23.10.2012 15:32 Uhr in Energie & Umwelt und in Gesellschaft & Familie von Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.
Tragische Kehrtwende in Belgrad/Serbien: CNR-Strategie vor dem Aus!
.Kurzfassung: Der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) und der Tierschutzverein Euro-P.A.S. machen auf eine dramatische Kehrtwende in der Tierschutzpolitik der Stadt Belgrad aufmerksam. Seit mehr als einem Jahr lassen zuständige Behörden in Belgrad Straßenhunde einfangen und in städtische Tierheime bringen. Die Tierheime sind mittlerweile völlig überfüllt und viele Hunde sterben an Epidemien. Von Tierschützern, die zuvor die Straßentiere versorgt hatten und die Hunde auf ihren Namen registrieren ließen wird eine hohe Servicepauschale für die Tiere verlangt. Die Stadt Belgrad setzt die Tierschützer mit Hundebesitzern, die ihr Tier ausgesetzt haben gleich, so dass ihnen bald eine Anklage wegen "unverantwortlicher Hundehaltung" drohen könnte.
[Europäischer Tier- und Naturschutz e.V. - 23.10.2012] Wie in vielen anderen Städten gibt es in Belgrad eine große Anzahl Straßenhunde. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, verfolgten die Behörden zehn Jahre lang eine tierschutzgerechte Strategie: Sie nutzten die Catch-Neuter-Release Methode (CNR), bei der Streuner gefangen, kastriert und in ihr Revier zurückgesetzt wurden. Die Tiere wurden geimpft und mit Mikrochips markiert und die Stadt Belgrad unterstützte auch Tierschützer in dieser Vorgehensweise. Darüber hinaus errichtete die Stadt Belgrad in den letzten Jahren vier sogenannte "Adoptionszentren" (No-Kill-Shelters). Tierschutzorganisationen wie Euro-P.A.S. e.V. (www.euro-pas.de) arbeiteten Hand in Hand mit der Stadt.
Dramatische Kehrtwende
Was so beispielhaft voranging, wurde nun jäh gestoppt: Seit September letzten Jahres ließ die Stadt wieder vermehrt Streuner fangen. Im April 2012 wurde das privat betriebene Tierheim Kosutnjak von den städtischen Behörden ohne Ankündigung und mit massiver Vorgehensweise leergeräumt. Sämtliche Hunde wurden in die städtischen "No-Kill-Shelter" gebracht.
Diese Zentren sind für eine Gesamtzahl von maximal 2.360 Hunden konzipiert - mittlerweile müssen dort mehr als die 2.700 Hunde auf engstem Raum ohne ausreichend Wasser ausharren.
Dadurch, dass die meisten Hunde lediglich gegen Tollwut geimpft sind, verenden permanent zahlreiche Tiere an diversen Krankheiten. Sämtliche Hunde - egal welcher Größe - werden willkürlich zusammengeworfen; teilweise beißen sie sich gegenseitig tot. Eine Augenzeugin berichtete, dass ständig tote Körper aus einem der No-Kill-Shelter in Rakovica gebracht werden.
Stadt erhebt "Servicepauschalen"
Die Stadt Belgrad stellt nun privaten Hundehaltern und auch Tierschutzorganisationen, die Streuner betreuen und deren Hunde in den letzten Monaten von den Hundefängern aufgegriffen wurden, folgendes in Rechnung: Wer einen auf seinen Namen oder seine Organisation registrierten Hund aus dem Tierheim holen möchte, muss eine "Einfangpauschale" in Höhe von EUR 55 sowie EUR 4,60 "Pensionspauschale" für jeden Tag, den der Hund im Tierheim verbracht hat zahlen. In Kürze wollen die serbischen Gerichte abstimmen, ob im Anschluss daran pauschal Anzeige wegen "unverantwortlicher Hundehaltung" erstattet werden soll, da die Hunde streunend aufgegriffen wurden.
Die Stadt Belgrad versucht aktuell, die eingefangenen Hunde als "Hunde mit Besitzer" zu deklarieren: Die meisten dieser Hunde sind jedoch Streuner und lediglich auf Tierschutzorganisationen, die sich um die jeweiligen Hunde kümmerten, registriert worden.
