19.07.2012 10:35 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Hoppenstedt360 GmbH

Deutschland-Index Anstieg im Juni: Mehr Ausfälle in den kommenden 12 Monaten

Kurzfassung: (ddp direct) Darmstadt, 19. Juli 2012: Der Deutschland-Index des Wirtschaftsinformationsdienstes Hoppenstedt360 ist erstmals seit eineinhalb Jahren wieder leicht gestiegen. Damit schlägt die Wirkung der anhaltenden Schuldenkrise der Euro-Zone sowie der schwächeren Weltkonjunktur durch auf die Prognose der Unternehmensausfälle in Deutschland. Es ist soweit: Die schlappe Binnenkonjunktur in Europa spiegelt sich nun auch in der Ausfallprognose wieder, erläutert Martin Zuberek, Direktor und ...
[Hoppenstedt360 GmbH - 19.07.2012] (ddp direct) Darmstadt, 19. Juli 2012: Der Deutschland-Index des Wirtschaftsinformationsdienstes Hoppenstedt360 ist erstmals seit eineinhalb Jahren wieder leicht gestiegen. Damit schlägt die Wirkung der anhaltenden Schuldenkrise der Euro-Zone sowie der schwächeren Weltkonjunktur durch auf die Prognose der Unternehmensausfälle in Deutschland. Es ist soweit: Die schlappe Binnenkonjunktur in Europa spiegelt sich nun auch in der Ausfallprognose wieder, erläutert Martin Zuberek, Direktor und Risikoexperte der Hoppenstedt360 GmbH, den Anstieg des Deutschland-Index. Deutschlands Unternehmen werden in den kommenden Monaten vermehrt die Konsequenzen der Schuldenkrise zu spüren bekommen wenn auch viel schwächer als in vielen anderen Ländern der Euro-Zone.

Der Deutschland-Index lag im Juni 2012 bei 91,6 Prozent und damit 1,4 Prozentpunkte höher als im Vormonat (Mai 2012: 90,2 Prozent). Das ist erstmals seit Februar 2011 ein Anstieg des Index. Hoppenstedt360 prognostiziert damit eine Zunahme der Unternehmensausfälle in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den Vormonaten.
Noch liegt der aktuelle Wert mit 8,4 Punkten aber weit unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010. Bis zum Ende des Jahres werden wir sehen, wie viel die Unternehmen wirklich aus der letzten Krise gelernt haben und wie gut ihr Risikomanagement aufgestellt ist, so Zuberek weiter. Aktionismus infolge der erwarteten Zunahme der Ausfälle ist jedoch nicht angebracht.

Nur nicht nervös werden
Trotz des absehbaren Anstiegs der Ausfälle in den kommenden Monaten ist derzeit weder das Wort Krise noch Rezession angebracht, mahnt Zuberek. Nachdem der Index im vergangenen Jahr Monat für Monat neue Bestwerte erreichte und Deutschlands konjunkturelle Entwicklung abgekoppelt vom Rest Europas schien, bremst die Euro-Schuldenkrise nun doch das Wachstum. Immerhin ist der Binnenmarkt der EU weiterhin der größte Markt für die deutschen Exportunternehmen. Die schwache Konjunktur und damit verbunden die sinkende Nachfrage bekommen jetzt auch die deutschen Unternehmen zu spüren. Zusätzlich fehlen die Impulse Chinas für die Weltwirtschaft und damit die Weltkonjunktur. Chinas Wachstum liegt aktuell auf dem Niveau wie zu Hochzeiten der Krise 2009.
Doch einige Faktoren mildern die Auswirkungen ab: So bewirkt der spürbar gefallene Ölpreis auf der Einkaufsseite positive Effekte vor allem Vorprodukte und einfache Produktionsmaterialien sind damit günstiger zu bekommen. Obendrein hilft der niedrige Euro-Kurs den Exporteuren.
Dass 2012 ein schwieriges Jahr wird, war Ende 2011 schon bekannt, fasst Zuberek die Entwicklung zusammen. Unternehmen sollten sich auf ihre Stärken Wettbewerbsfähigkeit und Innovation konzentrieren und mit Bedacht agieren. Falsch wäre es, sich von der Nervosität der Finanzmärkte anstecken zu lassen.


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=== Deutschland-Index - Jan 2011 bis Juni 2012 (Infografik) ===

Der Deutschland-Index lag im Juni 2012 bei 91,6 Prozent und damit 1,4 Prozentpunkte höher als im Vormonat (Mai 2012: 90,2 Prozent).
Der Wert 100 bildet die Gesamtheit der deutschen Unternehmen ab, die am 31. Dezember 2010 Gefahr liefen, in den darauffolgenden 12 Monaten auszufallen. Die Entwicklung zeigt, dass der Umfang dieser Gruppe kleiner wird. Stand Juni 2012 werden 8,4 Prozent weniger Unternehmen ausfallen als noch Ende 2010 errechnet. Das bedeutet, dass es den Unternehmen in Deutschland in puncto Ausfallrisiko aktuell besser geht im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr.

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