Einbürgerungen: Mehr Willkommenskultur nötig

  • Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 04.07.2012
Pressemitteilung vom: 04.07.2012 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln

Kurzfassung: Im Jahr 2011 ist die Zahl der eingebürgerten Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland auf knapp 106.900 Personen gestiegen, teilte heute das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahr bekamen damit 5 Prozent mehr Zuwanderer den ...

[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 04.07.2012] Einbürgerungen: Mehr Willkommenskultur nötig


Im Jahr 2011 ist die Zahl der eingebürgerten Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland auf knapp 106.900 Personen gestiegen, teilte heute das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahr bekamen damit 5 Prozent mehr Zuwanderer den deutschen Pass. Die meisten neuen Bundesbürger kommen ursprünglich aus der Türkei, dem Irak, Polen und der Ukraine. Da seit einigen Jahren zum Einbürgerungsverfahren ein obligatorischer Einbürgerungstest gehört, kann diese Entwicklung durchaus als ein wichtiger Beitrag zur besseren und schnelleren Integration von Zugewanderten gesehen werden.

Allerdings verharrt die Zahl der Einbürgerungen im Vergleich zu noch früheren Jahren auf einem nach wie vor relativ niedrigen Niveau. So bekamen 2004 schon einmal über 127.000 Zuwanderer einen deutschen Pass. Auch das sogenannte ausgeschöpfte Einbürgerungspotenzial bleibt niedrig – das ist der Anteil von eingebürgerten Ausländern an allen Ausländern, die seit mehr als zehn Jahren in Deutschland leben. Dieser Anteil lag 2011 bei lediglich 2,3 Prozent. Im Jahr 2004 waren es immerhin schon einmal 2,8.

Da die meisten Ausländer nach Paragraph 10 des Staatsangehörigkeitsgesetzes eingebürgert werden, der eine Mindestaufenthalt von acht Jahren vorsieht, deutet die niedrige Einbürgerungsrate entweder auf eine geringe Einbürgerungsbereitschaft oder auf formale Hindernisse bei der Einbürgerung hin. Beides wäre kein gutes Signal für die deutsche Willkommenskultur.


Ilona Riesen
Telefon: 0221 4981-727

Über Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Wir vertreten eine klare marktwirtschaftliche Position. Es ist unser Auftrag, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern. Wir analysieren Fakten, zeigen Trends, ergründen Zusammenhänge – über die wir die Öffentlichkeit auf vielfältige Weise informieren.
Wir forschen nicht im Elfenbeinturm: Unsere Erkenntnisse sollen Diskussionen anstoßen. Unsere Ergebnisse helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Als Anwalt marktwirtschaftlicher Prinzipien entwerfen wir für die deutsche Volkswirtschaft und die Wirtschaftspolitik die bestmöglichen Strategien und fordern und fördern deren Umsetzung.

Firmenkontakt:
Ilona Riesen
Telefon: 0221 4981-727

Die Pressemeldung "Einbürgerungen: Mehr Willkommenskultur nötig" unterliegt dem Urheberrecht der pressrelations GmbH. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Einbürgerungen: Mehr Willkommenskultur nötig" ist Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln).