15.10.2012 14:05 Uhr in Energie & Umwelt von NABU - Naturschutzbund Deutschland
NABU International: Maui-Delfine akut vom Aussterben bedroht - Online-Petition zur Rettung aufgesetzt
Kurzfassung: NABU International: Maui-Delfine akut vom Aussterben bedroht - Online-Petition zur Rettung aufgesetztInternationaler ArtenschutzNeuseeland verstößt gegen international vereinbarte Ziele zum Arterhal ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 15.10.2012] NABU International: Maui-Delfine akut vom Aussterben bedroht - Online-Petition zur Rettung aufgesetzt
Internationaler Artenschutz
Neuseeland verstößt gegen international vereinbarte Ziele zum Arterhalt
Wellington/Berlin - Trotz einstimmiger internationaler Forderungen von Wissenschaftlern und Naturschutzverbänden sperrt sich die neuseeländische Regierung nach wie vor gegen ausreichende Schutzmaßnahmen, die das Aussterben der letzten 55 Maui-Delfine endgültig stoppen könnten. Damit verstößt Neuseeland gegen die für die Periode von 2011 bis 2020 vereinbarten strategischen Ziele der internationalen Biodiversitäts-Konventionen (CBD), die derzeit in Hyderabad tagt.
"Der Erhalt dieser Tierart ist ein Wettrennen gegen die Zeit. Die untragbare Haltung des Landes, das sich international als ‚grün vermarktet, zeigt erneut, dass die Regierung den Bezug zu den Wünschen ihrer Bevölkerung, dem Verständnis der Weltöffentlichkeit sowie den wissenschaftlichen Tatsachen verloren hat", sagte Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.
Maui-Delfine sind die kleinsten und seltensten Meeresdelfine der Welt. Vor 40 Jahren gab es noch ungefähr 1.000 Exemplare. Heute sind es nur noch etwa 55. Kiemen- und Schleppnetze haben die Tierart fast ausgerottet.
Vor einigen Monaten wiederholte das aus 164 führenden Delfin- und Walforschern bestehende Wissenschaftskomitee der Internationalen Walfangkommission seinen Aufruf an Neuseeland, die Tiere endlich konsequent gegen die Fischerei zu schützen. Danach wurde Neuseeland im September durch den Weltnaturschutzkongress IUCN abgemahnt und dazu aufgefordert, die akut vom Aussterben bedrohten Maui-Delfine sowie ihre nahen Verwandten, die ebenfalls stark bedrohten Hector-Delfine, in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet konsequent zu schützen. "Dabei hat Neuseeland als einzige Nation von 576 Ländern und Naturschutzverbänden gegen den kompromisslosen Schutz der seltenen Meeressäuger gestimmt und sich damit ein spektakuläres Armutszeugnis ausgestellt", kritisierte Tennhardt.
Neuseelands fischereifreundliche Einstellung zeigt sich auch gegenüber seinen eigenen Wissenschaftlern. Ein von der Regierung zusammengestelltes Wissenschaftsgremium bestätigte im Zuge einer Risikobewertung, dass die Fischerei für 96 Prozent aller von Menschen verursachten Tode der Maui-Delfine verantwortlich ist. Aufgrund der verschwindend kleinen Restpopulation können Maui-Delfine nur einen einzigen vom Menschen verursachten Todesfall in zehn bis 23 Jahren verkraften, doch es sterben jährlich mehr als 100 Mal so viele. Die Industrie bestreitet diese Fakten und gibt Umweltverschmutzung, Krankheiten und natürlichen Feinden die Schuld für den Niedergang der Art.
Mit einer Online-Petition fordert NABU International dazu auf, eine E-Mail an die verantwortlichen Ministerien zu senden, damit unzulängliche Schutzmaßnahmen ausgeweitet und die Tiere gegen Fischereiinteressen geschützt werden. Da die neuseeländische Regierung gerade eine öffentliche Konsultation zum Schutz der Maui-Delfine ausgeschrieben hat, hat mit der Teilnahme an der Petition nun jeder die Möglichkeit, unkompliziert und schnell einen effektiven Beitrag zum Erhalt der Maui-Delfine einzureichen.
