Australien schafft weltgrößtes Netzwerk von Meeresschutzgebieten
- Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 15.06.2012
Pressemitteilung vom: 15.06.2012 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt
Kurzfassung: WWF begrüßt starkes Signal für Meeresschutz vor dem Umweltgipfel Rio+20 Hamburg - Im Vorfeld zum Rio+20 Erdgipfel kündigt Australien die Ausweisung des weltgrößten Netzwerkes an Meeresschutzgebieten an. Indem es ein Drittel seiner ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 15.06.2012] Australien schafft weltgrößtes Netzwerk von Meeresschutzgebieten
WWF begrüßt starkes Signal für Meeresschutz vor dem Umweltgipfel Rio+20
Hamburg - Im Vorfeld zum Rio+20 Erdgipfel kündigt Australien die Ausweisung des weltgrößten Netzwerkes an Meeresschutzgebieten an. Indem es ein Drittel seiner Meeresflächen unter Schutz stellt, setzt Australien ein starkes Zeichen für Meeresschutz. "Das ist ein echter Meilenstein für den Schutz der Ozeane", freut sich Stephan Lutter, Meeresschutzexperte beim WWF. Besonders wertvoll sei die Verflechtung der marinen Schutzzonen. "In verbundenen Schutzgebieten können sich wandernde Arten wie Wale, Haie, Schildkröten und Fische ausbreiten und wieder ansiedeln. Die Durchmischung der Populationen stärkt den Genpool und damit die Widerstandsfähigkeit einer Art gegen Umwelteinflüsse." Auch wirbellose Tiere wie Korallen vermehren und verbreiten sich mit der Strömung. Sie treiben als Plankton durchs Meer bis sie sich an geeigneter Stelle festsetzen.
Das Herzstück des neuen Schutzgebietsnetzwerkes in Australien ist der Coral Sea Meerespark, der an das Great Barrier Reef grenzt. "Weil es weit in der offenen See liegt, ist dieses Korallengebiet noch weitgehend unberührt und intakt geblieben. Es ist als Rückzuggebiet und Kinderstube für viele Meerestiere und Fische besonders wertvoll", so WWF-Experte Lutter weiter. Meist werden Meeresschutzgebiete in Küstennähe statt auf offener See ausgewiesen. Grundsätzlich sieht der Experte beim Meeresschutz allerdings erheblichen Handlungsbedarf. "Weniger als zwei Prozent der Weltmeere stehen bisher überhaupt unter Schutz", verdeutlicht Stephan Lutter. An Land seien es immerhin rund 15 Prozent. Gemäss internationalen Abkommen sollen bis 2020 rund 10 Prozent der Ozeanfläche unter Schutz stehen. Ebenso hat sich die Staatengemeinschaft beim letzten Umweltgipfel in Johannesburg verpflichtet bis 2012 repräsentative Netzwerke von Schutzgebieten, die unterschiedliche marine Arten, Lebensräume und Ökosysteme schützen, zu errichten. Der WWF fordert die Weltgemeinschaft zum Umweltgipfel in Rio auf, dem Beispiel Australiens zu folgen und die Selbstverpflichtung mit Nachdruck umzusetzen.
Viele der weltweit ausgewiesenen Meeresschutzgebiete bestehen zudem nur auf dem Papier, werden aber faktisch gar nicht ausreichend geschützt vor der Überfischung, den schädlichen Auswirkungen des Tourismus oder den Zerstörungen, wie sie Erdöl- und Gasbohrfirmen anrichten. Laut dem WWF ist es entscheidend, dass die Behörden die neuen Schutzgebiete in Australien konsequent umsetzen. Dafür brauche es Kernzonen, die ganz in Ruhe gelassen werden, fischereifreie Bereiche und Pufferzonen, die sicherstellen, dass nicht angrenzend zu den Schutzgebieten nach Gas und Erdöl gebohrt wird. Auch in deutschen Meeresschutzgebieten in Nord- und Ostsee vermisst WWF-Experte Lutter konkrete Schutzmaßnahmen. "In deutschen Schutzgebieten wird immer noch jeder Quadratkilometer befischt. Wir fordern, dass 50 Prozent der Schutzzonen nutzungsfrei bleiben."
