Mit dem Herz auf Schritt und Tritt im Einklang

Kardiologe implantiert erfolgreich flexibles Herzschrittmacher-System / Auftakt internationale RESPOND CRT Studie
Kurzfassung: Für Hans-Georg Bienek war Treppensteigen, Spazierengehen, Einkaufen aufgrund seiner Herzschwäche fast nicht mehr möglich. "Ich hatte einfach keine Kraft, war schwach und bekam fast keine Luft mehr." Vor einem halben Jahr wurde ihm von dem Kardiologen Dr. Jens Günther am Kardiocentrum Frankfurt an der Klinik Rotes Kreuz ein neuartiges Herzschrittmacher-Defibrillator-System eingesetzt, das sich flexibel auf die aktuellen körperlichen Anforderungen des Patienten einstellt. Ein neues Leben für den Neu-Isenburger. Diese Operation war Auftakt der internationalen RESPOND Studie zur Erforschung dieser Herzschrittmacher.
Mit dem Herz auf Schritt und Tritt im Einklang Innovatives Herzschrittmacher-Defibrillator-System PARADYM RF SonR (Sorin Group)
[Frankfurter Rotkreuzkrankenhäuser e.V. - 08.08.2012] Frankfurt (8. August 2012) - "Für mich ist es wie ein neues Leben", erzählt Hans-Georg Bienek. Treppensteigen, Spazierengehen, Einkaufen - das normale Leben war Ende 2011 für den 69jährigen aufgrund seiner Herzschwäche fast unmöglich geworden. "Ich hatte einfach keine Kraft, war schwach und bekam fast keine Luft mehr." Vor einem halben Jahr wurde ihm von dem Kardiologen Dr. Jens Günther am Kardiocentrum Frankfurt an der Klinik Rotes Kreuz ein neuartiges Herzschrittmacher-System eingesetzt, das sich flexibel auf die aktuellen körperlichen Anforderungen des Patienten einstellt. "Treppensteigen, laufen oder schlafen - das Gerät optimiert die Leistung automatisch und gibt dem Patienten Flexibilität und Kraft zurück", erläutert Dr. Günther, Leiter der Abteilung Rhythmologie. Die Vorgängermodelle wurden auf eine bestimmte Schlageffektivität des Herzens eingestellt, die erst bei der nächsten Untersuchung korrigiert werden konnte. Jetzt registriert ein kleiner Sensor an der implantierten Vorhofelektrode den Herzzyklus und die Schlagkraft des Herzens und stellt das Gerät flexibel ein.

Wieder intensiver am Leben teilnehmen
Kein Marathon, aber in den 4. Stock steigt Herr Bienek nun locker mit zwei Einkaufstaschen in den Händen. Über die wieder gewonnene Kraft und die Komplimente für sein gesundes Aussehen freut sich der Neu-Isenburger sehr. "Für mich war es ein großer Schock, als ich im Herbst 2011 erfuhr, dass ich aufgrund meiner schweren Herzschwäche vermutlich nicht mehr lange leben werde", erzählt Hans-Georg Bienek. Als dann die Medikamente nicht mehr halfen, ließ er sich von mehreren Ärzten beraten. "OP - ja oder nein? Ich war wankelmütig!" Dr. Günther erläuterte ihm den Eingriff und wies auf das neue Gerät hin. "Es ist alles ohne Komplikationen verlaufen. Dass ein Herzschrittmacher in mir arbeitet, merke ich überhaupt nicht." Hans-Georg Bienek nimmt jetzt wieder intensiver am Leben teil und erzählt stolz: "Es ist fantastisch, das zu erleben!"

Innovation mit begleitender Studie
Neben der automatischen Optimierung der Herzschläge ist die integrierte Funktion eines Defibrillators die zweite wichtige Innovation des Gerätes PARADYM RF SonR. "Dadurch wird das Herz im Falle eines Stillstandes durch das Herzschrittmacher-Defibrillator-System sofort wieder in Gang gebracht", betont Dr. Günther. Die Implantation im Kardiocentrum Frankfurt bildete mit einer zeitgleich stattfindenden Implantation an der Medizinischen Hochschule Hannover den Auftakt zur internationalen multizentrischen RESPOND CRT Studie. Der Patient Hans-Georg Bienek nimmt selbstverständlich an der Studie teil, die untersucht, wie die regelmäßige Optimierung der Herzfunktion sich positiv auf die Patienten auswirkt.

"Mein Team und ich setzen große Hoffnungen in diese neue Technologie. Denn gegenwärtig spricht rund ein Viertel der Patienten, denen ein voreingestellter, unflexibler Herzschrittmacher implantiert wurde, nicht optimal darauf an. Das ist dramatisch für die betroffenen Menschen und unbefriedigend für die behandelnden Ärzte", erläutert der Frankfurter Kardiologe. Bereits nach einem halben Jahr nach den ersten Implantationen des neuen Systems liegen vielversprechende Ergebnisse vor, die mit der RESPOND CRT Studie wissenschaftlich fundierte Gewissheit liefern werden. "Ich möchte anderen Menschen Mut machen, diesen Weg zu gehen. Daher lasse ich mich gerne im Rahmen der Studie alle drei Monate untersuchen", sagt Hans-Georg Bienek. "Es ist beruhigend, wenn man in guten Händen ist."




Kardiologisches Centrum Frankfurt an der Klinik Rotes Kreuz

Angegliedert an die Klinik Rotes Kreuz, in der Nähe des Frankfurter Zoos, gehört das Kardio Centrum Frankfurt seit fast 30 Jahren zu den größten kardiologischen Gemeinschaftspraxen in Hessen. Eine umfassende Betreuung durch das erfahrene Team aus 27 Ärzten ist bei allen Herzerkrankungen möglich. Sämtliche kardiologische Untersuchungs- und Behandlungstechniken, die innovativen Operationsverfahren und die hohe Zahl und Qualität der erfolgten Eingriffe zeichnen das Kardio Centrum aus. Neben der Herzrhythmussprechstunde, der 24h-Bereitschaft bei Herzinfarkt, gehören die Kathederbehandlung von angeborenen Fehlbildungen des Herzens und von Herzrhythmusstörungen zu den Spezialgebieten.
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Die Frankfurter Rotkreuz Krankenhäuser mit den beiden Betriebsstätten Klinik Rotes Kreuz und Klinik Maingau befinden sich in Trägerschaft der beiden Frankfurter Rotkreuz-Schwesternschaften. Es handelt sich um zwei zentral gelegene Klinken mit Haupt- und Belegabteilungen, 365 Betten und ca. 15 000 Fallzahlen jährlich sowie 400 Beschäftigten. Neben der modernen Ausstattung der Häuser und der exzellenten Pflege durch hochqualifizierte Rotkreuzschwestern und Pflegekräfte bieten die Häuser über den Schwerpunkt des Belegarztsystems den Vorteil, dass die Patienten durch niedergelassene erfahrene Fachärzte ihrer Wahl behandelt werden und zwar sowohl ambulant in der Praxis, als auch stationär in der Klinik. In der jüngsten Patientenumfrage der Techniker Krankenkasse belegten die Frankfurter Rotkreuz Krankenhäuser Platz 3 der besten Kliniken im Rhein-Main Gebiet.

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