Das bedeutet, dass die Stadt nun auch zahlreiche Tierschutzorganisationen als "unverantwortliche Tierhalter" zur Verantwortung ziehen möchte - für jeden Hund fällt die "Servicepauschale" an. Der offenkundige Plan der Stadt, mit dieser Methode viel Geld einzunehmen, könnte aufgehen, denn die Zahl der Organisationen, die Streuner kastriert und auf ihren Namen registriert haben ist hoch. Aber viele Tierschützer können sich die "Servicepauschalen" nicht leisten.
Hat man das Tier dann doch aus dem Tierheim geholt, stellt sich für die Tierschutzorganisationen die Frage: Wohin mit all den Hunden, die kastriert sind und teils jahrelang frei in ihrem jeweiligen Revier lebten, aber nun nicht dorthin zurück dürfen? Darauf geben die Behörden keine Antwort. Stattdessen werden Streuner, die wieder in ihr gewohntes Revier entlassen wurden sofort wieder eingefangen.
Somit warten mittlerweile mehr und mehr Hunde in den völlig überfüllten städtischen Heimen auf einen Ausweg - meist warten sie bis zum Tod.
Es ist also überlebenswichtig, dass die Hunde gemäß der bewährten CNR- Strategie unbedingt wieder in ihre gewohnten Reviere zurückgebracht werden dürfen!
Die bittere Wahrheit
Zwar gibt es in Belgrad keine Tötungsstationen mehr, aber durch die neue Vorgehensweise nehmen verantwortliche Behörden bewusst den Tod hunderter Straßentiere in Kauf! Es drängt sich der Gedanke auf, dass die Stadt Belgrad mit den "Servicepauschalen" zu Geld kommen will und dabei über Leichen geht: Hundeleichen.
Damit verstößt Belgrad nicht nur eindeutig gegen das bestehende Tierschutzgesetz, das die Tötung von Straßentieren verbietet sowie gegen die jahrelang bewährte CNR- Strategie, sondern macht auch bisherige Erfolge im Tierschutz innerhalb kürzester Zeit zunichte. Ein Land und auch eine Stadt, das ein Tierschutzgesetz besitzt, kann schlichtweg nicht auf die Weise mit seinen Streunern verfahren wie es die Stadt Belgrad derzeitig tut.
Um gegen die Vorgehensweise der Stadt Belgrad zu protestieren, haben der ETN e.V. und Euro-P.A.S. eine Petition ins Leben gerufen:
http://www.petitionen24.com/stoppt_die_passive_streunertotung_in_belgradzuruck_zum_cnr-_prog
Dramatische Kehrtwende
Was so beispielhaft voranging, wurde nun jäh gestoppt: Seit September letzten Jahres ließ die Stadt wieder vermehrt Streuner fangen. Im April 2012 wurde das privat betriebene Tierheim Kosutnjak von den städtischen Behörden ohne Ankündigung und mit massiver Vorgehensweise leergeräumt. Sämtliche Hunde wurden in die städtischen "No-Kill-Shelter" gebracht.
Diese Zentren sind für eine Gesamtzahl von maximal 2.360 Hunden konzipiert - mittlerweile müssen dort mehr als die 2.700 Hunde auf engstem Raum ohne ausreichend Wasser ausharren.
Dadurch, dass die meisten Hunde lediglich gegen Tollwut geimpft sind, verenden permanent zahlreiche Tiere an diversen Krankheiten. Sämtliche Hunde - egal welcher Größe - werden willkürlich zusammengeworfen; teilweise beißen sie sich gegenseitig tot. Eine Augenzeugin berichtete, dass ständig tote Körper aus einem der No-Kill-Shelter in Rakovica gebracht werden.
