DNR kritisiert die Kampagne gegen das EEG – Energiewende muss erfolgreich sein

Kurzfassung: DNR kritisiert die Kampagne gegen das EEG - Energiewende muss erfolgreich seinDer Deutsche Naturschutzring, der Dachverband von rd. 100 deutschen Umwelt- und Naturschutzverbänden, erklärt zu der anh ...
[Deutscher Naturschutzring (DNR) - 12.10.2012] DNR kritisiert die Kampagne gegen das EEG - Energiewende muss erfolgreich sein

Der Deutsche Naturschutzring, der Dachverband von rd. 100 deutschen Umwelt- und Naturschutzverbänden, erklärt zu der anhaltend schiefen Debatte zum Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG):
Peter Altmaier ist der erste Bundesumweltminister, der den Ausbau von erneuerbaren Energien mit planwirtschaftlichen Methoden stoppen will, nichts anderes ist das ins Gespräch gebrachte Quotenmodell. Der Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler tritt permanent auf die Bremse, wenn es um die Energiewende geht. Er ist der Blockademinister. Der Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur Stefan Kohler und der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann, der die Energiewende schon immer zu verhindern gesucht hat, arbeiten offen gegen die Erneuerbaren Energien, indem sie höchst umstrittene Zahlen über Kosten und Belastungen verbreiten. Die großen Energiekonzerne, die jahrelang den Atomausstieg verhindern wollten, nehmen die Verbraucher in Geiselhaft, um durch überzogene Kostensteigerungen, an denen sie nicht unschuldig sind, die erneuerbaren Energien schlecht zu reden. Selten hat ein Bündnis aus politischem Versagen, aufgeblasenen Horrorzahlen und Widerstand der alten Interessenverbände eine so schlechte und irrationale Stimmung gegen notwendige Innovationen erzeugt wie derzeit beim EEG.
Das im DNR für Energiefragen zuständige Präsidiumsmitglied Michael Müller: "Das EEG ist eine Erfolgsgeschichte, die wir weiterentwickeln müssen. Es schadet unserem Land, wenn die Energiewende schlecht geredet wird. Wir wollen die Energiewende, die im Interesse unseres Landes liegt. Das, was derzeit an Unwahrheiten und Falschaussagen verbreitet wird, ist verantwortungslos." Festzustellen ist:
1. Noch immer gibt es in der Energiepolitik kein Gesamtkonzept, zu dem nicht nur die Erneuerbaren Energien gehören, sondern vor allem Effizienzstei-gerung und Einsparen. Erst das Gesamtkonzept macht die Energiewende aus. Aber dafür scheint niemand in der Bundesregierung verantwortlich zu sein.
2. Unabhängig vom Atomausstieg ist die Energiewende überfällig. Auch im alten System hätten jetzt umfangreiche Investitionen angestanden, denn rund ein Drittel des Kraftwerkparks hätte erneuert werden müssen. Das aber wären fragwürdige Investitionen gewesen, denn bei Laufzeiten von rd. 50 Jahren für Kraftwerke wären sie eine Blockade für Innovationen geworden.
3. Nach allen vorliegenden Studien werden die Energiealternativen ein-schließlich der Erneuerbaren Energien in wenigen Jahren deutlich preisgünsti-ger sein als die Fortsetzung des Bestehenden. Das Problem sind die Kosten des Übergangs, aber der Übergang ist richtig.
4. Generell ist eine Modernisierung des Leitungsnetzes notwendig, insbe-sondere die Umstellung auf HGÜ-Leitungen, die wesentlich effizienter sind. Im Übrigen machen die Kosten rund 0,4 Cent aus, die Horrorzahlen für Ausbau und Kosten sind weit übertrieben.
5. Die Probleme in der Versorgung der süddeutschen Länder sind haus-gemacht. In der Vergangenheit haben die Landesregierungen in Bayern und Baden-Württemberg den Atomausstieg verhindern wollen, sie gehörten zu den Vorreitern der Laufzeitverlängerung. Deshalb haben sie im letzten Jahrzehnt nichts in den Umbau der Energieversorgung investiert. Das hat sich erst im letzten Jahr geändert, aber ein Jahrzehnt wurde verloren.
6. Die Kosten für Photovoltaik liegen deutlich geringer als behauptet, zuletzt bei rd. 18,5 Cent pro Kilowattstunde. Sie tragen sich selbst im Gegensatz beispielsweise zu Off-Shore-Windanlagen, deren Kosten aber nicht öffentlich kritisiert werden, vielleicht weil dort vor allem Finanzanleger und die großen Energiekonzerne beteiligt sind.
7. Was fehlt, ist insbesondere eine dezentrale Infrastruktur für die Ener-giewende, also Speicher, Regeltechnik, Lastmanagement, usw.. Hier wird zu wenig getan.
8. Viele Kosten sind zurückzuführen auf ein fehlendes Gesamtkonzept und die zahlreichen Ausnahmeregelungen und Privilegien für die Wirtschaft, die immer fragwürdiger werden. Natürlich ist der Umbau nicht umsonst zu haben, aber heute werden die Kosten sehr einseitig zu Lasten der privaten Verbraucher verteilt. Das ist ungerecht.
Die Umwelt- und Naturschutzverbände wollen eine erfolgreiche Energiewende erreichen durch die Kombination der drei grünen E´s: Effizienzrevolution, Energiesparen und Erneuerbare Energien. Michael Müller: "Wir wollen die solare 2.000 Watt - Gesellschaft erreichen, also Einsparen, Effizienz und Erneuerbare Energien in einem Konzept verbinden, sicher, naturverträglich und sozial gerecht. Die Energiewende ist kein Luxusartikel, sondern entscheidet über die Innovationsfähigkeit unseres Landes und damit, ob wir fähig sind, die ökologischen Einsichten auch umzusetzen."

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Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist der Dachverband der im Natur- und Umweltschutz tätigen Verbände in Deutschland.
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