Russischer Oligarch erhebt schwere Vorwürfe gegen RWE
- Pressemitteilung der Firma manager magazin Verlagsgesellschaft, 19.07.2012
Pressemitteilung vom: 19.07.2012 von der Firma manager magazin Verlagsgesellschaft aus Hamburg
Kurzfassung: Schadensersatzklage über 675 Millionen Euro "Unser Vertrauen ist missbraucht worden" Der russische Oligarch Leonid Lebedev, Eigentümer des St. Petersburger Mischkonzerns Sintez, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Essener Stromriesen RWE und ...
[manager magazin Verlagsgesellschaft - 19.07.2012] Russischer Oligarch erhebt schwere Vorwürfe gegen RWE
Schadensersatzklage über 675 Millionen Euro
"Unser Vertrauen ist missbraucht worden"
Der russische Oligarch Leonid Lebedev, Eigentümer des St. Petersburger Mischkonzerns Sintez, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Essener Stromriesen RWE und dessen früheren Vorstandschef Jürgen Großmann. "Herr Großmann hat uns von Anfang an nicht die Wahrheit über seine und die Pläne der RWE gesagt", klagt Lebedev im Interview mit dem Hamburger manager magazin. "Wir sind getäuscht worden, deshalb verlangen wir Schadensersatz." Das Interview erscheint in der August-Ausgabe des Magazins (Erscheinungstermin: 20. Juli).
Sintez und RWE wollten im Frühjahr 2008 ursprünglich gemeinsam den russischen Stromversorger TGK-2 übernehmen. Der Deal platzte, seitdem beschäftigt der Fall die Gerichte. Ende vergangenen Jahres reichte Sintez beim Landgericht Essen eine Klage auf Schadensersatz ein; 675 Millionen Euro fordern die Russen von RWE und von Großmann, gesamtschuldnerisch.
Im Interview mit manager magazin begründet Lebedev nun seine Forderung. "Großmann hat mich und mein Unternehmen von Anfang an nicht als gleichwertigen Partner betrachtet", so der Unternehmer, dessen im Energie- und Baugeschäft tätiger Konzern im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet 780 Millionen Euro erzielte. "Besonders demütigend" sei die Art und Weise gewesen, in der Großmann die Zusammenarbeit beendet habe. "Er hat mir in einem Telefonat, bei dem meine wichtigsten Mitarbeiter dabei waren, zuerst zum Abschluss der Verhandlungen gratuliert. Und dann hinzugefügt, dass RWE kein Interesse mehr an dem Deal habe", so Lebedev. Auf seine Frage, ob dem damaligen RWE-Chef klar sei, was das für Sintez bedeute, habe der nur lakonisch gesagt, "das sei nicht sein Problem".
Der Sintez-Konzern, der den Stromversorger TGK-2 schließlich im Alleingang übernahm, musste dafür umgerechnet 400 Millionen Euro Kredit zu einem Zinssatz von 12,64 Prozent aufnehmen. "Darunter leidet Sintez noch heute", sagte Lebedev. Er habe in das Geschäft nur als Juniorpartner einsteigen wollen. Jetzt wolle er "beweisen, dass unser Vertrauen missbraucht worden ist", sagte Lebedev.
RWE will sich zu dem Verfahren nicht äußern. Offenbar halten die Essener die Vorwürfe für unbegründet. Der Konzern hat noch bis Ende September Zeit für eine Klageerwiderung.
Autor: Ulric Papendick
Telefon: 040 308005-79
manager magazin
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Stefanie Jockers
Telefon: 040 3007-3036
E-Mail: stefanie_jockers@manager-magazin.de
Schadensersatzklage über 675 Millionen Euro
"Unser Vertrauen ist missbraucht worden"
Der russische Oligarch Leonid Lebedev, Eigentümer des St. Petersburger Mischkonzerns Sintez, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Essener Stromriesen RWE und dessen früheren Vorstandschef Jürgen Großmann. "Herr Großmann hat uns von Anfang an nicht die Wahrheit über seine und die Pläne der RWE gesagt", klagt Lebedev im Interview mit dem Hamburger manager magazin. "Wir sind getäuscht worden, deshalb verlangen wir Schadensersatz." Das Interview erscheint in der August-Ausgabe des Magazins (Erscheinungstermin: 20. Juli).
Sintez und RWE wollten im Frühjahr 2008 ursprünglich gemeinsam den russischen Stromversorger TGK-2 übernehmen. Der Deal platzte, seitdem beschäftigt der Fall die Gerichte. Ende vergangenen Jahres reichte Sintez beim Landgericht Essen eine Klage auf Schadensersatz ein; 675 Millionen Euro fordern die Russen von RWE und von Großmann, gesamtschuldnerisch.
Im Interview mit manager magazin begründet Lebedev nun seine Forderung. "Großmann hat mich und mein Unternehmen von Anfang an nicht als gleichwertigen Partner betrachtet", so der Unternehmer, dessen im Energie- und Baugeschäft tätiger Konzern im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet 780 Millionen Euro erzielte. "Besonders demütigend" sei die Art und Weise gewesen, in der Großmann die Zusammenarbeit beendet habe. "Er hat mir in einem Telefonat, bei dem meine wichtigsten Mitarbeiter dabei waren, zuerst zum Abschluss der Verhandlungen gratuliert. Und dann hinzugefügt, dass RWE kein Interesse mehr an dem Deal habe", so Lebedev. Auf seine Frage, ob dem damaligen RWE-Chef klar sei, was das für Sintez bedeute, habe der nur lakonisch gesagt, "das sei nicht sein Problem".
Der Sintez-Konzern, der den Stromversorger TGK-2 schließlich im Alleingang übernahm, musste dafür umgerechnet 400 Millionen Euro Kredit zu einem Zinssatz von 12,64 Prozent aufnehmen. "Darunter leidet Sintez noch heute", sagte Lebedev. Er habe in das Geschäft nur als Juniorpartner einsteigen wollen. Jetzt wolle er "beweisen, dass unser Vertrauen missbraucht worden ist", sagte Lebedev.
RWE will sich zu dem Verfahren nicht äußern. Offenbar halten die Essener die Vorwürfe für unbegründet. Der Konzern hat noch bis Ende September Zeit für eine Klageerwiderung.
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