Open Innovation: Fraunhofer-Forscherin erhält Award für Dissertation

Kurzfassung: Open Innovation: Fraunhofer-Forscherin erhält Award für DissertationNeue Innovationsmodelle und speziell das Thema Open Innovation hatten Dr ...
[Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO - 14.08.2012] Open Innovation: Fraunhofer-Forscherin erhält Award für Dissertation

Neue Innovationsmodelle und speziell das Thema Open Innovation hatten Dr. Sabine Brunswicker schon lange fasziniert. Nun zeichnete die renommierte Internationale Gesellschaft für professionelles Innovationsmanagement ISPIM zusammen mit dem Verlagshaus John Wiley
Sons die Doktorarbeit der Ingenieurin mit ihrem Best Dissertation Award aus.
Wie können Unternehmen externe Ressourcen für Innovationen und Technologiebeschaffung erfolgreich nutzen? Wie gelingt es, das Potenzial von neuen Ideen zu testen, weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren, wenn dabei externe Partner im Spiel sind? Wie steuert man komplementäre Beziehungen zu Innovationspartnern? Und welche Risiken birgt Open Innovation?
Die Antworten auf diese Fragen erforscht Dr. Sabine Brunswicker seit einigen Jahren am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Für ihre Dissertation An Empirical Multivariate Examination of the Performance Impact of Open and Collaborative Innovation Strategies wurde ihr nun auf der ISPIM Conference in Barcelona der ISPIM Wiley Innovation Management Dissertation Award verliehen. In ihrer Abhandlung zeigt sie erstmals den Einfluss unterschiedlich offener Innovationsmodelle auf die Innovationsleistung eines Unternehmens.
Die wichtigsten Ergebnisse: Eine offene Strategie kann eine positive Wirkung haben, birgt aber auch Risiken, wenn nicht gleichzeitig neue Kompetenzen aufgebaut werden. Unternehmen sollten darauf achten, Open Innovation ausreichend in ihrer Gesamtstrategie zu verankern, Schnittstellen zum internen Innovationsprozess zu schaffen und den Erfolg mit Controlling-Prozessen messbar zu machen. Ganz wichtig ist auch der Umgang der Mitarbeiter mit den externen Partnern, also die kulturelle Ebene. Vertrauen spielt gerade im Mittelstand für die Steuerung und Koordination eine große Rolle. Laut Brunswicker lohnen sich Open-Innovation-Methoden vor allem für Branchen mit längeren Innovationszyklen und einer hohen Sicherheit für geistiges Eigentum.
Motivation für Frauen in der Forschung
Auch die Fraunhofer-Gesellschaft wird die Ergebnisse der Untersuchung intern umsetzen, doch für die Organisation ist die Doktorarbeit auch in anderer Hinsicht von großer Bedeutung, wie Präsident Hans-Jörg Bullinger betont: Sabine Brunswicker leistet mit ihrer ausgezeichneten Dissertation nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Innovationsmanagement von Unternehmen, sondern macht auch deutlich, dass Frauen in der Forschung international eine hohe Anerkennung erfahren. Deshalb freuen wir uns besonders über diesen Preis und hoffen, dass Erfolgsgeschichten wie diese viele junge Wissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen motivieren und noch mehr junge Frauen für diesen Beruf begeistern können.
Zur Person:
Dr. Sabine Brunswicker studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Maschinenbau an der TU Darmstadt, absolvierte den Master of Commerce an der University of New South Wales, lehrte an der European School of Business und promovierte 2011 im Bereich Innovationsmanagement. Heute leitet sie am Fraunhofer IAO den Kompetenzbereich Open Innovation.
Zum Preis:
Ausschlaggebend für eine Auszeichnung mit dem ISPIM-Wiley-Dissertationspreis ist der Einfluss der Arbeit auf zukünftige Forschungsfelder, die methodische Qualität und die erfolgreiche Kommunikation der Forschungsergebnisse in Wissenschaft und Praxis. Insgesamt wurden 155 im Jahr 2011 abgeschlossene Dissertationen für den mit 1500 Euro dotierten Preis eingereicht und in einem neutralen double-blind Verfahren ausgewählt. Gefördert wird er von John Wiley
Sons, einer international tätigen, wissenschaftlichen Verlagsgruppe. Die ISPIM ist ein Netzwerk aus Forschern, Wirtschaftsvertretern, Beratern und öffentlichen Personen mit einem gemeinsamen Interesse an Innovationsmanagement. Gegründet 1983, ist sie die älteste, größte und aktivste Innovationsgesellschaft Europas.

Dr.-Ing. Sabine Brunswicker
IAO
Nobelstr. 12
70569 Stuttgart
Telefon +49 711 970-2035 Fax +49 711 970-2287
Weitere Informationen
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO beschäftigt sich mit aktuellen Fragestellungen im Bereich des Technologiemanagements. Insbesondere unterstützt das Institut Unternehmen dabei, die Potentiale innovativer Organisationsformen sowie innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien zu erkennen, individuell auf ihre Belange anzupassen und konsequent einzusetzen. Den Anforderungen der Unternehmen entsprechend entwickelt das Institut markt- und kundengerechte Technologiestrategien. Es plant und begleitet den Technologieeinsatz im Gesamtunternehmen, in Geschäftsbereichen und in Einzelprojekten. Die integrierte Betrachtung von Mensch, Technik und Organisation gewährleistet, dass auch die individuellen und sozialen Gesichtspunkte des arbeitenden Menschen berücksichtigt werden. Dies beinhaltet zum einen die Lösung ergonomischer Gestaltungsaufgaben und zum anderen die Qualifizierung der Mitarbeiter im Hinblick auf neue Organisationsformen und den Einsatz moderner Technologien. Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit Industrie- und Dienstleistungsunternehmen - zum überwiegenden Teil im direkten Auftrag - durchgeführt. Außerdem ist das Institut in Forschungsprogramme der Europäischen Union, des BMBF und der DFG sowie in regionale Förderprogramme der Landesregierung von Baden-Württemberg eingebunden. Unter einer gemeinsamen Institutsleitung arbeiten am Fraunhofer IAO und dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart über 240 Mitarbeiter - vorwiegend Ingenieure, Informatiker, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler - interdisziplinär zusammen. Zur Bearbeitung der Forschungsaufträge stehen mehr als 8500 Quadratmeter moderner Büros, Labors und Demonstrationszentren zur Verfügung.
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