Link zur Petition: http://international.nabu.de/projekte/neuseeland/14034.html
Für Rückfragen:
Dr. Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz der NABU International Naturschutzstiftung, Tel. +44-7970987742
Im Internet zu finden unter www.NABU-International.de
Internationaler Artenschutz
Neuseeland verstößt gegen international vereinbarte Ziele zum Arterhalt
Wellington/Berlin - Trotz einstimmiger internationaler Forderungen von Wissenschaftlern und Naturschutzverbänden sperrt sich die neuseeländische Regierung nach wie vor gegen ausreichende Schutzmaßnahmen, die das Aussterben der letzten 55 Maui-Delfine endgültig stoppen könnten. Damit verstößt Neuseeland gegen die für die Periode von 2011 bis 2020 vereinbarten strategischen Ziele der internationalen Biodiversitäts-Konventionen (CBD), die derzeit in Hyderabad tagt.
"Der Erhalt dieser Tierart ist ein Wettrennen gegen die Zeit. Die untragbare Haltung des Landes, das sich international als ‚grün vermarktet, zeigt erneut, dass die Regierung den Bezug zu den Wünschen ihrer Bevölkerung, dem Verständnis der Weltöffentlichkeit sowie den wissenschaftlichen Tatsachen verloren hat", sagte Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.
Maui-Delfine sind die kleinsten und seltensten Meeresdelfine der Welt. Vor 40 Jahren gab es noch ungefähr 1.000 Exemplare. Heute sind es nur noch etwa 55. Kiemen- und Schleppnetze haben die Tierart fast ausgerottet.
Vor einigen Monaten wiederholte das aus 164 führenden Delfin- und Walforschern bestehende Wissenschaftskomitee der Internationalen Walfangkommission seinen Aufruf an Neuseeland, die Tiere endlich konsequent gegen die Fischerei zu schützen. Danach wurde Neuseeland im September durch den Weltnaturschutzkongress IUCN abgemahnt und dazu aufgefordert, die akut vom Aussterben bedrohten Maui-Delfine sowie ihre nahen Verwandten, die ebenfalls stark bedrohten Hector-Delfine, in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet konsequent zu schützen. "Dabei hat Neuseeland als einzige Nation von 576 Ländern und Naturschutzverbänden gegen den kompromisslosen Schutz der seltenen Meeressäuger gestimmt und sich damit ein spektakuläres Armutszeugnis ausgestellt", kritisierte Tennhardt.
Neuseelands fischereifreundliche Einstellung zeigt sich auch gegenüber seinen eigenen Wissenschaftlern. Ein von der Regierung zusammengestelltes Wissenschaftsgremium bestätigte im Zuge einer Risikobewertung, dass die Fischerei für 96 Prozent aller von Menschen verursachten Tode der Maui-Delfine verantwortlich ist. Aufgrund der verschwindend kleinen Restpopulation können Maui-Delfine nur einen einzigen vom Menschen verursachten Todesfall in zehn bis 23 Jahren verkraften, doch es sterben jährlich mehr als 100 Mal so viele. Die Industrie bestreitet diese Fakten und gibt Umweltverschmutzung, Krankheiten und natürlichen Feinden die Schuld für den Niedergang der Art.
Mit einer Online-Petition fordert NABU International dazu auf, eine E-Mail an die verantwortlichen Ministerien zu senden, damit unzulängliche Schutzmaßnahmen ausgeweitet und die Tiere gegen Fischereiinteressen geschützt werden. Da die neuseeländische Regierung gerade eine öffentliche Konsultation zum Schutz der Maui-Delfine ausgeschrieben hat, hat mit der Teilnahme an der Petition nun jeder die Möglichkeit, unkompliziert und schnell einen effektiven Beitrag zum Erhalt der Maui-Delfine einzureichen.
Link zur Petition: http://international.nabu.de/projekte/neuseeland/14034.html
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