Erhöhte Metastasierungsgefahr durch Operationen bei Brustkrebs?

  • Pressemitteilung der Firma SIMFO Spezielle Immunologie Forschung + Entwicklung GmbH, 21.06.2012
Pressemitteilung vom: 21.06.2012 von der Firma SIMFO Spezielle Immunologie Forschung + Entwicklung GmbH aus Bayreuth

Kurzfassung: Gabe von Entzündungshemmer Ketorolac kann Aktivierung von in Patientenblut ausgeschwemmten Tumorzellen verhindern Bayreuth - Die operative Entfernung eines Tumors ist bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen in den meisten Fällen ...

[SIMFO Spezielle Immunologie Forschung + Entwicklung GmbH - 21.06.2012] Erhöhte Metastasierungsgefahr durch Operationen bei Brustkrebs?


Gabe von Entzündungshemmer Ketorolac kann Aktivierung von in Patientenblut ausgeschwemmten Tumorzellen verhindern

Bayreuth - Die operative Entfernung eines Tumors ist bei der Behandlung von Brustkrebspatientinnen in den meisten Fällen unabdingbar. Häufig bleibt nach dem chirurgischen Eingriff aber eine erhöhte Metastasierungsgefahr. Darauf weisen Wissenschaftler aus England, Italien, Belgien, den USA und Deutschland hin. In der gemeinsamen Publikation 'NSAID analgesic ketorolac used perioperatively may suppress early breast cancer relapse: particular relevance to triple negative subgroup' zeigen sie unter Anwendung der maintrac Methode auf, dass diese Gefahr offenbar durch Gabe des Entzündungshemmers Ketorolac während der Operation gesenkt werden kann.

'In Folge der operativen Entfernung eines Tumors kommt es zu Entzündungs- und Heilungsreaktionen im Körper der Patientin. Da wir wissen, dass Entzündungen die Entstehung von Metastasen sowie die Ausbreitung und das Wachstum von Tumorzellen begünstigen können, ist der Einsatz von nicht steroidalen Entzündungshemmern wie Ketorolac vielversprechend', erklärt PD Dr. med. Katharina Pachmann von der Universität Jena, Mitautorin der Publikation. So kommt es – auch noch Jahre später – zu weniger Metastasierungen, wenn der Patientin während der Operation zur Entfernung eines Tumors der Entzündungshemmer verabreicht wird. 'Anscheinend verhindert die Gabe von Ketorolac, dass die vom Tumor in den Blutkreislauf der Patientin ausgeschwemmten Tumorzellen aktiviert werden', führt Pachmann unter Verweis auf ihre Forschungsarbeiten aus.

Die Onkologin hatte in Zusammenarbeit mit weiteren namhaften Medizinern und unter Anwendung des maintrac-Verfahrens die Entwicklung der Anzahl der Tumorzellen im Blutkreislauf von Brustkrebspatientinnen untersucht. Durch das im Rahmen des Verfahrens angewandte Single Cell Picking war es möglich, die Tumorzellen aus einer Blutprobe der betroffenen Patientinnen hochrein zu isolieren. Zudem konnten die Tumorzellen, die während einer Operation vermehrt freigesetzt werden, mit maintrac weiter charakterisiert. Hierbei wurde ermittelt, ob die erfassten Zellen schlafend – und damit für die Patientin zunächst ungefährlich – oder aktiv sind und damit über ein hohes metastaseninduzierendes Potenzial verfügen. (vgl. 'Tumor cell seeding during surgery - possible contribution to metastasis formation', Pachmann K, Cancers 2011)

'Auch wenn maintrac die Aussagen der Kollegen untermauert, wäre die Durchführung einer größer angelegten Studie sinnvoll, um den Nachweis der naheliegenden Wirkung von Ketorolac zu erbringen', so Pachmann.

Weitere Informationen unter www.maintrac.de


Über die Arbeitsgemeinschaft Transfusionsmedizinisches Zentrum Bayreuth (TZB)

Die Arbeitsgemeinschaft Transfusionsmedizinisches Zentrum Bayreuth (TZB) – bestehend aus der Laborpraxis Dr. Pachmann und der Forschungseinrichtung SIMFO – präsentiert sich als kompetenter Partner in der Onkologie und Hämostaseologie. Das TZB ist darüber hinaus Tagungsort von Bayerns Qualitätszirkel Thrombose und Lungenembolie, der vierteljährlich zusammentritt.

Die Laborpraxis Dr. Pachmann versorgt als Teil der Arbeitsgemeinschaft ambulante und stationär behandelte Kranke aller Kassen mit diagnostischen Leistungen und Therapien. Zu den Kompetenzschwerpunkten der Laborpraxis zählen Blutstillungsstörungen, speziell die Thrombozytopenie und die von Willebrand-Erkrankung, sowie Thrombosen und Lungenembolien und deren individuelle Prophylaxe. Darüber hinaus hat sie sich auf die Bestimmung von tumortypischen Zellen im Blut zur Erfolgskontrolle in der adjuvanten Chemotherapie, zur Ausschöpfung der Hormontherapie und zur personalisierten Optimierung spezialisiert. Sämtliche Blutuntersuchungen der Praxis erfolgen in höchstrangig akkreditierter Qualität. Die Praxis ist kinderfreundlich und behindertengerecht.

Die medizinisch-biologisch ausgerichtete Forschungseinrichtung SIMFO bietet professionelle Studienleitung und Methodenentwicklung gepaart mit höchster Fachkompetenz in der Onkologie, Hämostaseologie und Transfusionsmedizin. Durch konstante Weiterbildung, strukturierten Wissenstransfer und erfolgreiche Innovationskultur entwickelt SIMFO modernste Verfahren der Spitzenklasse.

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