Zwei Seiten einer Medaille

  • Pressemitteilung der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), 26.07.2012
Pressemitteilung vom: 26.07.2012 von der Firma Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) aus Köln

Kurzfassung: Niedriglöhne Nach einer neuen Statistik des Statistischen Bundesamtes verdient jeder zehnte Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Der – etwas anders definierte - Niedriglohnanteil liegt sogar bei über 20 Prozent. Dies ist jedoch ...

[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 26.07.2012] Zwei Seiten einer Medaille


Niedriglöhne

Nach einer neuen Statistik des Statistischen Bundesamtes verdient jeder zehnte Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Der – etwas anders definierte - Niedriglohnanteil liegt sogar bei über 20 Prozent. Dies ist jedoch weniger ein Grund zur Sorge, als vielmehr Resultat eines arbeitsmarktpolitischen Erfolges.

Zwei Seiten einer Medaille: Im Zeitraum 1997 bis 2009 stieg nicht nur der Anteil der Bezieher von Niedriglöhnen an der Gesamtzahl der Beschäftigten von 17 auf 22 Prozent, sondern es nahm auch die Zahl der Beschäftigten deutlich zu. Selbst in Tätigkeiten mit geringen Anforderungen an die Qualifikation – oftmals die einzige Beschäftigungschance für Geringqualifizierte – gab es Zuwächse.

In der Folge ist der Anteil der Geringverdiener an der Bevölkerung im Erwerbsalter seit 1997 zwar von 9 auf 14 Prozent gewachsen. Dies ging aber nicht zu Lasten der Normalverdiener, deren Anteil ebenfalls stieg, nämlich von 45 auf 48 Prozent. Rückläufig war vielmehr der Anteil der (Früh-)Rentner, Nichterwerbstätigen und Arbeitslosen, der von 29 auf 21 Prozent sank.

Mithin ist es gelungen, gering produktive Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese zusätzliche Beschäftigung erfolgt häufig zu vergleichsweise geringen Löhnen, ist in den meisten Fällen aber die bessere Alternative zur Arbeitslosigkeit: Von den Arbeitslosen haben 60 Prozent ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze, während von den Geringverdienern lediglich 16 Prozent als armutsgefährdet eingestuft werden müssen.


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Holger Schäfer
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