'Bestandsaufnahme muss präzise sein'
- Pressemitteilung der Firma Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt, 22.06.2012
Pressemitteilung vom: 22.06.2012 von der Firma Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt aus Magdeburg
Kurzfassung: Statements von Dr. Claudia Dalbert, Vertreterin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kulturkonvent, zur Bestandsaufnahme: "Der Kulturkonvent hat gestern seine Bestandsaufnahme verabschiedet. Mit ihrer Hilfe soll die Politik entscheiden ...
[Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt - 22.06.2012] "Bestandsaufnahme muss präzise sein"
Statements von Dr. Claudia Dalbert, Vertreterin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kulturkonvent, zur Bestandsaufnahme:
"Der Kulturkonvent hat gestern seine Bestandsaufnahme verabschiedet. Mit ihrer Hilfe soll die Politik entscheiden können, wohin sich die Kulturpolitik im Lande entwickeln soll. Ich beurteile diese Bestandsaufnahme sehr kritisch.
Mein erstes Beispiel sind die Museen. Aussagekräftige Fakten zu einzelnen Museen? Keine! Da finde ich die Zahl der Museen; 161 von 231 Museen in öffentlicher Trägerschaft. Da finde ich Gründe, warum sie bedeutsam sind. Oder auch die Aussage, dass Digitalisierung eine wichtige Aufgabe für die Zukunft ist. Aber: Welche Aufgaben erfüllen die einzelnen Museen? Was passiert, wenn man ein Museum in seinen Aufgaben beschneidet? All das, was ich als Politikerin wissen muss, steht in der Bestandsaufnahme nicht drin.
Mein zweites Beispiel sind die Stiftungen. Hier wird geklagt, dass sie gegründet wurden, ohne dass man sie mit dem nötigen Geld ausgestattet hat. Um aber als Politikerin über die Zukunft der Stiftungen zu entscheiden, muss ich doch zunächst einmal zu jeder einzelnen Stiftung wissen: Was ist der Auftrag? Erfüllt die Stiftung ihren Auftrag? Ist der Auftrag heute noch sinnvoll? Auch hier liefert mir die Bestandsaufnahme keine Informationen.
Mein drittes Beispiel ist die Bildende Kunst. Da sagt die Bestandsaufnahme, dass die Bildende Kunst nur wenig Öffentliche Gelder bekommt. Da steckt dann wohl noch Potenzial drin, denn Sachsen-Anhalt verfügt über eine überregional anerkannte Kunsthochschule und viele freiberuflich bildende Künstler. Auch hier beantwortet die Bestandsaufnahme nicht die zentralen Frage für die Bildende Kunst. Es werden zwar die Kunstvereine und Museen genannt, doch auch hier fehlen die spezifischen Aufträge bei der Präsentation der Bildenden Kunst. Unklar bleibt auch: Wo ist hier der Platz für die zeitgenössische Kunst? Wo soll der Platz für die zeitgenössische Kunst sein? Wie kann das Land, das über eine anerkannte Hochschule für Bildende Kunst und viele Bildende Künstler im Land verfügt, dieses alles befördern? Welche Anreize kann es für einen Käufermarkt schaffen? Wenn ich als Politikerin über das alles entscheiden soll, dann muss ich doch zumindest in der Bestandsaufnahme erfahren, wer welche Aufgabe im Moment übernimmt. Das passiert hier nicht.
"Wir haben hier eine Bestandsaufnahme, die an vielen Stellen den Bestand unpräzise beschreibt und nicht die Aufgaben des Bestands nennt. Als Kulturkonvent können wir den Bestand nur in die Zukunft führen, wenn wir ihn kennen und bewerten: Ist er hinreichend? Ist er das nicht? Soll er verändert werden? Für die Beantwortung all dieser Fragen liefert diese Bestandsaufnahme unzureichende Grundlage."
"Eine Bestandsaufnahme muss präzise sein. Sie muss bewerten, was ist gut, was nicht. Was bleibt, was wird verändert. Nur so können wir in der Politik eine Vision für die Kultur in Sachsen-Anhalt entwickeln. Einfach nur Allgemeinplätze, wie sie in dieser Bestandsaufnahme zu Hauf vorkommen, reichen nicht aus", sagt Dr. Claudia Dalbert, Vertreterin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kulturkonvent.
