02.11.2012 14:10 Uhr in Kultur & Kunst von Stiftung Händel-Haus

Händel-Festspiele Halle 2013 - HÄNDEL MACHT MUSIK

Das Festspielprogramm in Händels Geburtsstadt mit international berühmten Stars an authentischen Orten
Kurzfassung: (ddp direct) Die Händel-Festspiele 2013 finden vom 6. bis 16. Juni 2013 in Halle und in der Region um Halle (Bad Lauchstädt, Merseburg und Ostrau) statt. Internationale Stars, beispielsweise die Sängerinnen Magdalena Kožená und Christine Schäfer sowie der Countertenor Franco Fagioli, die im Rahmen von Festkonzerten auftreten werden, verleihen den Händel-Festspielen einen besonderen Glanz. Darüber hinaus gastieren international renommierte Ensembles wie die Accademia Bizantina, Venice ...
Händel-Festspiele Halle 2013 - HÄNDEL MACHT MUSIK Händel-Festspiele Halle
[Stiftung Händel-Haus - 02.11.2012] (ddp direct) Die Händel-Festspiele 2013 finden vom 6. bis 16. Juni 2013 in Halle und in der Region um Halle (Bad Lauchstädt, Merseburg und Ostrau) statt. Internationale Stars, beispielsweise die Sängerinnen Magdalena Kožená und Christine Schäfer sowie der Countertenor Franco Fagioli, die im Rahmen von Festkonzerten auftreten werden, verleihen den Händel-Festspielen einen besonderen Glanz. Darüber hinaus gastieren international renommierte Ensembles wie die Accademia Bizantina, Venice Baroque und La Risonanza aus Italien, Il Fondamento aus Belgien, Forma Antiqua aus Spanien, Capriccio stravagante aus Frankreich, Armonio Atenea aus Griechenland, der Salzburger Bachchor aus Österreich, Baroque Brass of London und The Kings Consort aus England sowie Spitzenensembles der Barockmusik aus Deutschland wie Concerto Köln, die Lautten Compagney Berlin, der RIAS Kammerchor und der NDR Rundfunkchor.

Durch internationale und nationale Koproduktionen werden im kommenden Jahr die Händel-Festspiele auch wieder außerorts präsent sein: Die szenische Opernproduktion von Händels Alessandro mit einer international beachteten Gesangsbesetzung (darunter die ECHO Klassik-Preisträgerin Vivica Genaux sowie die Countertenöre Xavier Sabata und der erst kürzlich, im Oktober 2012, gleich mit zwei ECHO Preisen ausgezeichnete Max Emanuel Cencic) in der Regie der renommierten US-amerikanischen Choreographin Lucinda Childs wird außer im Goethe-Theater Bad Lauchstädt u. a. im Theater an der Wien und im Megaron Athen gezeigt. Darüber hinaus ist eine CD-Produktion beim renommierten Label DECCA erschienen. Die konzertante Opernaufführung von Händels Giulio Cesare in Egitto findet in Koproduktion mit drei italienischen Theatern statt. Für Händels Utrechter Te Deum wurde als Kooperationspartner das Musikfest Bremen und für Händels Oratorium Judas Maccabaeus NDR Das Alte Werk in Hamburg gewonnen. Auch die geplante szenische Aufführung von Acis and Galatea im Goethe-Theater Bad Lauchstädt ist eine Koproduktion mit dem Ekhof-Festival in Gotha. Somit strahlen die Händel-Festspiele Halle weit über die Aufführungsorte in Sachsen-Anhalt hinaus. Dies spiegelt sich auch in geplanten Mitschnitten von Veranstaltungen der Händel-Festspiele wider, die deutschlandweit gesendet werden: Bereits zum jetzigen Zeitpunkt hat DeutschlandRadio Kultur die Aufzeichnungen der Oper Almira, Königin von Kastilien sowie den Konzertmitschnitt zu 300 Jahre Frieden von Utrecht zugesagt. Auch der MDR hat ein positives Signal gegeben und wird die Händel-Festspiele mit diversen Aufzeichnungen in 2013 wieder begleiten, so Clemens Birnbaum, Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der Händel-Festspiele.


