'Urban Farming': Grüne Oasen in der Großstadt
- Pressemitteilung der Firma Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), 17.07.2012
Pressemitteilung vom: 17.07.2012 von der Firma Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) aus Berlin
Kurzfassung: Bundesministerin Aigner besucht Landwirtschaftsprojekte in Berlin Das Interesse der Verbraucher an der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion wächst. Ein Anzeichen dafür ist die steigende Zahl landwirtschaftlicher Projekte in Städten. ...
[Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) - 17.07.2012] "Urban Farming": Grüne Oasen in der Großstadt
Bundesministerin Aigner besucht Landwirtschaftsprojekte in Berlin
Das Interesse der Verbraucher an der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion wächst. Ein Anzeichen dafür ist die steigende Zahl landwirtschaftlicher Projekte in Städten. "Urban Farming" heißt der Trend, dem immer mehr Großstädter rund um den Globus folgen und die Landwirtschaft neu für sich entdecken. "Auf Dächern, in Hinterhöfen oder Parks – in vielen Großstädten werden auch auf den kleinsten und ungewöhnlichsten Freiflächen Obst und Gemüse angebaut. Immer mehr Menschen entdecken mitten in der Stadt die Lust am Landleben und bekommen dadurch einen neuen Bezug zur Produktion von Lebensmitteln", so Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Sie besuchte am Dienstag in Berlin zwei engagierte landwirtschaftliche Projekte, um sich ein Bild von der neuen Bewegung und neuen Innovationen zu machen.
Das "Allmende Kontor" ist ein Gartenprojekt auf dem ehemaligen Flugfeld Tempelhof. In einem Gemeinschaftsgarten ziehen mehr als 700 Freizeitgärtner in über 300 Beeten Obst, Gemüse und Blumen. Noch im Aufbau befindet sich eine "Berliner Saatgutbank", die sich aus den Gemeinschaftsgärten speisen soll. Darüber hinaus versteht sich das Allmende Kontor als Anlauf- und Vernetzungsstelle für bestehende und neue Initiativen des gemeinschaftlichen Gärtnerns und der urbanen Landwirtschaft in Berlin. "Wo früher Flugzeuge landeten, wachsen heute Tomaten, Gurken und Zucchini. Das Allmende Kontor ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Brachflächen in der Stadt wieder sinnvoll nutzen kann – und das Projekt macht Lust aufs Gärtnern", sagte Aigner.
Während das Allmende Kontor in Berlin-Tempelhof auf kleine Einheiten und Selbstversorger setzt, plant das junge Start-Up-Unternehmen "Efficient City Farming (ECF)" urbane Landwirtschaft im großen Stil: Auf dem Gelände der alten Malzfabrik in Berlin-Schöneberg sollen bald große Mengen Fisch und Gemüse weitestgehend CO2-neutral in einer Kreislaufwirtschaft produziert werden. Beim sogenannten Aquaponic-Verfahren werden Aquakulturen mit Pflanzenzucht im Wasser kombiniert. Die Stoffwechselprodukte der Fische werden dabei in Nitrat umgewandelt, das wiederum als Dünger für die Pflanzen dient. Was derzeit noch auf einen Schaucontainer mit 200 Buntbarschen und 100 Gemüsepflanzen begrenzt ist, soll bald in einer rund 1.000 Quadratmeter großen Stadtfarm umgesetzt werden. Darüber hinaus haben die Gründer Nicolas Leschke, Karoline vom Böckel und Christian Echternacht ein Konzept erarbeitet, wonach die Malzfabrik die alten Brauereibecken und eines der Dächer der Fabrik in eine 7.000 Quadratmeter große Dachfarm umwandeln könnte. Das in allen ECF-Farmen zum Einsatz kommende Aquaponic-Verfahren "ASTAFpro" ist eine patentierte Entwicklung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin. "Konzepte wie die Dachfarm sind interessant, denn hier werden nicht nur bestehende Ressourcen genutzt, sondern auch neue Ansätze für Landwirtschaft in der Stadt erarbeitet, bei denen Ökologie und Wirtschaftlichkeit mitgedacht werden", sagte Aigner.
"Urban Farming"-Projekte sind weltweit auf dem Vormarsch. Die Ausprägungen reichen vom gemeinschaftlichen Gärtnern auf entsiegelten Flächen bis hin zur Entwicklung revolutionärer Modelle zur Selbstversorgung großer Metropolen in Industrie- oder Schwellenländern. "Urban Farming ist eine beeindruckende Idee. Die Menschen bekommen wieder einen Bezug zur Landwirtschaft – sie sehen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie viel Arbeit und Energie darin steckt", sagte Aigner. Nach aktuellen Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO muss die Agrarproduktion in den nächsten 40 Jahren um 60 Prozent gesteigert werden, um die wachsende Weltbevölkerung versorgen zu können. "Dazu ist es einerseits wichtig, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Gleichzeitig muss aber andererseits gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern jeder Hektar Land genutzt werden. Deshalb sind innovative Lösungen besonders zur Versorgung von Großstädten wichtig", sagte Aigner. "Auch wenn Hochhausgärten nicht die Welt ernähren können, tragen sie zu einem Bewusstseinswandel und einem verantwortungsvolleren Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen bei."
Hintergrundinformation
Kleingärten haben in Deutschland eine jahrhundertealte Tradition. Berlin gilt mit seinen fast 70.000 Kleingärten als die deutsche Schrebergarten-Metropole. Nach Angaben des "Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde" gehen bundesweit vier Millionen Menschen in mehr als einer Million Kleingärten mit einer Gesamtfläche von 520 Millionen Quadratmeter ihrem Hobby nach. In Deutschland gibt es derzeit rund 15.200 Kleingärtnervereine.
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Telefax: 0 30 / 1 85 29 - 31 79
E-Mail: pressestelle@bmelv.bund.de
Bundesministerin Aigner besucht Landwirtschaftsprojekte in Berlin
Das Interesse der Verbraucher an der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion wächst. Ein Anzeichen dafür ist die steigende Zahl landwirtschaftlicher Projekte in Städten. "Urban Farming" heißt der Trend, dem immer mehr Großstädter rund um den Globus folgen und die Landwirtschaft neu für sich entdecken. "Auf Dächern, in Hinterhöfen oder Parks – in vielen Großstädten werden auch auf den kleinsten und ungewöhnlichsten Freiflächen Obst und Gemüse angebaut. Immer mehr Menschen entdecken mitten in der Stadt die Lust am Landleben und bekommen dadurch einen neuen Bezug zur Produktion von Lebensmitteln", so Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Sie besuchte am Dienstag in Berlin zwei engagierte landwirtschaftliche Projekte, um sich ein Bild von der neuen Bewegung und neuen Innovationen zu machen.
Das "Allmende Kontor" ist ein Gartenprojekt auf dem ehemaligen Flugfeld Tempelhof. In einem Gemeinschaftsgarten ziehen mehr als 700 Freizeitgärtner in über 300 Beeten Obst, Gemüse und Blumen. Noch im Aufbau befindet sich eine "Berliner Saatgutbank", die sich aus den Gemeinschaftsgärten speisen soll. Darüber hinaus versteht sich das Allmende Kontor als Anlauf- und Vernetzungsstelle für bestehende und neue Initiativen des gemeinschaftlichen Gärtnerns und der urbanen Landwirtschaft in Berlin. "Wo früher Flugzeuge landeten, wachsen heute Tomaten, Gurken und Zucchini. Das Allmende Kontor ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Brachflächen in der Stadt wieder sinnvoll nutzen kann – und das Projekt macht Lust aufs Gärtnern", sagte Aigner.
Während das Allmende Kontor in Berlin-Tempelhof auf kleine Einheiten und Selbstversorger setzt, plant das junge Start-Up-Unternehmen "Efficient City Farming (ECF)" urbane Landwirtschaft im großen Stil: Auf dem Gelände der alten Malzfabrik in Berlin-Schöneberg sollen bald große Mengen Fisch und Gemüse weitestgehend CO2-neutral in einer Kreislaufwirtschaft produziert werden. Beim sogenannten Aquaponic-Verfahren werden Aquakulturen mit Pflanzenzucht im Wasser kombiniert. Die Stoffwechselprodukte der Fische werden dabei in Nitrat umgewandelt, das wiederum als Dünger für die Pflanzen dient. Was derzeit noch auf einen Schaucontainer mit 200 Buntbarschen und 100 Gemüsepflanzen begrenzt ist, soll bald in einer rund 1.000 Quadratmeter großen Stadtfarm umgesetzt werden. Darüber hinaus haben die Gründer Nicolas Leschke, Karoline vom Böckel und Christian Echternacht ein Konzept erarbeitet, wonach die Malzfabrik die alten Brauereibecken und eines der Dächer der Fabrik in eine 7.000 Quadratmeter große Dachfarm umwandeln könnte. Das in allen ECF-Farmen zum Einsatz kommende Aquaponic-Verfahren "ASTAFpro" ist eine patentierte Entwicklung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin. "Konzepte wie die Dachfarm sind interessant, denn hier werden nicht nur bestehende Ressourcen genutzt, sondern auch neue Ansätze für Landwirtschaft in der Stadt erarbeitet, bei denen Ökologie und Wirtschaftlichkeit mitgedacht werden", sagte Aigner.
