09.10.2012 13:38 Uhr in Energie & Umwelt von WWF - World Wide Fund For Nature
Neue Märkte für ein neues Energiesystem
Kurzfassung: Neue Märkte für ein neues EnergiesystemWWF stellt Vorschlag für ein zukunftsfähiges Strommarktmodell zur DiskussionBerlin, 09.10.2012 - Der deutsche Energiemarkt steht vor gravierenden Herausforde ...
[WWF - World Wide Fund For Nature - 09.10.2012] Neue Märkte für ein neues Energiesystem
WWF stellt Vorschlag für ein zukunftsfähiges Strommarktmodell zur Diskussion
Berlin, 09.10.2012 - Der deutsche Energiemarkt steht vor gravierenden Herausforderungen. Die Zeiten von Überkapazitäten und hohen Margen gehen nach 15 Jahren Liberalisierung und dem starken Ausbau der erneuerbaren Energien zu Ende. Eine neue Studie von Öko-Institut, LBD Unternehmensberatung und Raue LLP im Auftrag des WWF zeigt, dass Investitionen in neue flexible Gaskraftwerke mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert sind. Zudem setzen einige Betreiber konventioneller Kraftwerke aus Kostengründen sogar auf die Stilllegung bestehender Anlagen. Regine Günther, Leiterin Klima und Energiepolitik des WWF Deutschland: "Der Strommarkt erlebt gewaltige Veränderungen und die Marktstrukturen müssen dringend den neuen Bedingungen angepasst werden. Dies ist notwendig, um in den nächsten Jahren den Atomausstieg ohne Probleme vollziehen zu können und die notwendigen komplementären Kraftwerke für Wind- und Solarstrom zu errichten."
Aktuell wird intensiv über verschiedene Strommarktmodelle debattiert. Der von Öko-Institut, LBD und Raue erarbeitete Vorschlag der so genannten "Fokussierten Kapazitätsmarkte", setzt auf zielgenaue und wettbewerbliche Problemlösungen für Bestandsanlagen und den Neubau von Kraftwerken. "Das Modell gewährleistet Versorgungssicherheit, ist sozial verträglich, weil die Kosten für die Verbraucher minimiert werden, sichert die Übereinstimmung mit den klimapolitischen Zielen und schafft Voraussetzungen für eine wirkliche Marktintegration erneuerbarer Energien auf mittlere Frist", so Regine Günther.
Der Vorschlag sieht vor, dass im Bereich der Bestandskraftwerke nur Kraftwerke in den Genuss einer Kapazitätszahlung kommen, die stilllegungsbedroht sind. Dies wird anhand von speziell definierten Kriterien gewährleistet. Günther betont: "Es geht nicht um eine pauschale Unterstützung fossiler Kraftwerke. Finanzielle Anreize für Investitionen sollen nur hocheffizienten und flexiblen Gaskraftwerken gegeben werden." Das Modell des "Fokussierten Kapazitätsmarktes" ist nach den Analysen deutlich kostengünstiger als die beiden Alternativmodelle, dem "umfassenden Kapazitätsmarkt" und der so genannten "Strategischen Reserve". Insbesondere der Ansatz einer "strategischen Reserve", bei der man einige Kraftwerke aus dem regulären Strommarkt nimmt, um Strompreisspitzen zu erzeugen, biete für Investoren keine ausreichende Investitionssicherheit. Im schlimmsten Falle verliere man mit der strategischen Reserve kostbare Jahre und der Umbau werde erheblicher teurer oder nur verzögert umgesetzt.
Neben dem Abgang von über 20.000 Megawatt Kernkraftwerken sind über 10.000 Megawatt Bestandskraftwerke akut von Stilllegungen gefährdet. Es wird damit gerechnet, dass bis 2030 mehr als 15 Gigawatt Kraftwerksleistung in flexiblen Gaskraftwerken zur Flankierung der erneuerbaren Energien benötigt werden. Die Studie zeigt sehr klar, dass Kraftwerkskapazitäten aus dem europäischen Ausland mittelfristig keinen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit in Deutschland erbringen können.
