Wir müssen oftmals in Sekunden entscheiden
- Pressemitteilung der Firma ILS - Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz, 01.06.2012
Pressemitteilung vom: 01.06.2012 von der Firma ILS - Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz aus Weiden i.d.OPf.
Kurzfassung: Schneller Draht. Wer die 112 wählt, der landet bei Stephan Schieder und seinen Kollegen in der neuen, hochmodernen Notrufzentrale in Weiden Weiden. (eyj) Was für ein Arbeitsplatz: Vor Stephan Schieder stehen fünf Monitore in einem Halbkreis. Ein ...
[ILS - Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz - 01.06.2012] Wir müssen oftmals in Sekunden entscheiden
Schneller Draht. Wer die 112 wählt, der landet bei Stephan Schieder und seinen Kollegen in der neuen, hochmodernen Notrufzentrale in Weiden
Weiden. (eyj) Was für ein Arbeitsplatz: Vor Stephan Schieder stehen fünf Monitore in einem Halbkreis. Ein sechster Monitor ist im Tisch versenkt und fungiert als Touch-Screen-Telefon. "Was die Technik betrifft, sind wir vom VW-Käfer auf einem Jaguar umgestiegen", erklärt der 40-Jährige Schichtleiter der ILS Nordoberpfalz. Dann klingelt es und einen Fingertipp später hat Schieder einen Anrufer in der Leitung. Schnell und routiniert hakt er nach: "Wie stark ist die Blutung?" und "Ist der Verletzte ansprechbar?" Nach einer knappen Minute neigt sich das Gespräch dem Ende zu: "Ich schicke Ihnen gleich Notarzt und Rettungswagen". Auf einem Radweg ist eine Radfahrerin gestürzt und hat sich eine Kopfverletzung zugezogen. Stephan Schieder tippt alles sorgfältig ins Einsatzleitsystem und drückt auf "disponieren". Sofort schlägt der Computer vor, wer nächstgelegen und zu verständigen ist. Jetzt reicht ein Klick auf "Alarmieren" und bei den Rettern geht der Funkmeldeempfänger los.
Das Notruf-Telefon klingelt gut 250 Mal am Tag
Alles muss schnell gehen. Schließlich wartet die verletzte auf Hilfe. Doch auch Stephan Schieder muss sich beeilen, um für den nächsten Anrufer bereit zu sein. In 24 Stunden klingelt es in der "Integrierten Leitstelle" an der Ulrich-Schönberger-Straße 11a zwischen 250 und 300 Mal; zu den Einsätzen von Rettungsdienst und Feuerwehr kommt die Koordination von Krankentransporten. Mindestens drei Mitarbeiter sitzen dauernd an den Einsatzleitplätzen. In Spitzenzeiten, etwa bei schweren Unwettern, sind es mehr.
Die Mitarbeiter müssen nicht nur die Retter hinaus zum Unglücksort schicken, sondern sich auch für die Einsatzdokumentation zuständig. In der Leitstelle in Weiden, die am 26.04. ihren Voll- und Echtbetrieb aufgenommen hat, gehen sämtliche Notrufe aus den zwei Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab sowie der Stadt Weiden i.d.OPf. ein. "Wir sind für rund 220.000 Menschen zuständig", rechnet Stephan Schieder vor.
"…dann schnellt auch mein Puls in die Höhe"
Die Anforderungen an ihm und seine Kollegen sind hoch: Sie müssen nicht nur technisch versiert sein, sondern auch eine Ausbildung als Rettungsassistent haben und mindestens eine angleichende Qualifikation zum Hauptbrandmeister einer Feuerwehr. "Wir müssen die Lage medizinisch einschätzen können", erklärt Schieder. Nicht ohne Grund: " Es sind oft Sekundenentscheidungen, die wir treffen müssen". Trotzdem ist für den Windischeschenbacher inzwischen vieles Routine. Nur in Extremfällen ist auch seine Abgeklärtheit dahin. "Wenn eine Mutter ins Telefon schreit: ‚Schnell, mein Kind stirbt’, dann schnellt mir schon der Puls in die Höhe. Stephan Schieder hat selbst zwei kleine Töchter.
Der nächste Anruf bietet keinen Grund für Aufregung. Die Frau am anderen Ende der Leitung will lediglich wissen, wann den ein Erste-Hilfe-Kurs in Vohenstrauß stattfindet. Geduldig sucht Schieder die richtige Telefonnummer heraus. Er scheint sich gar nicht zu wunden, dass die Anfrage über die 112 hereinkommt. "Das ist ja noch gar nichts", sagt er schmunzelnd, nachdem er das Telefongespräch beendet hat. "Ich hatte mal jemanden am Apparat der wollte wissen, ob ihm die freiwillige Feuerwehr nicht beim Umzug helfen könnte."
Einsatzzahlen im Mai: Alle Hände voll zu tun
Die Anzahl der durchgeführten Einsätze kann sich für den Ersten Monat sehen lassen. Insgesamt wurden im Mai 3930 Einsätze disponiert. 155 Mal mussten die Feuerwehren zu Brandeinsätzen ausrücken. 2457 rückte der Rettungsdienst des BRK zu Notfall- und Krankentransporten aus. 124 Einsätze der Technischen Hilfeleistung wurden durch die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk (THW) abgearbeitet. Der Rest (1194) waren Vermittlungen, wie z. B. Anfragen zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst, Giftnotruf, Zahnarztnotdienst und Probealarmen von Brandmeldeanlagen.
BU: 3930 Einsätze wurden in der neuen, hochmodernen Notrufzentrale in Weiden im Mai disponiert. Der 40-jährige Stephan Schieder ist einer von sechs Schichtleitern der ILS Nordoberpfalz.
Schönes Wochenende
Jürgen Meyer
stv. Leiter der ILS Nordoberpfalz
Qualitätsmanagement/-sicherung, PR-ÖA
Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz
Ulrich-Schönberger-Straße 11a
92637 Weiden i.d.OPf
Tel.: +49(0)961 / 3 88 33 – 388
Mobil: +49(0)173 / 89 85 676
Fax: +49(0)961 / 3 88 33 – 202
Mail: leitung@ils-nordoberpfalz.de
Url: www.ils-nordoberpfalz.de
Schneller Draht. Wer die 112 wählt, der landet bei Stephan Schieder und seinen Kollegen in der neuen, hochmodernen Notrufzentrale in Weiden
Weiden. (eyj) Was für ein Arbeitsplatz: Vor Stephan Schieder stehen fünf Monitore in einem Halbkreis. Ein sechster Monitor ist im Tisch versenkt und fungiert als Touch-Screen-Telefon. "Was die Technik betrifft, sind wir vom VW-Käfer auf einem Jaguar umgestiegen", erklärt der 40-Jährige Schichtleiter der ILS Nordoberpfalz. Dann klingelt es und einen Fingertipp später hat Schieder einen Anrufer in der Leitung. Schnell und routiniert hakt er nach: "Wie stark ist die Blutung?" und "Ist der Verletzte ansprechbar?" Nach einer knappen Minute neigt sich das Gespräch dem Ende zu: "Ich schicke Ihnen gleich Notarzt und Rettungswagen". Auf einem Radweg ist eine Radfahrerin gestürzt und hat sich eine Kopfverletzung zugezogen. Stephan Schieder tippt alles sorgfältig ins Einsatzleitsystem und drückt auf "disponieren". Sofort schlägt der Computer vor, wer nächstgelegen und zu verständigen ist. Jetzt reicht ein Klick auf "Alarmieren" und bei den Rettern geht der Funkmeldeempfänger los.
Das Notruf-Telefon klingelt gut 250 Mal am Tag
Alles muss schnell gehen. Schließlich wartet die verletzte auf Hilfe. Doch auch Stephan Schieder muss sich beeilen, um für den nächsten Anrufer bereit zu sein. In 24 Stunden klingelt es in der "Integrierten Leitstelle" an der Ulrich-Schönberger-Straße 11a zwischen 250 und 300 Mal; zu den Einsätzen von Rettungsdienst und Feuerwehr kommt die Koordination von Krankentransporten. Mindestens drei Mitarbeiter sitzen dauernd an den Einsatzleitplätzen. In Spitzenzeiten, etwa bei schweren Unwettern, sind es mehr.
Die Mitarbeiter müssen nicht nur die Retter hinaus zum Unglücksort schicken, sondern sich auch für die Einsatzdokumentation zuständig. In der Leitstelle in Weiden, die am 26.04. ihren Voll- und Echtbetrieb aufgenommen hat, gehen sämtliche Notrufe aus den zwei Landkreisen Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab sowie der Stadt Weiden i.d.OPf. ein. "Wir sind für rund 220.000 Menschen zuständig", rechnet Stephan Schieder vor.
"…dann schnellt auch mein Puls in die Höhe"
Die Anforderungen an ihm und seine Kollegen sind hoch: Sie müssen nicht nur technisch versiert sein, sondern auch eine Ausbildung als Rettungsassistent haben und mindestens eine angleichende Qualifikation zum Hauptbrandmeister einer Feuerwehr. "Wir müssen die Lage medizinisch einschätzen können", erklärt Schieder. Nicht ohne Grund: " Es sind oft Sekundenentscheidungen, die wir treffen müssen". Trotzdem ist für den Windischeschenbacher inzwischen vieles Routine. Nur in Extremfällen ist auch seine Abgeklärtheit dahin. "Wenn eine Mutter ins Telefon schreit: ‚Schnell, mein Kind stirbt’, dann schnellt mir schon der Puls in die Höhe. Stephan Schieder hat selbst zwei kleine Töchter.
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Die Anzahl der durchgeführten Einsätze kann sich für den Ersten Monat sehen lassen. Insgesamt wurden im Mai 3930 Einsätze disponiert. 155 Mal mussten die Feuerwehren zu Brandeinsätzen ausrücken. 2457 rückte der Rettungsdienst des BRK zu Notfall- und Krankentransporten aus. 124 Einsätze der Technischen Hilfeleistung wurden durch die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk (THW) abgearbeitet. Der Rest (1194) waren Vermittlungen, wie z. B. Anfragen zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst, Giftnotruf, Zahnarztnotdienst und Probealarmen von Brandmeldeanlagen.
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