Ein neuer Wettbewerber auf der Schiene
- Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 23.07.2012
Pressemitteilung vom: 23.07.2012 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln
Kurzfassung: Seit heute hat die Deutsche Bahn im Personenfernverkehr einen neuen Konkurrenten. Mit dem Hamburg – Köln Express wird jetzt eine Metropolverbindung in Konkurrenz zur DB AG angeboten. Damit erreicht der Wettbewerb auch den Fernverkehr. Während ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 23.07.2012] Ein neuer Wettbewerber auf der Schiene
Seit heute hat die Deutsche Bahn im Personenfernverkehr einen neuen Konkurrenten. Mit dem Hamburg – Köln Express wird jetzt eine Metropolverbindung in Konkurrenz zur DB AG angeboten. Damit erreicht der Wettbewerb auch den Fernverkehr. Während der Wettbewerb im Personennahverkehr und Güterverkehr seit der Bahnreform von 1994 bereits dazu geführt hat, dass sich die Schiene Marktanteile am Verkehrsmarkt zurückholen konnte, blieb der wettbewerbsfreie Fernverkehr ein Sorgenkind.
Der Hamburg – Köln Express (HKX) ist erst die dritte Fernverbindung, die nicht von der Deutschen Bahn betrieben wird - und die erste, die zwei Metropolen verbindet. Der HKX fährt die Strecke in der gleichen Zeit wie die Züge der Deutschen Bahn. Preislich liegt er in der Region, die Fahrgäste mit einer Bahncard 50 erreichen können. Die private Konkurrenz will daher vor allem mit Service punkten und Kunden ohne Bahncard ein preislich attraktives Angebot bieten.
Damit wird der Versuch gestartet, in die letzte Bastion des früheren Bahnmonopols einzudringen. Bislang fand Wettbewerb im Fernverkehr praktisch nicht statt. Die Deutsche Bahn AG hat hier einen Marktanteil von über 99 Prozent. Im Nahverkehr und im Güterverkehr ist der Wettbewerb in Deutschland hingegen sehr viel weiter, wovon das System Schiene als Ganzes profitiert hat. Das zeigt sich insbesondere im Personennahverkehr, der seit der Bahnreform von 1994 schrittweise liberalisiert wurde. Auf der umkämpften Kurzstrecke ist die Zahl der Fahrgäste seit 1994 um etwa 74 Prozent gestiegen, im Fernverkehr sank die Zahl der Fahrgäste hingegen.
Die Zahlen zeigen, dass sich der vermehrte Wettbewerb in Deutschland positiv ausgewirkt hat. Deutschland ist auch im europäischen Vergleich mit der Liberalisierung des Schienenverkehrs recht weit gekommen, während sich Frankreich beispielsweise nach wie vor stark abschottet. Dennoch zeigt der Start des HKX, dass es gerade im Fernverkehr noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt und die Markteintrittsbarrieren weiterhin hoch sind. Tatsächlich erfordert der Markteintritt einen langen Atem und hohe Investitionen in Züge und Personal. Daher sollte der Markteintritt von HKX genau beobachtet werden, um künftige Markteintritte zu erleichtern. Soweit es sich bisher sagen lässt, besteht sowohl beim Genehmigungsprozess des rollenden Materials als auch bei der Einbindung in ein einheitliches Buchungssystem Verbesserungspotential.
Kontakt:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln)
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88
50968 Köln
Telefon: (02 21) 49 81-510
Telefax: +49 221 4981 533
Mail: welcome@iwkoeln.de
URL: http://www.iwkoeln.de/
Seit heute hat die Deutsche Bahn im Personenfernverkehr einen neuen Konkurrenten. Mit dem Hamburg – Köln Express wird jetzt eine Metropolverbindung in Konkurrenz zur DB AG angeboten. Damit erreicht der Wettbewerb auch den Fernverkehr. Während der Wettbewerb im Personennahverkehr und Güterverkehr seit der Bahnreform von 1994 bereits dazu geführt hat, dass sich die Schiene Marktanteile am Verkehrsmarkt zurückholen konnte, blieb der wettbewerbsfreie Fernverkehr ein Sorgenkind.
Der Hamburg – Köln Express (HKX) ist erst die dritte Fernverbindung, die nicht von der Deutschen Bahn betrieben wird - und die erste, die zwei Metropolen verbindet. Der HKX fährt die Strecke in der gleichen Zeit wie die Züge der Deutschen Bahn. Preislich liegt er in der Region, die Fahrgäste mit einer Bahncard 50 erreichen können. Die private Konkurrenz will daher vor allem mit Service punkten und Kunden ohne Bahncard ein preislich attraktives Angebot bieten.
Damit wird der Versuch gestartet, in die letzte Bastion des früheren Bahnmonopols einzudringen. Bislang fand Wettbewerb im Fernverkehr praktisch nicht statt. Die Deutsche Bahn AG hat hier einen Marktanteil von über 99 Prozent. Im Nahverkehr und im Güterverkehr ist der Wettbewerb in Deutschland hingegen sehr viel weiter, wovon das System Schiene als Ganzes profitiert hat. Das zeigt sich insbesondere im Personennahverkehr, der seit der Bahnreform von 1994 schrittweise liberalisiert wurde. Auf der umkämpften Kurzstrecke ist die Zahl der Fahrgäste seit 1994 um etwa 74 Prozent gestiegen, im Fernverkehr sank die Zahl der Fahrgäste hingegen.
Die Zahlen zeigen, dass sich der vermehrte Wettbewerb in Deutschland positiv ausgewirkt hat. Deutschland ist auch im europäischen Vergleich mit der Liberalisierung des Schienenverkehrs recht weit gekommen, während sich Frankreich beispielsweise nach wie vor stark abschottet. Dennoch zeigt der Start des HKX, dass es gerade im Fernverkehr noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt und die Markteintrittsbarrieren weiterhin hoch sind. Tatsächlich erfordert der Markteintritt einen langen Atem und hohe Investitionen in Züge und Personal. Daher sollte der Markteintritt von HKX genau beobachtet werden, um künftige Markteintritte zu erleichtern. Soweit es sich bisher sagen lässt, besteht sowohl beim Genehmigungsprozess des rollenden Materials als auch bei der Einbindung in ein einheitliches Buchungssystem Verbesserungspotential.
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Über Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Wir vertreten eine klare marktwirtschaftliche Position. Es ist unser Auftrag, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern. Wir analysieren Fakten, zeigen Trends, ergründen Zusammenhänge – über die wir die Öffentlichkeit auf vielfältige Weise informieren.
Wir forschen nicht im Elfenbeinturm: Unsere Erkenntnisse sollen Diskussionen anstoßen. Unsere Ergebnisse helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Als Anwalt marktwirtschaftlicher Prinzipien entwerfen wir für die deutsche Volkswirtschaft und die Wirtschaftspolitik die bestmöglichen Strategien und fordern und fördern deren Umsetzung.
Firmenkontakt:
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