Führungskräfte warnen: Betreuungsgeld ist falsches Signal

Nach Ansicht des Deutschen Führungskräfteverbandes ULA setzt der Beschluss des Koalitionsgipfels zur Einführung eines Betreuungsgeldes vollkommen falsche Impulse. Kritik übt der Verband auch an dem Modell der Pflegezusatzversicherung.
Kurzfassung: (ddp direct) Für die Förderung der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Karriere ist das Betreuungsgeld absolut kontraproduktiv, betont ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme. Es sei schon befremdlich, dass die Bundesregierung die einhelligen Warnungen aus der Wirtschaft sowohl vonseiten der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer derart konsequent ignoriere. Ramme weiter: Wer Frauen ins Erwerbsleben bringen und auch dauerhaft dort halten wolle, dürfe diese Bemühungen nicht mit einer ...
[Deutscher Führungskräfteverband ULA - 05.06.2012] (ddp direct) Für die Förderung der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Karriere ist das Betreuungsgeld absolut kontraproduktiv, betont ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme. Es sei schon befremdlich, dass die Bundesregierung die einhelligen Warnungen aus der Wirtschaft sowohl vonseiten der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer derart konsequent ignoriere. Ramme weiter: Wer Frauen ins Erwerbsleben bringen und auch dauerhaft dort halten wolle, dürfe diese Bemühungen nicht mit einer Cash-Prämie für die Heimerziehung konterkarieren. Zumal erhebliche Unsicherheiten über den tatsächlichen Finanzierungsbedarf der neuen Transfermaßnahme bestünden.

Auf ein geteiltes Echo beim politischen Dachverband aller Führungskräfte in Deutschland stößt auch die geplante Bezuschussung privater Pflegezusatzversicherungen mit pauschal fünf Euro pro Monat. ULA-Geschäftsführer Sozialpolitik Andreas Zimmermann dazu: Eine Ergänzung der umlagefinanzierten Pflegeversicherung durch eine kapitalgedeckte Säule ist zweifellos richtig. Es sprechen angesichts der immensen Staatsverschuldung auch gute Gründe gegen eine kollektive Kapitalreserve. Jedoch sei das gestern beschlossene Modell halbherzig und lade zu Mitnahme-Effekten ein, schränkt Zimmermann ein. Notwendig seien daher Mindeststandards in Bezug auf die zugesagten Leistungen und die Abschluss- und Verwaltungskosten geförderter Verträge.
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