"Urban Farming"-Projekte sind weltweit auf dem Vormarsch. Die Ausprägungen reichen vom gemeinschaftlichen Gärtnern auf entsiegelten Flächen bis hin zur Entwicklung revolutionärer Modelle zur Selbstversorgung großer Metropolen in Industrie- oder Schwellenländern. "Urban Farming ist eine beeindruckende Idee. Die Menschen bekommen wieder einen Bezug zur Landwirtschaft – sie sehen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie viel Arbeit und Energie darin steckt", sagte Aigner. Nach aktuellen Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO muss die Agrarproduktion in den nächsten 40 Jahren um 60 Prozent gesteigert werden, um die wachsende Weltbevölkerung versorgen zu können. "Dazu ist es einerseits wichtig, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Gleichzeitig muss aber andererseits gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern jeder Hektar Land genutzt werden. Deshalb sind innovative Lösungen besonders zur Versorgung von Großstädten wichtig", sagte Aigner. "Auch wenn Hochhausgärten nicht die Welt ernähren können, tragen sie zu einem Bewusstseinswandel und einem verantwortungsvolleren Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen bei."
Hintergrundinformation
Kleingärten haben in Deutschland eine jahrhundertealte Tradition. Berlin gilt mit seinen fast 70.000 Kleingärten als die deutsche Schrebergarten-Metropole. Nach Angaben des "Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde" gehen bundesweit vier Millionen Menschen in mehr als einer Million Kleingärten mit einer Gesamtfläche von 520 Millionen Quadratmeter ihrem Hobby nach. In Deutschland gibt es derzeit rund 15.200 Kleingärtnervereine.
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Über Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV):
Mit Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 22. Januar 2001 wurde das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BML) zu einem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) umgebildet. Dem neuen Ministerium wurden aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit die Zuständigkeiten für den Verbraucherschutz sowie aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Zuständigkeit für die Verbraucherpolitik übertragen.
Darüber hinaus erfolgte die Verlagerung des Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen (BgVV) in den Geschäftsbereich des BMVEL. Mit der Umorganisation erhält der vorsorgende Verbraucherschutz in Deutschland einen neuen Stellenwert. Dies soll unter anderem auch durch eine neue Landwirtschaftspolitik zum Ausdruck kommen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung trägt, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördert, den Tierschutz weiterentwickelt und den Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert.
Da ein großer Teil der Politikbereiche des Ministeriums gemeinschaftsrechtlichen Regelungen unterliegt, besteht die wichtigste Aufgabe des Ministeriums darin, die vielschichtigen Interessen innerhalb Deutschlands zu kanalisieren und als deutsche Interessenlage in den Meinungsbildungs- und Rechtssetzungsprozess der Europäischen Union einzubringen. Darüber hinaus trägt das Ministerium dafür Sorge, dass Gemeinschaftsrecht in Deutschland ordnungsgemäß angewandt werden kann.
Zum Geschäftsbereich des Ministeriums zählen - neben dem neu hinzugekommenen BgVV - unter anderem das Bundessortenamt, zehn Bundesforschungsanstalten sowie die Zentralstelle für Agrardokumentation und -information. Darüber hinaus hat das Ministerium die Aufsicht über vier Anstalten des öffentlichen Rechts, darunter die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
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Darüber hinaus erfolgte die Verlagerung des Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärwesen (BgVV) in den Geschäftsbereich des BMVEL. Mit der Umorganisation erhält der vorsorgende Verbraucherschutz in Deutschland einen neuen Stellenwert. Dies soll unter anderem auch durch eine neue Landwirtschaftspolitik zum Ausdruck kommen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher Rechnung trägt, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördert, den Tierschutz weiterentwickelt und den Grundsatz der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft verankert.
Da ein großer Teil der Politikbereiche des Ministeriums gemeinschaftsrechtlichen Regelungen unterliegt, besteht die wichtigste Aufgabe des Ministeriums darin, die vielschichtigen Interessen innerhalb Deutschlands zu kanalisieren und als deutsche Interessenlage in den Meinungsbildungs- und Rechtssetzungsprozess der Europäischen Union einzubringen. Darüber hinaus trägt das Ministerium dafür Sorge, dass Gemeinschaftsrecht in Deutschland ordnungsgemäß angewandt werden kann.
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