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Landtag von Sachsen-Anhalt
Domplatz 6-9
39104 Magdeburg
Tel.: 0391/560-4008
Fax: 0391/560-4006
udo.mechenich@gruene.lt.sachsen-anhalt.de
www.gruene-fraktion-sachsen-anhalt.de
Statements von Dr. Claudia Dalbert, Vertreterin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kulturkonvent, zur Bestandsaufnahme:
"Der Kulturkonvent hat gestern seine Bestandsaufnahme verabschiedet. Mit ihrer Hilfe soll die Politik entscheiden können, wohin sich die Kulturpolitik im Lande entwickeln soll. Ich beurteile diese Bestandsaufnahme sehr kritisch.
Mein erstes Beispiel sind die Museen. Aussagekräftige Fakten zu einzelnen Museen? Keine! Da finde ich die Zahl der Museen; 161 von 231 Museen in öffentlicher Trägerschaft. Da finde ich Gründe, warum sie bedeutsam sind. Oder auch die Aussage, dass Digitalisierung eine wichtige Aufgabe für die Zukunft ist. Aber: Welche Aufgaben erfüllen die einzelnen Museen? Was passiert, wenn man ein Museum in seinen Aufgaben beschneidet? All das, was ich als Politikerin wissen muss, steht in der Bestandsaufnahme nicht drin.
Mein zweites Beispiel sind die Stiftungen. Hier wird geklagt, dass sie gegründet wurden, ohne dass man sie mit dem nötigen Geld ausgestattet hat. Um aber als Politikerin über die Zukunft der Stiftungen zu entscheiden, muss ich doch zunächst einmal zu jeder einzelnen Stiftung wissen: Was ist der Auftrag? Erfüllt die Stiftung ihren Auftrag? Ist der Auftrag heute noch sinnvoll? Auch hier liefert mir die Bestandsaufnahme keine Informationen.
Mein drittes Beispiel ist die Bildende Kunst. Da sagt die Bestandsaufnahme, dass die Bildende Kunst nur wenig Öffentliche Gelder bekommt. Da steckt dann wohl noch Potenzial drin, denn Sachsen-Anhalt verfügt über eine überregional anerkannte Kunsthochschule und viele freiberuflich bildende Künstler. Auch hier beantwortet die Bestandsaufnahme nicht die zentralen Frage für die Bildende Kunst. Es werden zwar die Kunstvereine und Museen genannt, doch auch hier fehlen die spezifischen Aufträge bei der Präsentation der Bildenden Kunst. Unklar bleibt auch: Wo ist hier der Platz für die zeitgenössische Kunst? Wo soll der Platz für die zeitgenössische Kunst sein? Wie kann das Land, das über eine anerkannte Hochschule für Bildende Kunst und viele Bildende Künstler im Land verfügt, dieses alles befördern? Welche Anreize kann es für einen Käufermarkt schaffen? Wenn ich als Politikerin über das alles entscheiden soll, dann muss ich doch zumindest in der Bestandsaufnahme erfahren, wer welche Aufgabe im Moment übernimmt. Das passiert hier nicht.
"Wir haben hier eine Bestandsaufnahme, die an vielen Stellen den Bestand unpräzise beschreibt und nicht die Aufgaben des Bestands nennt. Als Kulturkonvent können wir den Bestand nur in die Zukunft führen, wenn wir ihn kennen und bewerten: Ist er hinreichend? Ist er das nicht? Soll er verändert werden? Für die Beantwortung all dieser Fragen liefert diese Bestandsaufnahme unzureichende Grundlage."
"Eine Bestandsaufnahme muss präzise sein. Sie muss bewerten, was ist gut, was nicht. Was bleibt, was wird verändert. Nur so können wir in der Politik eine Vision für die Kultur in Sachsen-Anhalt entwickeln. Einfach nur Allgemeinplätze, wie sie in dieser Bestandsaufnahme zu Hauf vorkommen, reichen nicht aus", sagt Dr. Claudia Dalbert, Vertreterin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kulturkonvent.
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