KONTAKT
Britta König
Pressestelle
WWF Deutschland
Tel. 040 530200-118
britta.koenig(at)wwf.de
Stephan Lutter
WWF-Meeresschutzexperte
Tel: 015118854025
stephan.lutter(at)wwf.de
WWF begrüßt starkes Signal für Meeresschutz vor dem Umweltgipfel Rio+20
Hamburg - Im Vorfeld zum Rio+20 Erdgipfel kündigt Australien die Ausweisung des weltgrößten Netzwerkes an Meeresschutzgebieten an. Indem es ein Drittel seiner Meeresflächen unter Schutz stellt, setzt Australien ein starkes Zeichen für Meeresschutz. "Das ist ein echter Meilenstein für den Schutz der Ozeane", freut sich Stephan Lutter, Meeresschutzexperte beim WWF. Besonders wertvoll sei die Verflechtung der marinen Schutzzonen. "In verbundenen Schutzgebieten können sich wandernde Arten wie Wale, Haie, Schildkröten und Fische ausbreiten und wieder ansiedeln. Die Durchmischung der Populationen stärkt den Genpool und damit die Widerstandsfähigkeit einer Art gegen Umwelteinflüsse." Auch wirbellose Tiere wie Korallen vermehren und verbreiten sich mit der Strömung. Sie treiben als Plankton durchs Meer bis sie sich an geeigneter Stelle festsetzen.
Das Herzstück des neuen Schutzgebietsnetzwerkes in Australien ist der Coral Sea Meerespark, der an das Great Barrier Reef grenzt. "Weil es weit in der offenen See liegt, ist dieses Korallengebiet noch weitgehend unberührt und intakt geblieben. Es ist als Rückzuggebiet und Kinderstube für viele Meerestiere und Fische besonders wertvoll", so WWF-Experte Lutter weiter. Meist werden Meeresschutzgebiete in Küstennähe statt auf offener See ausgewiesen. Grundsätzlich sieht der Experte beim Meeresschutz allerdings erheblichen Handlungsbedarf. "Weniger als zwei Prozent der Weltmeere stehen bisher überhaupt unter Schutz", verdeutlicht Stephan Lutter. An Land seien es immerhin rund 15 Prozent. Gemäss internationalen Abkommen sollen bis 2020 rund 10 Prozent der Ozeanfläche unter Schutz stehen. Ebenso hat sich die Staatengemeinschaft beim letzten Umweltgipfel in Johannesburg verpflichtet bis 2012 repräsentative Netzwerke von Schutzgebieten, die unterschiedliche marine Arten, Lebensräume und Ökosysteme schützen, zu errichten. Der WWF fordert die Weltgemeinschaft zum Umweltgipfel in Rio auf, dem Beispiel Australiens zu folgen und die Selbstverpflichtung mit Nachdruck umzusetzen.
Viele der weltweit ausgewiesenen Meeresschutzgebiete bestehen zudem nur auf dem Papier, werden aber faktisch gar nicht ausreichend geschützt vor der Überfischung, den schädlichen Auswirkungen des Tourismus oder den Zerstörungen, wie sie Erdöl- und Gasbohrfirmen anrichten. Laut dem WWF ist es entscheidend, dass die Behörden die neuen Schutzgebiete in Australien konsequent umsetzen. Dafür brauche es Kernzonen, die ganz in Ruhe gelassen werden, fischereifreie Bereiche und Pufferzonen, die sicherstellen, dass nicht angrenzend zu den Schutzgebieten nach Gas und Erdöl gebohrt wird. Auch in deutschen Meeresschutzgebieten in Nord- und Ostsee vermisst WWF-Experte Lutter konkrete Schutzmaßnahmen. "In deutschen Schutzgebieten wird immer noch jeder Quadratkilometer befischt. Wir fordern, dass 50 Prozent der Schutzzonen nutzungsfrei bleiben."
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Tel: 015118854025
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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
Firmenkontakt:
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Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.
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