Dirk Niebel in Sierra Leone: 'Jungen Menschen eine Perspektive bieten'

  • Pressemitteilung der Firma Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), 07.08.2012
Pressemitteilung vom: 07.08.2012 von der Firma Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) aus Berlin

Kurzfassung: Freetown – Auf der ersten Station seiner Reise nach West­afrika traf Bundes­ent­wick­lungs­mi­nister Dirk Niebel am Mor­gen in Free­town, der Haupt­stadt Sierra Leones, mit Staats­prä­si­dent Ernest Bai Koroma und Außen­minister ...

[Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) - 07.08.2012] Dirk Niebel in Sierra Leone: "Jungen Menschen eine Perspektive bieten"


Freetown – Auf der ersten Station seiner Reise nach West­afrika traf Bundes­ent­wick­lungs­mi­nister Dirk Niebel am Mor­gen in Free­town, der Haupt­stadt Sierra Leones, mit Staats­prä­si­dent Ernest Bai Koroma und Außen­minister Joseph Ban­dabla Dauda zu­sam­men. Themen dabei waren die Fort­schritte Sierra Leones bei der Kon­so­li­die­rung der Demo­kra­tie, dem Ver­söh­nungs­prozess im Land sowie beim wirt­schaft­lichen Wie­der­aufbau des ehe­ma­ligen Bürgerkrieglandes.

"Zehn Jahre nach Ende des ver­heerenden Bürger­krieges hat Sierra Leone gute Chancen auf eine lang­fris­tige Sta­bi­li­sie­rung und eine posi­tive wirt­schaft­liche Ent­wick­lung", erklärte Bun­des­mi­nis­ter Niebel vor dem Treffen mit Staats­prä­si­dent Ernest Bai Koroma. Ein wich­tiges Thema der poli­tischen Gespräche zwischen Niebel und Koroma waren die für November vor­ge­sehenen Prä­si­dent­schafts- und Par­la­ments­wahlen in Sierra Leone.

"Wir hoffen sehr, dass die Wahlen im November friedlich, fair und trans­pa­rent ver­laufen. Ein demo­kra­tischer Wahl­prozess wäre ein wei­terer Meilen­stein auf dem Weg Sierra Leones in Rich­tung Demo­kra­tie. Sta­bile demo­kra­tische Ver­hält­nisse sind eine wich­tige Vor­aus­set­zung auch für die weitere wirt­schaft­liche Ent­wick­lung des Landes", hob der Bun­des­mi­nis­ter hervor.

Mit Außenminister Dauda sprach Dirk Niebel über den aktuellen Stand und die Per­spek­tive der deutsch-sierra-leonischen Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und wür­digte die Ent­wick­lungs­orien­tierung Sierra Leones. Dirk Niebel sicherte dem west­afri­ka­nischen Land wei­ter­hin Deutsch­lands Un­ter­stüt­zung bei der Be­wäl­ti­gung der großen He­raus­for­de­run­gen des Landes zu wie zum Bei­spiel der hohen Jugend­arbeits­losig­keit: 70 Pro­zent der unter 35-Jährigen in Sierra Leone sind arbeits­los oder unter­be­schäftigt. Deutsch­land unter­stützt Sierra Leone im Schwer­punkt Privat­wirt­schafts- und Jugend­beschäftigungs­förderung.

"Ich habe Staatspräsident Koroma versichert, dass Deutsch­land wei­ter­hin ein zu­ver­läs­siger Partner Sierra Leones bleibt. Wir müs­sen be­son­ders den jun­gen Menschen im Land eine Per­spek­tive bie­ten, weil die weit­aus meisten von ihnen keine oder nur gering­fügig Arbeit haben und damit nicht in der Lage sind, den eigenen Lebens­unter­halt zu ver­dienen. Wir wol­len nicht, dass diese Situa­tion den noch jungen Frieden in Sierra Leone ge­fähr­det. Des­halb stellt Deutsch­land für die nächsten drei Jahre noch einmal sechs Mil­lionen Euro zusätzlich für das bereits lau­fende Vor­haben zur Be­schäf­ti­gungs­förderung von Jugend­lichen zur Ver­fügung. Ich bin über­zeugt, dass wir durch dieses Vor­haben zur wei­teren Sta­bi­li­sierung des Landes bei­tragen. Wir in­ves­tieren in die Jugend – und damit in die Zukunft Sierra Leones", er­klärte der Bun­des­mi­nis­ter.

Dirk Niebel wird am Nach­mittag mit Berg­bau­minister Alhaji Min­ka­ilu Mansaray zu­sam­men­treffen und mit ihm über die He­raus­for­de­run­gen und Chancen, die sich aus dem Roh­stoff­reich­tum Sierra Leones er­geben, sprechen. "Eine trans­pa­rente und ver­ant­wor­tungs­volle Ver­wen­dung der Ein­nah­men aus dem Roh­stoff­sektor birgt für Sierra Leone enorme Ent­wick­lungs­mög­lich­keiten. Wichtig ist aber, dass die gesamte Be­völ­ke­rung von einer solchen posi­tiven Ent­wick­lung pro­fi­tiert", so der Minister.

Sierra Leone geht in diesem Bereich mit gutem Bei­spiel voran und hat mit Un­ter­stüt­zung des BMZ eine öffent­liche Roh­stoff­daten­bank ein­ge­rich­tet, die bis­lang ein­zig­artig in Afrika ist. Dies ist ein wich­tiger Schritt bei der Ver­bes­se­rung der Trans­pa­renz im Berg­bau­sektor. In dieser IT-Daten­bank sind Lizenzen und Zah­lungen im Berg­bau­sektor für jeder­mann zugänglich hin­ter­legt; die Ini­tia­tive hier­zu geht zurück auf ein Vor­haben der Tech­nischen Zu­sam­men­ar­beit zur re­gio­nalen Roh­stoff­gover­nance in den fra­gilen Staaten West­afrikas, das seit 2009 mit Maß­nah­men in Sierra Leone und Liberia vom BMZ ge­för­dert wird. Welche Erfolge damit in Sierra Leone ver­bun­den sind, darüber wird sich Minister Niebel im Rah­men einer Prä­sen­ta­tion der Daten­bank informieren.

Am Nachmittag wird Dirk Niebel im Hinter­land von Free­town ein Logis­tik­zentrum ein­weihen, das durch die deutsche Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit finan­ziert wurde und zur För­de­rung der lokalen Wirt­schaft beitr­ägt. Außer­dem wird er ein Pro­jekt zur Be­schäf­ti­gungs­förderung von Jugend­lichen be­suchen. Am Abend wird der Bun­des­mi­nis­ter nach Burkina Faso weiterreisen.


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