12.10.2012 10:00 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von SOS-Kinderdörfer weltweit
Wir gehen jeden Tag durch einen Albtraum
SOS-Kinderdörfer unterstützen Flüchtlinge in DamaskusKurzfassung: (ddp direct) München/Damaskus - Die Kämpfe in Syriens Hauptstadt Damaskus werden immer brutaler. Immer mehr Familien verlieren ihr Zuhause und flüchten vor den Kämpfen in ruhigere Bezirke. Insgesamt sollen mehr als 1,5 Millionen Syrer auf der Flucht sein. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen in Damaskus über 4000 Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.
Wir gehen durch einen Albtraum, seit die Kämpfe zwischen der freien Armee und den Regierungstruppen ...
Wir gehen durch einen Albtraum, seit die Kämpfe zwischen der freien Armee und den Regierungstruppen ...
[SOS-Kinderdörfer weltweit - 12.10.2012] (ddp direct) München/Damaskus - Die Kämpfe in Syriens Hauptstadt Damaskus werden immer brutaler. Immer mehr Familien verlieren ihr Zuhause und flüchten vor den Kämpfen in ruhigere Bezirke. Insgesamt sollen mehr als 1,5 Millionen Syrer auf der Flucht sein. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen in Damaskus über 4000 Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.
Wir gehen durch einen Albtraum, seit die Kämpfe zwischen der freien Armee und den Regierungstruppen begannen, sagt die 42-jährige Aysha, die mit ihrem Mann und dem Sohn ihre Wohnung verlassen musste. Wir haben uns in der Küche versteckt und ich hatte solche Angst, dass ich schrie. Die Bomben konnten jede Sekunde unser Haus treffen. Am frühen Morgen, als die Kämpfe für kurze Zeit verstummten, nahm ich meinen Sohn und lief mit ihm davon. Ihren behinderten Mann musste Aysha auf der Flucht zurücklassen. Ein Bruder rettete ihren Mann. Die Familie ist nach wie vor getrennt.
Ayshas zehnjähriger Sohn erzählt: "Ich möchte nie mehr nach Hause zurück, obwohl ich Heimweh habe. Zuhause habe ich mich in der Küche zwischen Kühlschrank und Herd gezwängt, weil ich so Angst hatte vor den Bomben und den Schüssen. Ich lag auf dem Boden, hatte die Augen geschlossen und hielt mir die Ohren zu. Ich überlegte immer wieder, wie ich meine Eltern retten soll. Ich vermisse meine Freunde, meine Nachbarn. Aber ich möchte nicht mehr nach Hause zurück."
Auch Schulen wurden in Mitleidenschaft gezogen. So erzählt die zehnjährige Maya, die gemeinsam mit Mutter, Vater und Bruder aus einem umkämpften Vorort fliehen konnte: "In der Schule sah ich zum ersten Mal in meinem Leben bewaffnete Kämpfer. Plötzlich waren sie da, sie hämmerten gegen das Schultor und riefen nach unserer Direktorin. Ich sah aus dem Fenster unseres Klassenzimmers und sah wie unsere Direktorin das Schultor öffnete. Zwei Männer mit verhüllten Gesichtern und gezückten Waffen liefen auf sie zu. Sie brüllten unsere Direktorin an, ob sie zur freien Armee oder zur Syrischen Armee hielte. Sie sagte: Ich unterstütze keinen von euch. Sie hörten ihr gar nicht zu, sondern schrien sie weiter an. Wir haben alle große Angst."
"Die Kinder in Syrien sind dringend auf Hilfe angewiesen", erklärte der Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit, Dr. Wilfried Vyslozil, am Freitag. In Damaskus sind zehntausende Menschen, mehr als die Hälfte davon Kinder, auf der Flucht vor den Kämpfen. Niemand hilft ihnen, wenn wir es nicht tun." Vyslozil bekräftigte seine Forderung nach Kinderschutzzonen in Syrien.
SOS-Kinderdörfer in Syrien:
Wegen schwerer Kämpfe in der Nachbarschaft wurde das SOS-Kinderdorf bei Damaskus bereits einmal evakuiert. Nachdem sich die Lage stabilisiert hatte, konnten die Kinder zurückkehren. Dort finden jetzt auch alle Familien aus dem zweiten syrischen SOS-Kinderdorf aus der umkämpften Stadt Aleppo Zuflucht. Neben den beiden SOS-Kinderdörfern gibt es in Syrien zwei SOS-Jugendeinrichtungen, einen SOS-Kindergarten sowie ein SOS-Sozialzentrum. Die Kinderhilfsorganisation hat in Damaskus zusätzlich ein Nothilfeprogramm für rund 4000 Kinder und Erwachsene gestartet.