Stadt erhebt "Servicepauschalen"
Die Stadt Belgrad stellt nun privaten Hundehaltern und auch Tierschutzorganisationen, die Streuner betreuen und deren Hunde in den letzten Monaten von den Hundefängern aufgegriffen wurden, folgendes in Rechnung: Wer einen auf seinen Namen oder seine Organisation registrierten Hund aus dem Tierheim holen möchte, muss eine "Einfangpauschale" in Höhe von EUR 55 sowie EUR 4,60 "Pensionspauschale" für jeden Tag, den der Hund im Tierheim verbracht hat zahlen. In Kürze wollen die serbischen Gerichte abstimmen, ob im Anschluss daran pauschal Anzeige wegen "unverantwortlicher Hundehaltung" erstattet werden soll, da die Hunde streunend aufgegriffen wurden.
Die Stadt Belgrad versucht aktuell, die eingefangenen Hunde als "Hunde mit Besitzer" zu deklarieren: Die meisten dieser Hunde sind jedoch Streuner und lediglich auf Tierschutzorganisationen, die sich um die jeweiligen Hunde kümmerten, registriert worden.
Das bedeutet, dass die Stadt nun auch zahlreiche Tierschutzorganisationen als "unverantwortliche Tierhalter" zur Verantwortung ziehen möchte - für jeden Hund fällt die "Servicepauschale" an. Der offenkundige Plan der Stadt, mit dieser Methode viel Geld einzunehmen, könnte aufgehen, denn die Zahl der Organisationen, die Streuner kastriert und auf ihren Namen registriert haben ist hoch. Aber viele Tierschützer können sich die "Servicepauschalen" nicht leisten.
Hat man das Tier dann doch aus dem Tierheim geholt, stellt sich für die Tierschutzorganisationen die Frage: Wohin mit all den Hunden, die kastriert sind und teils jahrelang frei in ihrem jeweiligen Revier lebten, aber nun nicht dorthin zurück dürfen? Darauf geben die Behörden keine Antwort. Stattdessen werden Streuner, die wieder in ihr gewohntes Revier entlassen wurden sofort wieder eingefangen.
Somit warten mittlerweile mehr und mehr Hunde in den völlig überfüllten städtischen Heimen auf einen Ausweg - meist warten sie bis zum Tod.
Es ist also überlebenswichtig, dass die Hunde gemäß der bewährten CNR- Strategie unbedingt wieder in ihre gewohnten Reviere zurückgebracht werden dürfen!
Die bittere Wahrheit
Zwar gibt es in Belgrad keine Tötungsstationen mehr, aber durch die neue Vorgehensweise nehmen verantwortliche Behörden bewusst den Tod hunderter Straßentiere in Kauf! Es drängt sich der Gedanke auf, dass die Stadt Belgrad mit den "Servicepauschalen" zu Geld kommen will und dabei über Leichen geht: Hundeleichen.
Damit verstößt Belgrad nicht nur eindeutig gegen das bestehende Tierschutzgesetz, das die Tötung von Straßentieren verbietet sowie gegen die jahrelang bewährte CNR- Strategie, sondern macht auch bisherige Erfolge im Tierschutz innerhalb kürzester Zeit zunichte. Ein Land und auch eine Stadt, das ein Tierschutzgesetz besitzt, kann schlichtweg nicht auf die Weise mit seinen Streunern verfahren wie es die Stadt Belgrad derzeitig tut.
Um gegen die Vorgehensweise der Stadt Belgrad zu protestieren, haben der ETN e.V. und Euro-P.A.S. eine Petition ins Leben gerufen:
http://www.petitionen24.com/stoppt_die_passive_streunertotung_in_belgradzuruck_zum_cnr-_prog
Weitere Informationen
Europäischer Tier- und Naturschutz e.V., Frau Julia Vasbender
Todtenmann 8 / Hof Huppenhardt ., 53804 Much, Deutschland
Tel.: +49 (0)22 45-61 90-18; http://www.etn-ev.de
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Tel.: +49 (0)22 45-61 90-18; http://www.etn-ev.de
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Autor der Pressemeldung "Tragische Kehrtwende in Belgrad/Serbien: CNR-Strategie vor dem Aus!" ist Europäischer Tier- und Naturschutz e.V., vertreten durch Julia Vasbender.