Rio+20: Für soziale und ökologische Gerechtigkeit statt Green Economy
- Pressemitteilung der Firma Attac Deutschland, 20.06.2012
Pressemitteilung vom: 20.06.2012 von der Firma Attac Deutschland aus Frankfurt/M
Kurzfassung: Machtinteressen werden ausgeblendet / Handlungsdruck entsteht durch soziale Bewegungen Mit einer Großdemonstration am heutigen Mittwoch in Rio de Janeiro macht der Peoples Summit, der Gegengipfel zur Rio+20-Konferenz, auf die scharfe Kritik ...
[Attac Deutschland - 20.06.2012] Rio+20: Für soziale und ökologische Gerechtigkeit statt Green Economy
Machtinteressen werden ausgeblendet / Handlungsdruck entsteht durch soziale Bewegungen
Mit einer Großdemonstration am heutigen Mittwoch in Rio de Janeiro macht der Peoples Summit, der Gegengipfel zur Rio+20-Konferenz, auf die scharfe Kritik indigener Bevölkerungsgruppen sowie entwicklungs- und umweltpolitischer Organisationen an der UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung aufmerksam. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac unterstützt die Proteste ebenso wie Kampagnen zur Eindämmung des Konzernlobbyismus in UN-Konferenzen. Notwendig seien harte politische Regeln für soziale und ökologische Gerechtigkeit statt neoliberaler Green Economy für Konzerne.
"Auf den 'Erdgipfel' 1992 in Rio folgten die Welthandelsorganisation WTO, die Verschärfung von Liberalisierung, Privatisierung und Finanzspekulation. Trotz einiger guter Ansätze vor allem auf lokaler Ebene ist Nachhaltigkeit eine leere Worthülse geworden, die Interessen- und Machtfragen verschleiert", sagte Eberhard Heise vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. In Folge einer ungehemmt konkurrenz- und wachstumsbasierten Wirtschaft stiegen die CO2-Emissionen weiter an, nehme die Artenvielfalt ab, wachse die Ungleichheit und seien Millionen Menschen im globalen Süden bedroht. "Green Economy aber bekämpft nicht die Ursachen von Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung, sondern betreibt deren Verschärfung. Das maßgeblich von Konzernen mitentwickelte Konzept steht für mehr pauschales Wachstum, mehr Risikotechnologie und mehr Einfluss der Finanzmärkte."
Beispiele für negative Folgen der Green Economy gebe es auch in Lateinamerika, wo indigene Gemeinschaften gegen gigantische Staudammprojekte, Monokultur-Plantagen für den Biosprit-Export oder die Verrechnung von geschütztem Regenwald mit europäischen und chinesischen Kohlekraftwerken (REDD) kämpfen. Eberhard Heise: "Die versprochene Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch bleibt aus, stattdessen werden Rohstoffe für grüne Technologie schmutzig im globalen Süden abgebaut."
"Grüne" Entwicklungen und Technologien sein global wichtig, ausschlaggebend sei aber, in wessen Dienst sie gestellt würden."Es geht um gegensätzliche Interessen, um Eigentums- und Machtfragen. Wie diese politisch beantwortet werden, entscheidet darüber, ob am Ende etwas Positives oder Destruktives herauskommt", sagte Chris Methmann von der Attac-AG Energie, Klima, Umwelt.
Für globale soziale und ökologische Gerechtigkeit fordert Attac unter anderem eine Demokratisierung der Energieversorgung, den Kohleausstieg, die Rückzahlung der Klimaschulden an den globalen Süden, ein Verbot von Agrar- und Nahrungsmittelspekulationen sowie generell eine strikte Kontrolle der Finanzmärkte. Chris Methmann: "Das ist dann eben oft nicht eine 'Win-win-Situation', wie das Green-Economy-Konzept suggeriert, sondern erfordert politische Entscheidungen, die von der Rio-Konferenz nicht zu erwarten sind. Handlungsdruck für konkrete Schritte entsteht durch die Lebendigkeit und Ungeduld sozialer Bewegungen. Die Landlosenbewegung Lateinamerikas, die Antikohle-Bewegung, die Indignados machen Hoffnung."
Weitere Informationen:
Peoples Summit:
http://rio20.net/en/
Kampagne zur Eindämmung des Konzernlobbyismus in UN-Konferenzen:
http://www.foei.org/en/get-involved/take-action/end-un-corporate-capture
Für Rückfragen und Interviews:
Eberhard Heise, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175 - 6878 455
Chris Methmann, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. 0163 - 2605 153
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
Post: Münchener Str. 48, 60329 Frankfurt/M
Tel.: 069/900 281-42; 0151/6141 0268
Mail: presse@attac.de, Fax: 069/900 281-99
Machtinteressen werden ausgeblendet / Handlungsdruck entsteht durch soziale Bewegungen
Mit einer Großdemonstration am heutigen Mittwoch in Rio de Janeiro macht der Peoples Summit, der Gegengipfel zur Rio+20-Konferenz, auf die scharfe Kritik indigener Bevölkerungsgruppen sowie entwicklungs- und umweltpolitischer Organisationen an der UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung aufmerksam. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac unterstützt die Proteste ebenso wie Kampagnen zur Eindämmung des Konzernlobbyismus in UN-Konferenzen. Notwendig seien harte politische Regeln für soziale und ökologische Gerechtigkeit statt neoliberaler Green Economy für Konzerne.
