Hungerbekämpfung UND Artenvielfalt: Vereinbarung von Ökologie und Ökonomie gefordert
- Pressemitteilung der Firma aid, 13.06.2012
Pressemitteilung vom: 13.06.2012 von der Firma aid aus Bonn
Kurzfassung: (aid) - Passen Hungerbekämpfung und Schutz der Artenvielfalt zusammen? Dieser Frage sind Agrarökologen der Universität Göttingen und aus den USA nachgegangen. Sie erklären in einer aktuellen Studie, wieso eine Steigerung der ...
[aid - 13.06.2012] Hungerbekämpfung UND Artenvielfalt: Vereinbarung von Ökologie und Ökonomie gefordert
(aid) - Passen Hungerbekämpfung und Schutz der Artenvielfalt zusammen? Dieser Frage sind Agrarökologen der Universität Göttingen und aus den USA nachgegangen. Sie erklären in einer aktuellen Studie, wieso eine Steigerung der Nahrungsmittelproduktion und eine Intensivierung der Landwirtschaft in Europa nicht unbedingt zu einer Verringerung des Hungers in der Welt beitragen müssen.
Laut der Welternährungsorganisation FAO hungern weltweit fast eine Milliarde Menschen. Außerdem soll die Bevölkerungszahl in den kommenden Jahrzehnten von derzeit sieben auf neun Milliarden Menschen steigen. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist eine Produktionssteigerung nicht die im Vordergrund stehende Lösung für das Hungerproblem, da schon die derzeitige Produktion für die weltweite Ernährungssicherung ausreichen würde, wenn sie auch den Hungernden zur Verfügung stünde.
"Das Rückgrat der weltweiten Hungerbekämpfung ist die Nahrungsmittelproduktion der Kleinbauern vor Ort", stellt der Agrarökologe Professor Dr. Teja Tscharntke von der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen fest. Die derzeitige Nutzung der Nahrung sei zudem wenig effektiv: Ein Drittel verderbe und ein weiteres Drittel werde für die Tierproduktion verwendet, bei der für eine Kalorie Fleisch im Mittel sieben Kalorien Futtermittel benötigt werden. Weiterhin sei eine konventionelle Intensivierung der Landwirtschaft mit erheblichen Umweltschäden verbunden.
Weltweit sei die Landwirtschaft für ein Drittel der klimaschädlichen Gase verantwortlich sowie für Stickstoffverluste, die allein in der Europäischen Union (EU) jährlich Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe verursachten. Außerdem hänge eine nachhaltige Produktion auch von der Biodiversität auf dem Acker ab, da diese einen ökonomisch wichtigen Beitrag leiste, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, die Bestäubung von Nutzpflanzen zu sichern und Schädlinge in Schach zu halten. Die EU habe dazu eine Strategie beschlossen, wie das Artensterben reduziert werden kann.
"Die Bekämpfung des weltweiten Hungers bei gleichzeitigem Schutz der Artenvielfalt ist somit eine komplexe Herausforderung. Der aktuell viel diskutierte Vorschlag, Naturschutz auf Reservate zu beschränken, um großräumig die Produktion intensivieren zu können, ist für mich nicht überzeugend", sagte Tscharntke weiter. "Vielmehr bedarf es gemeinsamer Anstrengungen in Wissenschaft und Politik, die auf die Hungerbekämpfung vor Ort direkt ausgerichtet sind und soziale, ökonomische und ökologische Ideen zusammenführen."
Dr. Ute Zöllner, www.aid.de
aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
Internet: http://www.aid.de, E-Mail: aid@aid.de
(aid) - Passen Hungerbekämpfung und Schutz der Artenvielfalt zusammen? Dieser Frage sind Agrarökologen der Universität Göttingen und aus den USA nachgegangen. Sie erklären in einer aktuellen Studie, wieso eine Steigerung der Nahrungsmittelproduktion und eine Intensivierung der Landwirtschaft in Europa nicht unbedingt zu einer Verringerung des Hungers in der Welt beitragen müssen.
