Wo bleibt die Nachhaltigkeit? - Das Versagen von Rio ist auch bei uns – der Politik fehlt der Mut zum Umbau
- Pressemitteilung der Firma Deutscher Naturschutzring (DNR), 29.06.2012
Pressemitteilung vom: 29.06.2012 von der Firma Deutscher Naturschutzring (DNR) aus Berlin
Kurzfassung: Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist besorgt über die programmatische Schwäche der Politik, die sich auf dem Erdgipfel in Rio genauso gezeigt hat wie jetzt beim Umgang mit der Schuldenkrise. Statt die Ursachen der Krisen zu bekämpfen und zu ...
[Deutscher Naturschutzring (DNR) - 29.06.2012] Wo bleibt die Nachhaltigkeit?
Das Versagen von Rio ist auch bei uns – der Politik fehlt der Mut zum Umbau
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist besorgt über die programmatische Schwäche der Politik, die sich auf dem Erdgipfel in Rio genauso gezeigt hat wie jetzt beim Umgang mit der Schuldenkrise. Statt die Ursachen der Krisen zu bekämpfen und zu einer Politik der Nachhaltigkeit zu kommen, reagiert die Politik mit Notprogrammen, ohne dass eine Besserung in Sicht ist. DNR-Präsidiumsmitglied Sebastian Schönauer: "Es läuft etwas grundsätzlich falsch. Die Umwelt- und Naturschutzverbände müssen widersprechen, wenn Rettungsschirme und bloße Sparpolitik als nachhaltig bezeichnet werden. Nachhaltigkeit gibt es nicht ohne gezielte Investitionen in eine sozial-ökologische Marktwirtschaft. Nachhaltigkeit gibt es auch nicht ohne mehr soziale Gerechtigkeit. Davon ist nichts zu sehen."
Stattdessen erleben wir heute eine Auseinandersetzung zwischen den Konzepten von vorgestern gegen die von gestern: Weder die deutsche Austeritätspolitik, die unser Land in der EU in die Isolation treibt und unter der auch der deutsche Sparer wegen niedriger Zinsen leidet, noch die Wiederauflebung der alten Wachstumspolitik, die die ökologischen Herausforderungen ignoriert, können eine Antwort sein. Seit Anfang der 1980-er Jahre wird mit einer Politik der Deregulierung versucht, zu höheren Wachstumsraten zurückzukehren. In der Folge kam es zu einer gewaltigen Aufblähung der Finanzmärkte, aber nicht zu einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung. Dagegen nahmen soziale Ungleichheit und ökologische Probleme zu.
DNR-Präsidiumsmitglied Michael Müller: "Die Wahrheit ist, dass auf große Herausforderungen nur kleine Antworten gegeben werden. Europa rutscht von einer Krise in die nächste, weil die große Leitidee der Nachhaltigkeit, deren Umsetzung einen sozial-ökologischen Marshallplan erfordert, nicht umgesetzt wird. Wir brauchen eine Europäische Kreditanstalt für Wiederaufbau, die systematisch die Investitionen in eine nachhaltige Wirtschaft fördert. Die Ausstattung muss bei mindestens 100 Milliarden Euro liegen, die u. a. aus dem Subventionsabbau, Mitteln des Europäischen Strukturfonds und nationalen Beiträgen zu finanzieren ist."
Eine nachhaltige Entwicklung erfordert eine Beendigung des Finanzkapitalismus. Dieser führte zu einer Ökonomie der Kurzfristigkeit, die die soziale, ökonomische und ökologische Substanz auszehrt. Notwendig sind zudem Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung. Beides gehört zusammen. In der Politik wird dagegen nur entweder Sparpolitik oder Wachstumspolitik gefordert. Dadurch gerät sie immer tiefer in eine Sackgasse entweder der sozialen Spaltung und des wirtschaftlichen Niedergangs oder der totalen Verschuldung und Abhängigkeit von den Banken.
DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen: "Ein Programm zum Erhalt von Natur und Umwelt und zur Ökologisierung von Wirtschaft und Technik führt zum Ausweg aus der Krise. Das ist der dritte Weg, den die Umweltverbände wollen und der den Menschen wieder eine Perspektive gibt."
Weitere Informationen:
Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär
Tel. 030-678 1775-70, mobil: 0160-97209108
Das Versagen von Rio ist auch bei uns – der Politik fehlt der Mut zum Umbau
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist besorgt über die programmatische Schwäche der Politik, die sich auf dem Erdgipfel in Rio genauso gezeigt hat wie jetzt beim Umgang mit der Schuldenkrise. Statt die Ursachen der Krisen zu bekämpfen und zu einer Politik der Nachhaltigkeit zu kommen, reagiert die Politik mit Notprogrammen, ohne dass eine Besserung in Sicht ist. DNR-Präsidiumsmitglied Sebastian Schönauer: "Es läuft etwas grundsätzlich falsch. Die Umwelt- und Naturschutzverbände müssen widersprechen, wenn Rettungsschirme und bloße Sparpolitik als nachhaltig bezeichnet werden. Nachhaltigkeit gibt es nicht ohne gezielte Investitionen in eine sozial-ökologische Marktwirtschaft. Nachhaltigkeit gibt es auch nicht ohne mehr soziale Gerechtigkeit. Davon ist nichts zu sehen."
Stattdessen erleben wir heute eine Auseinandersetzung zwischen den Konzepten von vorgestern gegen die von gestern: Weder die deutsche Austeritätspolitik, die unser Land in der EU in die Isolation treibt und unter der auch der deutsche Sparer wegen niedriger Zinsen leidet, noch die Wiederauflebung der alten Wachstumspolitik, die die ökologischen Herausforderungen ignoriert, können eine Antwort sein. Seit Anfang der 1980-er Jahre wird mit einer Politik der Deregulierung versucht, zu höheren Wachstumsraten zurückzukehren. In der Folge kam es zu einer gewaltigen Aufblähung der Finanzmärkte, aber nicht zu einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung. Dagegen nahmen soziale Ungleichheit und ökologische Probleme zu.
DNR-Präsidiumsmitglied Michael Müller: "Die Wahrheit ist, dass auf große Herausforderungen nur kleine Antworten gegeben werden. Europa rutscht von einer Krise in die nächste, weil die große Leitidee der Nachhaltigkeit, deren Umsetzung einen sozial-ökologischen Marshallplan erfordert, nicht umgesetzt wird. Wir brauchen eine Europäische Kreditanstalt für Wiederaufbau, die systematisch die Investitionen in eine nachhaltige Wirtschaft fördert. Die Ausstattung muss bei mindestens 100 Milliarden Euro liegen, die u. a. aus dem Subventionsabbau, Mitteln des Europäischen Strukturfonds und nationalen Beiträgen zu finanzieren ist."
Eine nachhaltige Entwicklung erfordert eine Beendigung des Finanzkapitalismus. Dieser führte zu einer Ökonomie der Kurzfristigkeit, die die soziale, ökonomische und ökologische Substanz auszehrt. Notwendig sind zudem Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung. Beides gehört zusammen. In der Politik wird dagegen nur entweder Sparpolitik oder Wachstumspolitik gefordert. Dadurch gerät sie immer tiefer in eine Sackgasse entweder der sozialen Spaltung und des wirtschaftlichen Niedergangs oder der totalen Verschuldung und Abhängigkeit von den Banken.
DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen: "Ein Programm zum Erhalt von Natur und Umwelt und zur Ökologisierung von Wirtschaft und Technik führt zum Ausweg aus der Krise. Das ist der dritte Weg, den die Umweltverbände wollen und der den Menschen wieder eine Perspektive gibt."
Weitere Informationen:
Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär
Tel. 030-678 1775-70, mobil: 0160-97209108
Über Deutscher Naturschutzring (DNR):
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist der Dachverband der im Natur- und Umweltschutz tätigen Verbände in Deutschland.
Firmenkontakt:
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Tel. 030-678 1775-70, mobil: 0160-97209108
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