Weitere Informationen:
Regine Günther, Leiterin Fachbereich Energiepolitik und Klimaschutz, Tel: 030-311 777 223
Thomas Duveau, Fachbereich Energiepolitik und Klimaschutz, Tel.: 030-311 777 236
Die WWF-Studie "Fokussierte Kapazitätsmärkte. Ein neues Marktdesign für den Übergang zu einem neuen Energiesystem" steht im Netz unter http://www.wwf.de/kapazitaetsmarkt/
WWF stellt Vorschlag für ein zukunftsfähiges Strommarktmodell zur Diskussion
Berlin, 09.10.2012 - Der deutsche Energiemarkt steht vor gravierenden Herausforderungen. Die Zeiten von Überkapazitäten und hohen Margen gehen nach 15 Jahren Liberalisierung und dem starken Ausbau der erneuerbaren Energien zu Ende. Eine neue Studie von Öko-Institut, LBD Unternehmensberatung und Raue LLP im Auftrag des WWF zeigt, dass Investitionen in neue flexible Gaskraftwerke mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert sind. Zudem setzen einige Betreiber konventioneller Kraftwerke aus Kostengründen sogar auf die Stilllegung bestehender Anlagen. Regine Günther, Leiterin Klima und Energiepolitik des WWF Deutschland: "Der Strommarkt erlebt gewaltige Veränderungen und die Marktstrukturen müssen dringend den neuen Bedingungen angepasst werden. Dies ist notwendig, um in den nächsten Jahren den Atomausstieg ohne Probleme vollziehen zu können und die notwendigen komplementären Kraftwerke für Wind- und Solarstrom zu errichten."
Aktuell wird intensiv über verschiedene Strommarktmodelle debattiert. Der von Öko-Institut, LBD und Raue erarbeitete Vorschlag der so genannten "Fokussierten Kapazitätsmarkte", setzt auf zielgenaue und wettbewerbliche Problemlösungen für Bestandsanlagen und den Neubau von Kraftwerken. "Das Modell gewährleistet Versorgungssicherheit, ist sozial verträglich, weil die Kosten für die Verbraucher minimiert werden, sichert die Übereinstimmung mit den klimapolitischen Zielen und schafft Voraussetzungen für eine wirkliche Marktintegration erneuerbarer Energien auf mittlere Frist", so Regine Günther.
Der Vorschlag sieht vor, dass im Bereich der Bestandskraftwerke nur Kraftwerke in den Genuss einer Kapazitätszahlung kommen, die stilllegungsbedroht sind. Dies wird anhand von speziell definierten Kriterien gewährleistet. Günther betont: "Es geht nicht um eine pauschale Unterstützung fossiler Kraftwerke. Finanzielle Anreize für Investitionen sollen nur hocheffizienten und flexiblen Gaskraftwerken gegeben werden." Das Modell des "Fokussierten Kapazitätsmarktes" ist nach den Analysen deutlich kostengünstiger als die beiden Alternativmodelle, dem "umfassenden Kapazitätsmarkt" und der so genannten "Strategischen Reserve". Insbesondere der Ansatz einer "strategischen Reserve", bei der man einige Kraftwerke aus dem regulären Strommarkt nimmt, um Strompreisspitzen zu erzeugen, biete für Investoren keine ausreichende Investitionssicherheit. Im schlimmsten Falle verliere man mit der strategischen Reserve kostbare Jahre und der Umbau werde erheblicher teurer oder nur verzögert umgesetzt.
Neben dem Abgang von über 20.000 Megawatt Kernkraftwerken sind über 10.000 Megawatt Bestandskraftwerke akut von Stilllegungen gefährdet. Es wird damit gerechnet, dass bis 2030 mehr als 15 Gigawatt Kraftwerksleistung in flexiblen Gaskraftwerken zur Flankierung der erneuerbaren Energien benötigt werden. Die Studie zeigt sehr klar, dass Kraftwerkskapazitäten aus dem europäischen Ausland mittelfristig keinen wichtigen Beitrag für die Versorgungssicherheit in Deutschland erbringen können.
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Regine Günther, Leiterin Fachbereich Energiepolitik und Klimaschutz, Tel: 030-311 777 223
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