Weitere Informationen: www.sos-kinderdoerfer.de/syrien
München, 12.10.12
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=== Syrien: Kindheit im Bürgerkrieg (Bild) ===
Kinder vor einem zerstörten Haus in Damaskus: Die Kämpfe in Syriens Hauptstadt werden immer brutaler. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen in Damaskus über 4000 Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.
Foto: Carole Alfarah / SOS-Kinderdörfer weltweit
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Wir gehen durch einen Albtraum, seit die Kämpfe zwischen der freien Armee und den Regierungstruppen begannen, sagt die 42-jährige Aysha, die mit ihrem Mann und dem Sohn ihre Wohnung verlassen musste. Wir haben uns in der Küche versteckt und ich hatte solche Angst, dass ich schrie. Die Bomben konnten jede Sekunde unser Haus treffen. Am frühen Morgen, als die Kämpfe für kurze Zeit verstummten, nahm ich meinen Sohn und lief mit ihm davon. Ihren behinderten Mann musste Aysha auf der Flucht zurücklassen. Ein Bruder rettete ihren Mann. Die Familie ist nach wie vor getrennt.
Ayshas zehnjähriger Sohn erzählt: "Ich möchte nie mehr nach Hause zurück, obwohl ich Heimweh habe. Zuhause habe ich mich in der Küche zwischen Kühlschrank und Herd gezwängt, weil ich so Angst hatte vor den Bomben und den Schüssen. Ich lag auf dem Boden, hatte die Augen geschlossen und hielt mir die Ohren zu. Ich überlegte immer wieder, wie ich meine Eltern retten soll. Ich vermisse meine Freunde, meine Nachbarn. Aber ich möchte nicht mehr nach Hause zurück."
Auch Schulen wurden in Mitleidenschaft gezogen. So erzählt die zehnjährige Maya, die gemeinsam mit Mutter, Vater und Bruder aus einem umkämpften Vorort fliehen konnte: "In der Schule sah ich zum ersten Mal in meinem Leben bewaffnete Kämpfer. Plötzlich waren sie da, sie hämmerten gegen das Schultor und riefen nach unserer Direktorin. Ich sah aus dem Fenster unseres Klassenzimmers und sah wie unsere Direktorin das Schultor öffnete. Zwei Männer mit verhüllten Gesichtern und gezückten Waffen liefen auf sie zu. Sie brüllten unsere Direktorin an, ob sie zur freien Armee oder zur Syrischen Armee hielte. Sie sagte: Ich unterstütze keinen von euch. Sie hörten ihr gar nicht zu, sondern schrien sie weiter an. Wir haben alle große Angst."
"Die Kinder in Syrien sind dringend auf Hilfe angewiesen", erklärte der Vorstand der SOS-Kinderdörfer weltweit, Dr. Wilfried Vyslozil, am Freitag. In Damaskus sind zehntausende Menschen, mehr als die Hälfte davon Kinder, auf der Flucht vor den Kämpfen. Niemand hilft ihnen, wenn wir es nicht tun." Vyslozil bekräftigte seine Forderung nach Kinderschutzzonen in Syrien.
SOS-Kinderdörfer in Syrien:
Wegen schwerer Kämpfe in der Nachbarschaft wurde das SOS-Kinderdorf bei Damaskus bereits einmal evakuiert. Nachdem sich die Lage stabilisiert hatte, konnten die Kinder zurückkehren. Dort finden jetzt auch alle Familien aus dem zweiten syrischen SOS-Kinderdorf aus der umkämpften Stadt Aleppo Zuflucht. Neben den beiden SOS-Kinderdörfern gibt es in Syrien zwei SOS-Jugendeinrichtungen, einen SOS-Kindergarten sowie ein SOS-Sozialzentrum. Die Kinderhilfsorganisation hat in Damaskus zusätzlich ein Nothilfeprogramm für rund 4000 Kinder und Erwachsene gestartet.
Weitere Informationen: www.sos-kinderdoerfer.de/syrien
München, 12.10.12
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Kinder vor einem zerstörten Haus in Damaskus: Die Kämpfe in Syriens Hauptstadt werden immer brutaler. Die SOS-Kinderdörfer unterstützen in Damaskus über 4000 Flüchtlinge mit Nahrungsmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.
Foto: Carole Alfarah / SOS-Kinderdörfer weltweit
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Weitere Informationen
SOS-Kinderdörfer weltweit, Herr Louay Yassin
Ridlerstr. 55, 80339 München, Deutschland
Tel.: +49 89 17914 - 259; www.sos-kinderdoerfer.de
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Autor der Pressemeldung "Wir gehen jeden Tag durch einen Albtraum" ist SOS-Kinderdörfer weltweit, vertreten durch Louay Yassin.