Feuerbrand im ökologischen Obstbau: Praxisreife Strategien zur Bekämpfung entwickelt

  • Pressemitteilung der Firma aid, 27.06.2012
Pressemitteilung vom: 27.06.2012 von der Firma aid aus Bonn

Kurzfassung: (aid) - Erwinia amylovora, der Erreger des Feuerbrandes, kann im Obstbau erhebliche Schäden verursachen. Die Bekämpfung ist nur durch Rückschnitt betroffener Äste, Rodung von Bäumen oder ganzer Anlagen möglich. In Ausnahmefällen wird auch ...

[aid - 27.06.2012] Feuerbrand im ökologischen Obstbau: Praxisreife Strategien zur Bekämpfung entwickelt


(aid) - Erwinia amylovora, der Erreger des Feuerbrandes, kann im Obstbau erhebliche Schäden verursachen. Die Bekämpfung ist nur durch Rückschnitt betroffener Äste, Rodung von Bäumen oder ganzer Anlagen möglich. In Ausnahmefällen wird auch Streptomycin zur Bekämpfung des Erregers eingesetzt. Um solche drastischen Maßnahmen zu vermeiden, sucht man im ökologischen Obstbau dringend nach wirksamen Alternativen. Der Fokus liegt dabei auf der Eindämmung der Symptome durch kulturtechnische Maßnahmen und den vorbeugenden Einsatz verschiedener Präparate.

Im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) haben Wissenschaftler der Universität Konstanz die Wirkung von 64 verschiedenen Substanzen geprüft, die wirksamsten Präparate selektiert und in Freilandlandversuchen Strategien zur Vorbeugung der Krankheit entwickelt. Dabei zeigten die Präparate BlossomProtect und das Gesteinsmehl Myco-Sin die besten Ergebnisse. Drei bis vier Anwendungen von BlossomProtect führten allerdings bei empfindlichen Sorten wie Golden Delicous, Jonagold und Elstar zu einer verstärkten Berostung der Früchte.

Deshalb empfehlen die Forscher, die Zahl der Behandlungen bei diesen Sorten auf zwei Anwendungen zu begrenzen. Auch Kupfer sollte hier zurückhaltend eingesetzt werden. Sind aufgrund der Witterung weitere Behandlungen notwendig, empfiehlt es sich, BlossomProtect im Wechsel mit Myco-Sin auszubringen. Die Kombination mit schwefelhaltigen Mitteln gegen Apfelschorf wie Schwefelkalk und Netzschwefel beeinflusste die Wirksamkeit von BlossomProtect nicht. Die Mischung mit anderen Präparaten reduzierte die Wirkung dagegen deutlich.

Als gute Alternative gegen Feuerbrand und Schorf bewährte sich in den mehrjährigen Versuchen auch eine Kombination aus Myco-Sin und Netzschwefel. Diese Strategie erwies sich als ähnlich wirksam gegen Feuerbrand wie der alleinige Einsatz von BlossomProtect. Gleichzeitig ließ sich durch die Kombination beider Wirkstoffe die Zahl der Applikationen verringern. Beide Strategien werden bereits in der Praxis umgesetzt.

Jürgen Beckhoff, www.aid.de

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