Insekten essen: Alternative Proteinquelle eine Generationenfrage?
- Pressemitteilung der Firma aid, 25.07.2012
Pressemitteilung vom: 25.07.2012 von der Firma aid aus Bonn
Kurzfassung: (aid) - "Ungewöhnlicher als Insekten zu essen ist, keine Insekten zu essen." Diese Schlussfolgerung zog Dr. Kolja Knof, Ingenieur am Technologie Transfer Zentrum (ttz) Bremerhaven Anfang Juli bei der vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum ...
[aid - 25.07.2012] Insekten essen: Alternative Proteinquelle eine Generationenfrage?
(aid) - "Ungewöhnlicher als Insekten zu essen ist, keine Insekten zu essen." Diese Schlussfolgerung zog Dr. Kolja Knof, Ingenieur am Technologie Transfer Zentrum (ttz) Bremerhaven Anfang Juli bei der vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft (NieKE) in Osnabrück veranstalteten Fachtag "Eiweißstrategie - Potenziale einheimischer Rohstoffe als Proteinquellen für Mensch und Tier".
In ca. 80 Prozent aller Länder der Erde stehen zusammen mehr als 1.700 Insekten auf dem Speiseplan. Europa und ein Teil Nordamerikas bilden die Ausnahme. Hier liegen die wenigen Staaten, in denen kulturelle Prägung der Bevölkerungsmehrheit, Insekten auf dem Speiseplan nahezu unmöglich macht. "Es wird sich nicht in ein oder zwei Generationen darstellen lassen, Insekten als Mahlzeit zu etablieren", prognostiziert Knof für Europa. Dabei liefern Insekten tierisches Protein, das in seinen Aminosäuregehalten mit Rindfleisch mithalten kann. Wo es Rind und Co. deutlich überlegen ist, sind einige Umweltschutzaspekte: Während ein Rind ca. 6 Kilo Pflanzenprotein verdauen muss, um daraus ein Kilo tierisches Protein zu bilden, setzen Insekten ihre Nahrung deutlich wirtschaftlicher um: Sie benötigen nur zwischen einem und anderthalb Kilo Protein im Futter, um ein Kilo Insektenprotein zu erzeugen.
Und bis zum verzehrfertigen Tier - sei es ausgewachsen oder in einem Larvenstadium - brauchen viele Insekten nur zwei bis vier Wochen. Obendrein sind Insekten, wie sie in anderen Ländern regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, nicht wählerisch bei dem, was sie fressen, haben minimale Ansprüche an ihre Lebensumgebung - nur frostfrei sollte es sein.
Ein Schwachpunkt ist bisher die Lebensmittelsicherheit: Insekten können mögliche Allergene enthalten und es gibt Arten, die über ihre Nahrung Toxine aufnehmen und einlagern und solche, die selbst Giftstoffe herstellen. Das ist auf die menschliche Ernährung bezogen noch weitgehend unerforscht. Insekten dienen außerdem als Vektoren verschiedener Krankheitserreger, die sie übertragen können. Dieses bei Wildsammlungen bestehende Risiko müsste in Zuchtfarmen ausgeschlossen werden. Dann könnten in Farmen gezogene Insekten bei kleinem Flächen- und Ressourcenverbrauch in kurzer Zeit große Proteinmengen bilden. Doch Knof gab zu bedenken: "Grillen sind nicht leise. Das mag lustig klingen, aber ab einer gewissen Größe geht von so einer Farm eine deutliche Lärmbelästigung aus."
Regina Bartel, www.aid.de
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(aid) - "Ungewöhnlicher als Insekten zu essen ist, keine Insekten zu essen." Diese Schlussfolgerung zog Dr. Kolja Knof, Ingenieur am Technologie Transfer Zentrum (ttz) Bremerhaven Anfang Juli bei der vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft (NieKE) in Osnabrück veranstalteten Fachtag "Eiweißstrategie - Potenziale einheimischer Rohstoffe als Proteinquellen für Mensch und Tier".
In ca. 80 Prozent aller Länder der Erde stehen zusammen mehr als 1.700 Insekten auf dem Speiseplan. Europa und ein Teil Nordamerikas bilden die Ausnahme. Hier liegen die wenigen Staaten, in denen kulturelle Prägung der Bevölkerungsmehrheit, Insekten auf dem Speiseplan nahezu unmöglich macht. "Es wird sich nicht in ein oder zwei Generationen darstellen lassen, Insekten als Mahlzeit zu etablieren", prognostiziert Knof für Europa. Dabei liefern Insekten tierisches Protein, das in seinen Aminosäuregehalten mit Rindfleisch mithalten kann. Wo es Rind und Co. deutlich überlegen ist, sind einige Umweltschutzaspekte: Während ein Rind ca. 6 Kilo Pflanzenprotein verdauen muss, um daraus ein Kilo tierisches Protein zu bilden, setzen Insekten ihre Nahrung deutlich wirtschaftlicher um: Sie benötigen nur zwischen einem und anderthalb Kilo Protein im Futter, um ein Kilo Insektenprotein zu erzeugen.
Und bis zum verzehrfertigen Tier - sei es ausgewachsen oder in einem Larvenstadium - brauchen viele Insekten nur zwei bis vier Wochen. Obendrein sind Insekten, wie sie in anderen Ländern regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, nicht wählerisch bei dem, was sie fressen, haben minimale Ansprüche an ihre Lebensumgebung - nur frostfrei sollte es sein.
Ein Schwachpunkt ist bisher die Lebensmittelsicherheit: Insekten können mögliche Allergene enthalten und es gibt Arten, die über ihre Nahrung Toxine aufnehmen und einlagern und solche, die selbst Giftstoffe herstellen. Das ist auf die menschliche Ernährung bezogen noch weitgehend unerforscht. Insekten dienen außerdem als Vektoren verschiedener Krankheitserreger, die sie übertragen können. Dieses bei Wildsammlungen bestehende Risiko müsste in Zuchtfarmen ausgeschlossen werden. Dann könnten in Farmen gezogene Insekten bei kleinem Flächen- und Ressourcenverbrauch in kurzer Zeit große Proteinmengen bilden. Doch Knof gab zu bedenken: "Grillen sind nicht leise. Das mag lustig klingen, aber ab einer gewissen Größe geht von so einer Farm eine deutliche Lärmbelästigung aus."
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Der aid hat sich genau das zur Aufgabe gemacht und bietet wissenschaftlich abgesicherte Informationen in den Bereichen "Verbraucher und Ernährung" und "Landwirtschaft und Umwelt". Unsere Aussagen sind unabhängig und orientieren sich an den gesicherten Erkenntnissen der Wissenschaft. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Praktikern sammeln wir Fakten und Hintergrundinformationen, werten sie aus und bereiten sie zielgruppengerecht auf.
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