26.10.2012 10:15 Uhr in Energie & Umwelt von NABU - Naturschutzbund Deutschland
Steppenadler im südrussischen Kalmykien kurz vor dem Aussterben
Kurzfassung: Steppenadler im südrussischen Kalmykien kurz vor dem AussterbenNABU leitet umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Vogeltod an Stromleitungen einKalmykien/Elista - Ungesicherte Strommasten kosten bedroht ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 26.10.2012] Steppenadler im südrussischen Kalmykien kurz vor dem Aussterben
NABU leitet umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Vogeltod an Stromleitungen ein
Kalmykien/Elista - Ungesicherte Strommasten kosten bedrohten Vogelarten häufig das Leben. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des NABU und russischer Naturschutzorganisationen. Zwei Monate lang hatten sie in der südrussischen Republik Kalmykien 250 Kilometer lange Abschnitte von Stromleitungen nach Vogelkadavern abgesucht. Die Hälfte der 543 verendeten Vögel gehörten gefährdeten Arten wie Mönchsgeier und Sakerfalke, aber auch Steppen- und Kaiseradler an. Experten schätzen, dass der regionale Bestand des Steppenadlers dadurch bald zusammenbrechen könnte. "Diese Zahlen sind besorgniserregend. Um den Steppenadler und andere durch Stromtod gefährdete Vogelarten vor dem Aussterben zu bewahren, werden nun staatliche Behörden, Industrie- und Energieversorger, Forschungseinrichtungen und NGOs eng zusammenarbeiten", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Dies ist der Beschluss eines in diesem Monat im kalmykischen Elista stattgefundenen Beratungsgesprächs, an dem neben dem kalmykischen Umweltministerium und Naturschutzorganisationen auch Vertreter mehrerer südrussischer Regionen teilnahmen.
"Für Kalmykien ist das Thema Vogelstromtod besonders relevant, denn die Republik liegt auf einer bedeutenden Zugvogelroute. Schuld an den häufigen Stromtoden ist vor allem die fatale Strommastbauweise, die sich durch nicht isolierte, auf kurzen Mastauslegern befestigte Leitungen auszeichnet", erklärt Vitalij Kovalev, stellvertretender NABU-Fachbereichsleiter Internationales. In den weitläufigen Steppenebenen seien Strommasten meist die einzigen Stellen, auf denen Vögel erhöhte Ansitzgelegenheiten oder Nist- und Raststätten fänden. Berührten auf den Auslegern ruhende Vögel die Leitungen, erlitten sie einen Stromschlag. Nun sollen umfangreiche Schutzmaßnahmen dieses Problem lösen.
Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des kalmykischen Umweltministeriums soll künftig die Maßnahmen koordinieren und prüfen, welche Gesetzesänderungen möglich sind, um unter den regionalen Herausforderungen die Sicherheit der Vögel in der Steppe zu gewährleisten. Energieunternehmen sollen bis Ende März 2013 Programme zur Sicherung von Mittelspannungsleitungen erarbeiten, die für Vögel besonders gefährlich sind. Die beteiligten Naturschutzorganisationen werden weitere Daten zum Stromtod von Vögeln sammeln und an der Entwicklung von Ansätzen zum Schutz von Brut- und Zugvogelarten mitarbeiten.
Der NABU ist weltweit führend bei der Umsetzung von Maßnahmen gegen den Stromtod von Vögeln und hat umfangreiche mehrsprachige Anleitungen zu dem Thema erarbeitet. In Deutschland hat der NABU bereits eine gesetzliche Verpflichtung zur Umrüstung und Sicherung aller Mittelspanungsleitungen bis Ende 2012 durchgesetzt, deren Umsetzung der Verband derzeit verfolgt. Auf diesen Erfahrungen basierend versucht der NABU nun, ähnliche Programme auch in anderen Ländern umzusetzen.
Für Rückfragen:
Dominik Sopart, NABU-Artenschutzreferent Kaukasus, Tel. 030-284984-1713
Im Internet zu finden unter www.nabu.de/themen/international
NABU leitet umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Vogeltod an Stromleitungen ein
Kalmykien/Elista - Ungesicherte Strommasten kosten bedrohten Vogelarten häufig das Leben. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung des NABU und russischer Naturschutzorganisationen. Zwei Monate lang hatten sie in der südrussischen Republik Kalmykien 250 Kilometer lange Abschnitte von Stromleitungen nach Vogelkadavern abgesucht. Die Hälfte der 543 verendeten Vögel gehörten gefährdeten Arten wie Mönchsgeier und Sakerfalke, aber auch Steppen- und Kaiseradler an. Experten schätzen, dass der regionale Bestand des Steppenadlers dadurch bald zusammenbrechen könnte. "Diese Zahlen sind besorgniserregend. Um den Steppenadler und andere durch Stromtod gefährdete Vogelarten vor dem Aussterben zu bewahren, werden nun staatliche Behörden, Industrie- und Energieversorger, Forschungseinrichtungen und NGOs eng zusammenarbeiten", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Dies ist der Beschluss eines in diesem Monat im kalmykischen Elista stattgefundenen Beratungsgesprächs, an dem neben dem kalmykischen Umweltministerium und Naturschutzorganisationen auch Vertreter mehrerer südrussischer Regionen teilnahmen.
"Für Kalmykien ist das Thema Vogelstromtod besonders relevant, denn die Republik liegt auf einer bedeutenden Zugvogelroute. Schuld an den häufigen Stromtoden ist vor allem die fatale Strommastbauweise, die sich durch nicht isolierte, auf kurzen Mastauslegern befestigte Leitungen auszeichnet", erklärt Vitalij Kovalev, stellvertretender NABU-Fachbereichsleiter Internationales. In den weitläufigen Steppenebenen seien Strommasten meist die einzigen Stellen, auf denen Vögel erhöhte Ansitzgelegenheiten oder Nist- und Raststätten fänden. Berührten auf den Auslegern ruhende Vögel die Leitungen, erlitten sie einen Stromschlag. Nun sollen umfangreiche Schutzmaßnahmen dieses Problem lösen.
Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des kalmykischen Umweltministeriums soll künftig die Maßnahmen koordinieren und prüfen, welche Gesetzesänderungen möglich sind, um unter den regionalen Herausforderungen die Sicherheit der Vögel in der Steppe zu gewährleisten. Energieunternehmen sollen bis Ende März 2013 Programme zur Sicherung von Mittelspannungsleitungen erarbeiten, die für Vögel besonders gefährlich sind. Die beteiligten Naturschutzorganisationen werden weitere Daten zum Stromtod von Vögeln sammeln und an der Entwicklung von Ansätzen zum Schutz von Brut- und Zugvogelarten mitarbeiten.
Der NABU ist weltweit führend bei der Umsetzung von Maßnahmen gegen den Stromtod von Vögeln und hat umfangreiche mehrsprachige Anleitungen zu dem Thema erarbeitet. In Deutschland hat der NABU bereits eine gesetzliche Verpflichtung zur Umrüstung und Sicherung aller Mittelspanungsleitungen bis Ende 2012 durchgesetzt, deren Umsetzung der Verband derzeit verfolgt. Auf diesen Erfahrungen basierend versucht der NABU nun, ähnliche Programme auch in anderen Ländern umzusetzen.
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