Europäische Bildungspolitik braucht Programme mit guten Markennamen

  • Pressemitteilung der Firma SPD-Bundestagsfraktion, 13.06.2012
Pressemitteilung vom: 13.06.2012 von der Firma SPD-Bundestagsfraktion aus Berlin

Kurzfassung: Anlässlich der Beratung des SPD-Antrags zu den EU-Bildungsprogrammen im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung erklärt bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann: Die ...

[SPD-Bundestagsfraktion - 13.06.2012] Europäische Bildungspolitik braucht Programme mit guten Markennamen


Anlässlich der Beratung des SPD-Antrags zu den EU-Bildungsprogrammen im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung erklärt bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann:

Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt ausdrücklich die Absicht der EU-Kommission, die Mittel für die EU-Bildungsprogramme für den Zeitraum 2014 bis 2020 um 70 Prozent auf insgesamt 19 Milliarden Euro aufzustocken und somit mehr grenzüberschreitende Mobilität zu ermöglichen.

Scharfe Kritik richten wir aber gegen die Absicht, die traditionsreichen und wertgeschätzten Programmnamen COMENIUS für die Schulbildung, ERASMUS für die Hochschulbildung, LEONARDO DA VINCI für die Berufliche Bildung und GRUNDTVIG für die Erwachsenenbildung abzuschaffen.

Hier ist der Programmname im lebenslangen Lernen auch Teil eines Konzeptes von europäischer Bildung, das nicht technokratisch nivelliert werden darf. Die Bezeichnung "Erasmus für alle" erweckt den Eindruck, dass die Mobilität im Hochschulraum besonders herausgestellt wird und diskriminiert die anderen Bereiche (Schule, Berufliche Bildung und Erwachsenenbildung), die genau so wichtig sind.

Die Bundesregierung hat zwar im letzten Rat durchgesetzt, dass die alt bewährten und erfolgreich arbeitenden Nationalen Agenturen (DAAD, BIBB, Pädagogischer Austauschdienst usw.) erhalten bleiben und für die einzelnen Bereiche Mindestbudgets festgelegt wurden, aber bei der Frage der Markennamen für die Bildungsprogramme und die europäische Bildungskonzeption konnte sie keinen Erfolg erzielen.

Es liegt jetzt am Europäischen Parlament, sich über den Ausschuss für Kultur und Bildung für diese Gleichwertigkeit der verschiedenen Bildungsbereiche und ein Gesamtkonzept mit europäischer Ausstrahlung erfolgreich einzusetzen. Mehr Geld und mehr Technokratie reichen nicht aus, um Bildung in und für Europa populär zu machen.


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