Akzeptanzproblem statt Problemwölfe

  • Pressemitteilung der Firma WWF - World Wide Fund For Nature, 21.02.2011
Pressemitteilung vom: 21.02.2011 von der Firma WWF - World Wide Fund For Nature aus Frankfurt

Kurzfassung: Akzeptanzproblem statt Problemwölfe Ungeschützte Schafsherden sind für Wolf "All You Can Eat". / WWF: Derzeit keine Problemwölfe in Deutschland. Frankfurt - Den wenig schmeichelhaften Titel "Problemwolf" teilen sich derzeit gleich zwei ...

[WWF - World Wide Fund For Nature - 21.02.2011] Akzeptanzproblem statt Problemwölfe


Ungeschützte Schafsherden sind für Wolf "All You Can Eat". / WWF: Derzeit keine Problemwölfe in Deutschland.

Frankfurt - Den wenig schmeichelhaften Titel "Problemwolf" teilen sich derzeit gleich zwei deutsche Exemplare in der Grenzregion Brandenburg/Mecklenburg-Vorpommern und in Bayern. Angesichts aufkommender Umsiedlungs-Forderungen erklärt Wolfs-Experte Dr. Janosch Arnold von der Umweltschutzorganisation WWF: "Die angeblichen Problemwölfe sind noch gar keine und verhalten sich gegenüber Menschen unauffällig. Nutztierherden in unzureichend geschützten Gattern sind nun einmal für Wölfe eine Einladung zum All You Can Eat-Büffet." Das Töten von mehreren eingepferchten Beutetieren sei ein normales biologisches Phänomen. "Nur wenn ein Wolf dreistes Verhalten gegenüber Menschen zeigt, wird es problematisch. Noch ist auch nicht klar ob es sich ausschließlich um einen Wolf handelt", sagt Arnold. Jedoch müsse man nun den Nutztierhaltern zur Seite stehen um ein Zusammenleben mit dem Wolf zu ermöglichen und mit Herdenschutzmaßnahmen dafür sorgen, dass keine Spezialisierung auf Nutztiere erfolgt.

Vor allem das Tier in der Region Nordbrandenburg/Südmecklenburg sorgt für Unruhe unter den Viehaltern. In sieben Monaten soll der Wolf knapp 70 Damhirsche, Rentiere und Schafe in fünf verschiedenen Gehegen getötet haben. Der WWF fordert daher, endlich alle Schaf- und Damwildherden konsequent mit ausreichenden Herdenschutzmaßnahmen zu schützen. Da Nutztierhalter seit längerer Zeit um die Gefahr wüssten, sei nun auch Eigenverantwortung gefragt. Abgesehen davon sei ein Elektrozaun nur dann ein wirksamer Schutz, wenn er richtig aufgestellt und überprüft werde. Um Arbeitsaufwand und Finanzierung wirtschaftlich tragbar zu halten, fordert der WWF Unterstützung für Nutztierhalter. Man dürfe Betroffene hier nicht alleine lassen. Der WWF arbeitet bereits mit dem Land Brandenburg bei Betriebsberatungen zur Prävention von Nutztierrissen zusammen. "Das gleiche haben wir Mecklenburg-Vorpommern angeboten" so Arnold.

Hinsichtlich des Wolfes in Bayern fordert Arnold die zuständigen Landesregierungen auf, endlich entsprechende Managementpläne in Angriff zu nehmen, damit auch für die Öffentlichkeit eine transparente Situation entstehen kann. So habe das bayrische Umweltministerium es auch nach vielen Monaten des Beratens immer noch nicht geschafft, bereits existierende, aber noch sehr unkonkrete Pläne weiter auszuarbeiten. Interessengruppen müssten mit Ihren Sorgen und Ängsten ernst genommen werden. Der Wille zur konstruktiven Zusammenarbeit bei allen Beteiligten, sei allerdings eine Grundvoraussetzung um Lösungen zu erarbeiten.


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Über WWF - World Wide Fund For Nature:
Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip »Naturschutz für und mit Menschen«.
Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet.
Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.
Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen.
Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.

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