Energiewende heißt Umbau des Energiesystems - Umweltverbände fordern die 2.000-Watt-Gesellschaft

  • Pressemitteilung der Firma Deutscher Naturschutzring (DNR), 13.06.2012
Pressemitteilung vom: 13.06.2012 von der Firma Deutscher Naturschutzring (DNR) aus Berlin

Kurzfassung: Der Deutsche Naturschutzring, der Dachverband von rund 100 Umwelt- und Naturschutzverbänden, hat davor gewarnt, die Energiewende auf die wichtige Forderung nach Ausbau der Erneuerbaren Energien zu reduzieren. Die erneuerbaren Energien sind eine ...

[Deutscher Naturschutzring (DNR) - 13.06.2012] Energiewende heißt Umbau des Energiesystems - Umweltverbände fordern die 2.000-Watt-Gesellschaft


Der Deutsche Naturschutzring, der Dachverband von rund 100 Umwelt- und Naturschutzverbänden, hat davor gewarnt, die Energiewende auf die wichtige Forderung nach Ausbau der Erneuerbaren Energien zu reduzieren. Die erneuerbaren Energien sind eine zentrale Säule eines nachhaltigen Energiesystems, aber genauso wichtig ist der Umbau in Richtung Effizienz und Einsparen. Diese beiden Säulen werden in der öffentlichen Debatte vernachlässigt. Doch es geht nicht nur um die Erneuerbaren Energien.

Gerade die Umweltverbände müssen auch Effizienzrevolution und Energiesparen einfordern, die keine Lobby haben. Eine Energiewende baut auf den drei E´s auf: Einsparen, Effizienzsteigerung und Erneuerbare Energien. DNR-Präsident Hubert Weinzierl: "Energiewende heißt Umbau in Richtung Vermeiden von überflüssigem Energieeinsatz, möglichst dezentrale, verbrauchsnahe Erzeugungsformen und grundlegende umweltverträgliche Innovationen. Das Wichtigste ist, die heutige Versorgungswirtschaft zu beenden und zu einer intelligenten Nutzung von Energie auf solarer Basis zu kommen.'

Die Grundlage der bisherigen Energieversorgung ist die Verbundwirtschaft. Sie baut auf großen Kraftwerken und großräumigen Hochspannungsnetzen auf, deren ökonomische Rentabilität ein hoher Energieverbrauch ist. Ökologische Konzepte tauschen deshalb nicht nur die Energieträger aus, sondern wollen eine Infrastruktur schaffen, die auf einer regionale Erzeugung, Wandlung und Nutzung von Energie aufbaut. Das gilt auch für Erneuerbare Energien, die nicht in neuen Formen die alte Verschwendungswirtschaft verlängern sollen. Deshalb darf die Energiewende nicht auf den Austausch der Energieträger reduziert werden, sondern muss auch die großen, bislang kaum genutzten Einspar- und Effizienzpotenziale systematisch nutzen. Dann erweisen sich die heutigen Horrorzahlen über den Ausbau der Netze und die Kosten als das, was sie sind: Der plumpe Versuch, eine wirkliche Energiewende zu verhindern.

DNR-Präsidiumsmitglied und Bundesvorsitzender der NaturFreunde, Michael Müller, erklärte: "Die wichtigste Energiequelle ist Energiesparen. Das Einsparkraftwerk ist unser Ziel. Deshalb verfolgen wir die Idee der Energiedienstleistungen. Dazu gehört der massive Ausbau der Doppelkraftwerke, die für Strom und Wärme sorgen. Wir fordern, dass diese Aufgabe stärker ins Zentrum der Debatte um eine Energiewende rückt.'

Das erste Konzept für eine Energiewende hat das Öko-Institut 1981 vorgelegt. Jetzt ist das Thema im Zentrum der Politik, aber ob es wirklich verstanden wurde, das ist noch unklar. DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen: "Die Energiewende ist nicht nur ein Wort für den Atomausstieg, sie muss zum Markenzeichen für neue Strukturen werden – von der Versorgungswirtschaft zu solaren Energiedienstleistungen. Wir wollen eine 2.000 Watt - Gesellschaft. Derzeit verbrauchen wir pro Kopf 6.700 Watt.'


Weitere Informationen:
Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär
Tel. 030-678 1775-70, mobil: 0160-97209108

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