Pflegezusatzversicherung: Zulage ohne Zuversicht
- Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 05.06.2012
Pressemitteilung vom: 05.06.2012 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln
Kurzfassung: Mit 5 Euro pro Monat will die Bundesregierung den Abschluss einer privaten Zusatzpflegeversicherung unterstützen. Sie rechnet selber aber nur mit 1,5 Millionen Verträgen. Das wären viel zu wenig, um die Finanzierung der Pflege nachhaltig zu ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 05.06.2012] Pflegezusatzversicherung: Zulage ohne Zuversicht
Mit 5 Euro pro Monat will die Bundesregierung den Abschluss einer privaten Zusatzpflegeversicherung unterstützen. Sie rechnet selber aber nur mit 1,5 Millionen Verträgen. Das wären viel zu wenig, um die Finanzierung der Pflege nachhaltig zu sichern.
Statt der bislang angesetzten 90 Millionen Euro müsste der Fiskus gut 2 Milliarden Euro pro Jahr aufwenden, wenn alle gesetzlich Versicherten im Alter zwischen 20 und 60 Jahren eine private Zusatzpflegeversicherung abschließen würden. Es ist jedoch eine Frage der Gerechtigkeit, dass auch diejenigen Zulagen erhalten, die bereits heute zusätzlich vorsorgen. Gut 100 Millionen Euro kämen noch einmal hinzu.
Dabei ist eine private kapitalgedeckte Zusatzversorgung ohne Alternative. Anderenfalls drohen deutliche Beitragssatzerhöhungen. Bereits im nächsten Jahr muss der Beitragssatz von 1,95 auf 2,05 Prozent steigen, um neue Leistungen für Demenzerkrankte zu finanzieren. Zusätzlich sollen alle Leistungssätze ab 2015 an die Preissteigerung angepasst werden, um eine schleichende Entwertung der Pflegeversorgung zu verhindern.
All das wird ohne ergänzende Vorsorge nur mit weiteren kräftigen Drehungen an der Beitragssatzschraube zu finanzieren sein. Schließlich wird sich mit dem demografischen Wandel die Zahl der Pflegebedürftigen nahezu verdoppeln. Die Zulagen-Förderung ist da nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Dr. Jochen Pimpertz
Telefon: 0221 4981-760
Mit 5 Euro pro Monat will die Bundesregierung den Abschluss einer privaten Zusatzpflegeversicherung unterstützen. Sie rechnet selber aber nur mit 1,5 Millionen Verträgen. Das wären viel zu wenig, um die Finanzierung der Pflege nachhaltig zu sichern.
Statt der bislang angesetzten 90 Millionen Euro müsste der Fiskus gut 2 Milliarden Euro pro Jahr aufwenden, wenn alle gesetzlich Versicherten im Alter zwischen 20 und 60 Jahren eine private Zusatzpflegeversicherung abschließen würden. Es ist jedoch eine Frage der Gerechtigkeit, dass auch diejenigen Zulagen erhalten, die bereits heute zusätzlich vorsorgen. Gut 100 Millionen Euro kämen noch einmal hinzu.
Dabei ist eine private kapitalgedeckte Zusatzversorgung ohne Alternative. Anderenfalls drohen deutliche Beitragssatzerhöhungen. Bereits im nächsten Jahr muss der Beitragssatz von 1,95 auf 2,05 Prozent steigen, um neue Leistungen für Demenzerkrankte zu finanzieren. Zusätzlich sollen alle Leistungssätze ab 2015 an die Preissteigerung angepasst werden, um eine schleichende Entwertung der Pflegeversorgung zu verhindern.
All das wird ohne ergänzende Vorsorge nur mit weiteren kräftigen Drehungen an der Beitragssatzschraube zu finanzieren sein. Schließlich wird sich mit dem demografischen Wandel die Zahl der Pflegebedürftigen nahezu verdoppeln. Die Zulagen-Förderung ist da nicht mal ein Tropfen auf dem heißen Stein.
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Über Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Wir vertreten eine klare marktwirtschaftliche Position. Es ist unser Auftrag, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern. Wir analysieren Fakten, zeigen Trends, ergründen Zusammenhänge – über die wir die Öffentlichkeit auf vielfältige Weise informieren.
Wir forschen nicht im Elfenbeinturm: Unsere Erkenntnisse sollen Diskussionen anstoßen. Unsere Ergebnisse helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Als Anwalt marktwirtschaftlicher Prinzipien entwerfen wir für die deutsche Volkswirtschaft und die Wirtschaftspolitik die bestmöglichen Strategien und fordern und fördern deren Umsetzung.
Firmenkontakt:
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