Liselotte Funcke – eine Vorreiterin der Integration

  • Pressemitteilung der Firma SPD-Bundestagsfraktion, 03.08.2012
Pressemitteilung vom: 03.08.2012 von der Firma SPD-Bundestagsfraktion aus Berlin

Kurzfassung: Anlässlich des Todes von Liselotte Funcke erklärt die Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Aydan Özoguz: Mit dem stolzen Alter von 94 Jahren konnte Liselotte Funcke auf einen beachtlichen Lebensweg zurückschauen, der, wie sie ...

[SPD-Bundestagsfraktion - 03.08.2012] Liselotte Funcke – eine Vorreiterin der Integration


Anlässlich des Todes von Liselotte Funcke erklärt die Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Aydan Özoguz:

Mit dem stolzen Alter von 94 Jahren konnte Liselotte Funcke auf einen beachtlichen Lebensweg zurückschauen, der, wie sie selbst einst sagte, geprägt war von ‚Abenteuern‘. Eines dieser Abenteuer verlangt mir im Besonderen den höchsten Respekt ab: ihre zehnjährige Amtszeit (1981 von
1991) als Ausländerbeauftragte der Bundesregierung.

Liselotte Funcke setzte sich intensiv für die Verständigung zwischen Zuwanderern und Deutschen ein und sprach sich für eine Stärkung der Integration aus, anstatt allein auf die Rückkehrförderung zu bauen. Heute nach wie vor geführte Debatten, wie die zur Qualifikation von jungen Ausländern oder dem Nutzen von Zuwanderung angesichts des bereits erkennbaren demographischen Wandels, brachte Funcke schon damals ins Rollen – sie war wahrlich eine Vorreiterin der Integrationspolitik.

Dass sie scheinbar ihrer Zeit voraus war zeigte sich in ihren beherzten, doch leider nicht von Erfolg gekrönten Auseinandersetzungen mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl, der ihre Vorschläge zu einer Verbesserung der Ausländerpolitik nicht hören wollte, geschweige denn umsetzte. Auch auf Grund dieser fehlenden Beachtung legte sie 1991 ihr Amt nieder. Ihre heutige Nachfolgerin, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Maria Böhmer sagte zu Funckes 90. Geburtstag: "Es wäre vieles anders gelaufen" – und ich füge hinzu, es wäre besser gelaufen – "hätte man damals ihre Forderungen beherzigt".

Den Menschen jedoch, so auch mir, ist ihre Zeit als Ausländerbeauftragte, trotz verpasster Chancen, in Erinnerung geblieben. Unermüdlich suchte sie den Kontakt zur ausländischen Bevölkerung Deutschlands, schrieb tausende von Briefen und besuchte viele Familien zuhause. Ihr damaliger Einsatz sollte auch in Zukunft ein Vorbild für die Integrationspolitik in unserem Land sein.


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