Ernstings Family wirbt mit Zirkustierqual

Kurzfassung: Ernstings Family wirbt mit ZirkustierqualDer Deutsche Tierschutzbund kritisiert die neue Kampagne von Ernsting's Family als tierschutzwidrig und fordert das Unternehmen auf, entsprechende Spots umgehe ...
[Deutscher Tierschutzbund e.V. - 21.08.2012] Ernstings Family wirbt mit Zirkustierqual

Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die neue Kampagne von Ernsting's Family als tierschutzwidrig und fordert das Unternehmen auf, entsprechende Spots umgehend einzustellen. Mit einer Online-Kampagne schickt das Textilunternehmen Kinder in eine bunte Heile-Welt-Zirkus-Atmosphäre. Der Werbefilm, der noch bis zum 14.9.2012 laufen soll, zeigt die Manege und die Elefanten von Circus Voyage: also ausgerechnet jenes Unternehmens, bei dem Anfang des Jahres der schwerkranke Elefant "Mausi" verstarb. Der schlechte Zustand des Tieres war lange bekannt - ohne dass der Zirkus etwas unternahm. Der Deutsche Tierschutzbund erneuert in diesem Zusammenhang die Forderung nach einem Wildtierverbot, wie es der Bundesrat bereits zwei Mal verlangt hat.
"Der Werbespruch von Ernsting's Family lautet ‚Von fröhlichen Familien empfohlen - und man sollte ergänzen: von gequälten Elefanten präsentiert", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Entgegen der Darstellung der Bekleidungskette handelt es sich beim Zirkus Voyage keinesfalls um ein Vorzeigeunternehmen, welches seinen Tieren eine artgerechte Haltung bietet. Jahrelang wurde die schwerkranke Elefantenkuh "Mausi" von einem Auftrittsort zum nächsten mitgeschleift bis das Tier schließlich elend auf einem Transport verstarb.
Seit Jahresbeginn sind bereits vier Elefanten in deutschen Zirkussen gestorben. Der Deutsche Tierschutzbund wiederholt daher seine Forderung an die Regierung, endlich zu handeln. Denn obwohl der Bundesrat die Bundesregierung im vergangenen November erneut zu einem Verbot von Wildtieren im Zirkus aufgefordert hatte, hat die Regierungskoalition diese Problematik bisher nur unzureichend aufgegriffen. Nach Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes und anderer Tierschutzorganisationen sind allein seit 1997 über 30 Elefanten in deutschen Zirkussen frühzeitig verstorben, die jüngsten erreichten nicht einmal ein Alter von 20 Jahren. Nicht wenige Tiere mussten aufgrund ihres desolaten körperlichen Zustands eingeschläfert werden: das traurige Ende eines jahrelangen, mitunter jahrzehntelangen Leidenswegs.
Hintergrund Wildtiere in Zirkussen
Tiere wildlebender Arten leiden ganz besonders unter den Haltungsbedingungen im Zirkus, da die rechtlichen Vorgaben völlig unzureichend und der Vollzug tierschutzrechtlicher Anforderungen schwierig bis unmöglich ist. Zahlreiche europäische Länder haben diese Problematik bereits aufgegriffen und ein Verbot von Wildtieren im Zirkus verhängt oder das Mitführen derselben drastisch eingeschränkt. Auch in Deutschland ist eine Vielzahl von Städten und Gemeinden bereits aktiv geworden und sieht unbedingten Handlungsbedarf.

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Deutscher Tierschutzbund e.V. Der Deutsche Tierschutzbund wurde im Jahre 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland gegründet, um dem Missbrauch von Tieren wirksamer entgegentreten zu können. Heute sind ihm 16 Landesverbände und über 700 örtliche Tierschutzvereine mit mehr als 500 vereinseigenen Tierheimen und mehr als 800.000 Mitgliedern aus allen Teilen der Bundesrepublik angeschlossen. Damit ist der Deutsche Tierschutzbund Europas größte Tier- und Naturschutzdachorganisation.Als Dachorganisation erhält der Deutsche Tierschutzbund von den ihm angeschlossenen Vereinen einen Mitgliedsbeitrag. Dieser beträgt für Tierschutzvereine und korporative Mitglieder für je angefangene 100 Mitglieder bzw. je angefangene 1.000 Mitglieder € 55,00. Der Betrag ist so gering, weil die meisten Tierschutzvereine für ihre eigene Tierschutzarbeit und vor allem für vorübergehende Unterbringung und Versorgung in Not geratener Tiere, im vereinseigenen Tierheim oder privat, selbst dringend Geld brauchen. Der Deutsche Tierschutzbund ist daher keineswegs so finanzstark, wie mancher aufgrund der großen Mitgliederzahl vermutet. Für unseren Jahreshaushalt für Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit, die Mitarbeit in Gremien und für den Informations- und Beratungsservice benötigen wir daher dringend die Unterstützung von fördernden Mitgliedern und von tierliebenden Menschen, die den Deutschen Tierschutzbund in ihrem Testament bedenken. Jede Spende hilft uns bei unserem Einsatz für die Tiere. Angesichts der Milliarden, die die Industriezweige für Kampagnen und Werbung ausgeben, die Tiere für ihre Interessen - also für das Geschäft - ge- und missbrauchen, wünschen wir uns in Zukunft mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. Unsere fördernden Mitglieder helfen uns den Tieren zu helfen. Um gegen die Übermacht der Tiernutzer ein Gegengewicht zu schaffen, ist nicht nur Geld erforderlich. Jede Stimme, die sich für die Tiere erhebt, trägt dazu bei zu erreichen, dass Tieren in unserer Obhut endlich ein tiergerechtes Leben ohne Leiden gewährt wird.
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