Laut der Welternährungsorganisation FAO hungern weltweit fast eine Milliarde Menschen. Außerdem soll die Bevölkerungszahl in den kommenden Jahrzehnten von derzeit sieben auf neun Milliarden Menschen steigen. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist eine Produktionssteigerung nicht die im Vordergrund stehende Lösung für das Hungerproblem, da schon die derzeitige Produktion für die weltweite Ernährungssicherung ausreichen würde, wenn sie auch den Hungernden zur Verfügung stünde.
"Das Rückgrat der weltweiten Hungerbekämpfung ist die Nahrungsmittelproduktion der Kleinbauern vor Ort", stellt der Agrarökologe Professor Dr. Teja Tscharntke von der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen fest. Die derzeitige Nutzung der Nahrung sei zudem wenig effektiv: Ein Drittel verderbe und ein weiteres Drittel werde für die Tierproduktion verwendet, bei der für eine Kalorie Fleisch im Mittel sieben Kalorien Futtermittel benötigt werden. Weiterhin sei eine konventionelle Intensivierung der Landwirtschaft mit erheblichen Umweltschäden verbunden.
Weltweit sei die Landwirtschaft für ein Drittel der klimaschädlichen Gase verantwortlich sowie für Stickstoffverluste, die allein in der Europäischen Union (EU) jährlich Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe verursachten. Außerdem hänge eine nachhaltige Produktion auch von der Biodiversität auf dem Acker ab, da diese einen ökonomisch wichtigen Beitrag leiste, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, die Bestäubung von Nutzpflanzen zu sichern und Schädlinge in Schach zu halten. Die EU habe dazu eine Strategie beschlossen, wie das Artensterben reduziert werden kann.
"Die Bekämpfung des weltweiten Hungers bei gleichzeitigem Schutz der Artenvielfalt ist somit eine komplexe Herausforderung. Der aktuell viel diskutierte Vorschlag, Naturschutz auf Reservate zu beschränken, um großräumig die Produktion intensivieren zu können, ist für mich nicht überzeugend", sagte Tscharntke weiter. "Vielmehr bedarf es gemeinsamer Anstrengungen in Wissenschaft und Politik, die auf die Hungerbekämpfung vor Ort direkt ausgerichtet sind und soziale, ökonomische und ökologische Ideen zusammenführen."
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Über aid:
aid – drei Buchstaben stehen für:
Wissenschaftlich abgesicherte Informationen
Fach- und Medienkompetenz
Und ein kreatives Informationsangebot in den Bereichen "Verbraucher und Ernährung" sowie "Landwirtschaft und Umwelt".
Wer informieren will, muss besser informiert sein. Die Vielzahl von Informationen, die täglich auf jeden von uns einstürzt, ist kaum noch zu überblicken. Oft widersprechen sich die Aussagen und verwirren mehr als sie nützen. Gefragt sind Ratschläge, die wissenschaftlich abgesichert sind und sachlich informieren.
Der aid hat sich genau das zur Aufgabe gemacht und bietet wissenschaftlich abgesicherte Informationen in den Bereichen "Verbraucher und Ernährung" und "Landwirtschaft und Umwelt". Unsere Aussagen sind unabhängig und orientieren sich an den gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Praktikern sammeln wir Fakten und Hintergrundinformationen, werten sie aus und bereiten sie zielgruppengerecht auf.
Unsere Publikationen wenden sich an Verbraucher, Landwirte und Multiplikatoren wie Lehrer, Berater und Journalisten. Der aid ist ein gemeinnütziger Verein und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft finanziert. Sein Auftrag, sachlich und interessenunabhängig zu informieren, ist in der Satzung festgelegt. Beim aid arbeiten namhafte Experten, Praktiker und Medienfachleute zusammen. Informationsmedien, die der aid herausgibt, entsprechen dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und vermitteln Wissen zielgruppengrecht und praxisorientiert.
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