass aufgrund des Wirkmechanismus praktisch keine Resistenzbildung möglich ist." Bisherige Ergebnisse zeigen, dass es in der Wirksamkeit zwar Unterschiede zwischen den Produkten gibt, aber Schlupfraten und Überlebenszeit der Spinnentiere generell deutlich sinken. Die Untersuchungen der Hühner, die in den behandelten Versuchsställen gehalten wurden, sind noch nicht abgeschlossen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, konkrete Bekämpfungsanweisungen gegen die Rote Vogelmilbe auszuarbeiten.
Regina Bartel, www.aid.de
aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de
(aid) - Aktuelles aus der Forschung am Nutzgeflügel bot Mitte Mai eine gemeinsame Tagung der Gesellschaft der Förderer und Freunde für Geflügel- und Kleintierforschung (GdFuF) und des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) für Tierschutz und Tierhaltung Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Celle.
Ein lästiger Quälgeist beschäftigt Hühnerhalter vom Hobbyzüchter bis zum großen Legehennenbetrieb schon seit langem: Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae). Tagsüber verstecken sich die kleinen rötlichen Spinnentiere zu Tausenden in Ritzen und Nischen. Nachts kriechen sie die Beine der schlafenden Hühner hinauf, um Blut zu saugen. Ihr Lebenszyklus ist ähnlich dem der Zecken: Drei Blutmahlzeiten brauchen sie von der Larve bis zum erwachsenen Tier. Nicht nur der Blutverlust schadet den Hühnern, sondern es besteht auch ständig die Gefahr, dass die Blutsauger Salmonellen und andere Erreger übertragen. Betroffene Herden sind vor allem nachts unruhig. Doch auch dort, wo es bereits ein Monitoring auf Vogelmilben gäbe, unterschätze man die Zahl der Milben in den Ställen stark, so Tierärztin Johanna Schulz, FLI Celle und FU Berlin: "Die Fallen haben einen höheren Befall angezeigt, als das visuelle Monitoring." Schulz stellte eine derzeit laufende Forschungsarbeit zur Wirksamkeit von Bioziden auf Silikatbasis vor. Diese Biozide gehören zu den wenigen möglichen Bekämpfungsmitteln gegen die Rote Vogelmilbe. Akarizide, chemische Substanzen gegen Spinnentiere, die auch für den Einsatz im Bestand zugelassen sind, gibt es derzeit in Deutschland nicht.
Silikate lassen sich chemisch erzeugen, kommen aber auch in der Natur vor. Je nach Hersteller flüssig oder pulverisiert zu verarbeiten, dürfen diese Substanzen auch im besetzten Stall auf gefährdeten oder befallenen Oberflächen ausgebracht werden. "Silikate zerstören die Lipidschicht der Cuticula, die Milbe hat ihren Flüssigkeitshaushalt nicht mehr im Griff und trocknet aus", erklärte Schulz die Funktionsweise: "Das Tolle ist, dass aufgrund des Wirkmechanismus praktisch keine Resistenzbildung möglich ist." Bisherige Ergebnisse zeigen, dass es in der Wirksamkeit zwar Unterschiede zwischen den Produkten gibt, aber Schlupfraten und Überlebenszeit der Spinnentiere generell deutlich sinken. Die Untersuchungen der Hühner, die in den behandelten Versuchsställen gehalten wurden, sind noch nicht abgeschlossen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, konkrete Bekämpfungsanweisungen gegen die Rote Vogelmilbe auszuarbeiten.
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Der aid hat sich genau das zur Aufgabe gemacht und bietet wissenschaftlich abgesicherte Informationen in den Bereichen "Verbraucher und Ernährung" und "Landwirtschaft und Umwelt". Unsere Aussagen sind unabhängig und orientieren sich an den gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Praktikern sammeln wir Fakten und Hintergrundinformationen, werten sie aus und bereiten sie zielgruppengerecht auf.
Unsere Publikationen wenden sich an Verbraucher, Landwirte und Multiplikatoren wie Lehrer, Berater und Journalisten. Der aid ist ein gemeinnütziger Verein und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft finanziert. Sein Auftrag, sachlich und interessenunabhängig zu informieren, ist in der Satzung festgelegt. Beim aid arbeiten namhafte Experten, Praktiker und Medienfachleute zusammen. Informationsmedien, die der aid herausgibt, entsprechen dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und vermitteln Wissen zielgruppengrecht und praxisorientiert.
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