"Auf den 'Erdgipfel' 1992 in Rio folgten die Welthandelsorganisation WTO, die Verschärfung von Liberalisierung, Privatisierung und Finanzspekulation. Trotz einiger guter Ansätze vor allem auf lokaler Ebene ist Nachhaltigkeit eine leere Worthülse geworden, die Interessen- und Machtfragen verschleiert", sagte Eberhard Heise vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. In Folge einer ungehemmt konkurrenz- und wachstumsbasierten Wirtschaft stiegen die CO2-Emissionen weiter an, nehme die Artenvielfalt ab, wachse die Ungleichheit und seien Millionen Menschen im globalen Süden bedroht. "Green Economy aber bekämpft nicht die Ursachen von Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung, sondern betreibt deren Verschärfung. Das maßgeblich von Konzernen mitentwickelte Konzept steht für mehr pauschales Wachstum, mehr Risikotechnologie und mehr Einfluss der Finanzmärkte."
Beispiele für negative Folgen der Green Economy gebe es auch in Lateinamerika, wo indigene Gemeinschaften gegen gigantische Staudammprojekte, Monokultur-Plantagen für den Biosprit-Export oder die Verrechnung von geschütztem Regenwald mit europäischen und chinesischen Kohlekraftwerken (REDD) kämpfen. Eberhard Heise: "Die versprochene Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch bleibt aus, stattdessen werden Rohstoffe für grüne Technologie schmutzig im globalen Süden abgebaut."
"Grüne" Entwicklungen und Technologien sein global wichtig, ausschlaggebend sei aber, in wessen Dienst sie gestellt würden."Es geht um gegensätzliche Interessen, um Eigentums- und Machtfragen. Wie diese politisch beantwortet werden, entscheidet darüber, ob am Ende etwas Positives oder Destruktives herauskommt", sagte Chris Methmann von der Attac-AG Energie, Klima, Umwelt.
Für globale soziale und ökologische Gerechtigkeit fordert Attac unter anderem eine Demokratisierung der Energieversorgung, den Kohleausstieg, die Rückzahlung der Klimaschulden an den globalen Süden, ein Verbot von Agrar- und Nahrungsmittelspekulationen sowie generell eine strikte Kontrolle der Finanzmärkte. Chris Methmann: "Das ist dann eben oft nicht eine 'Win-win-Situation', wie das Green-Economy-Konzept suggeriert, sondern erfordert politische Entscheidungen, die von der Rio-Konferenz nicht zu erwarten sind. Handlungsdruck für konkrete Schritte entsteht durch die Lebendigkeit und Ungeduld sozialer Bewegungen. Die Landlosenbewegung Lateinamerikas, die Antikohle-Bewegung, die Indignados machen Hoffnung."
Weitere Informationen:
Peoples Summit:
http://rio20.net/en/
Kampagne zur Eindämmung des Konzernlobbyismus in UN-Konferenzen:
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Für Rückfragen und Interviews:
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Über Attac Deutschland:
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.
Firmenkontakt:
Für Rückfragen und Interviews:
Eberhard Heise, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0175 - 6878 455
Chris Methmann, Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. 0163 - 2605 153
Frauke Distelrath
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Mail: presse@attac.de, Fax: 069/900 281-99
Attac - die französische Abkürzung für “Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen” – wurde 1998 in Frankreich gegründet. Lag der ursprüngliche Fokus von Attac in dem Eintreten für eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmärkte und der Einführung der Tobin-Steuer, so haben wir uns mittlerweile der gesamten Problematik neoliberaler Globalisierung angenommen.
Mit 90.000 Mitgliedern in 50 Ländern versteht sich Attac als Teil dieser globalen Bewegung. Auch in Deutschland bildet Attac ein breites gesellschaftliches Bündnis, das von ver.di und der GEW über den BUND und Pax Christi bis zu kapitalismuskritischen Gruppen unterstützt wird. Immer mehr Menschen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Herkunft werden in den mittlerweile über 160 Attac-Gruppen vor Ort aktiv.
Attac versteht sich als Bildungsbewegung mit Aktionscharakter und Expertise. Über Vorträge, Publikationen, Podiumsdikussionen und eine intensive Pressearbeit werden die komplexen Zusammenhänge der Globalisierungsthematik einer breiten Öffentlichkeit vermittelt und Alternativen zum neoliberalen Dogma aufgezeigt. Mit Aktionen soll der notwendige Druck auf Politik und Wirtschaft zur Umsetzung der Alternativen erzeugt werden.
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