Themenschwerpunkte und Händel-Forschung

Geht man mit dem Motto der kommenden Händel-Festspiele wortspielerisch um, könnte man auch sagen HÄNDEL MACHT MUSIK, denn das Programm 2013 widmet sich in besonderem Maße dem Themenfeld Macht und Musik. Dabei soll an den 300. Jahrestag des Utrechter Friedens erinnert werden, für den Händel im Auftrag des englischen Königshauses ein aufwändiges Te Deum und Jubilate komponierte ein Beleg dafür, wie Händel sich als Komponist auch in den Dienst der politischen Macht stellte.

In diesem Kontext sei auch auf das Forschungsprojekt der Stiftung Händel-Haus Grundlagenforschung zur Rezeptionsgeschichte Händels in den Diktaturen Deutschlands verwiesen, das im Jahr 2013 abgeschlossen werden soll. Anhand von Originalquellen wurde untersucht, inwiefern die Person Händel und deren Musik von den politisch Mächtigen des letzten Jahrhunderts benutzt oder missbraucht wurde. Begleitend zum Forschungsprojekt wird vom 23. Februar 2013 bis zum 26. Januar 2014 eine Jahresausstellung im Händel-Haus gezeigt mit dem Titel Händel, der Staatskomponist. Komponist, Politik und Propaganda im 18. und 20. Jahrhundert. Auch die Internationale Wissenschaftliche Konferenz im Rahmen der Händel-Festspiele nimmt die Thematik des Forschungsprojektes zum Anlass und widmet sich der Macht und Ohnmacht der Musik.

Im Rahmen des Themenschwerpunktes Macht und Musik erklingen neben Werken Händels, die einem politischen oder staatstragenden Kontext zuzuordnen und damit musikalischer Ausdruck der Mächtigen sind (Utrechter Te Deum und Utrechter Jubilate im Konzert 300 Jahre Frieden von Utrecht, Judas Maccabaeus u. a. m.) auch Kompositionen, in denen die Macht der Musik selbst thematisiert wird, (z. B. im Rahmen des antiken Orpheus-Mythos, Cäcilienode, in den Konzerten The Power of Music und Lob und Macht der Musik sowie in Alexanders Feast or the Power of Musick). Eine weitere substantielle inhaltliche Ergänzung findet die thematische Reihe durch die Auswahl einiger während der Händel-Festspiele erklingenden Opern Händels: Mit Giulio Cesare in Egitto und Alessandro werden zwei historische Personen in den Vordergrund der von Händel vertonten Opernlibretti gestellt, die zu den mächtigsten Herrschern der Menschheit zählen. Dass darüber hinaus die historische Person Alexanders des Großen in zwei verschiedenen Händel-Vertonungen thematisiert wird (die Oper Alessandro sowie die Ode Alexanders Feast or the Power of Musick), zeigt interessante Querverbindungen auf. Eine ähnliche Durchdringung bieten drei Veranstaltungen, in denen Händels Musik mit derjenigen zweier Kollegen aus der Hamburger Zeit verknüpft wird. So kann man neben der szenischen Neuproduktion der Händelschen Oper Almira, Königin von Kastilien in Konzerten die Musik des heute nahezu unbekannten Johann Christian Schieferdecker sowie von Reinhard Keiser entdecken. Beide sind in Teuchern im heutigen Sachsen-Anhalt geboren und wirkten wie auch Händel als Musiker und Komponisten an der Hamburger Oper am Gänsemarkt.


Elektronische Klänge, Tanz, Familienveranstaltungen und mehr

Beginnend mit den Händel-Festspielen 2010 wurden neue Programmformate für ein jüngeres Publikum präsentiert, die von der regionalen und überregionalen Presse sowie vom Publikum sehr interessiert aufgenommen wurden. Hierzu zählen im kommenden Festspielprogramm die Baroque Lounges I und II, in der Barockmusiker oder Barockmusik mit modernen Musikformen zusammengeführt oder kombiniert werden. Auch die Aufführung Il Pianto dOrfeo richtet sich in der szenischen Präsentation, u. a. unter Verwendung von Projektionen und Tanz, an ein jüngeres und aufgeschlossenes Publikum. Eine Brücke zur islamischen Musikkultur wird vom gerade erst mit einem ECHO Klassik ausgezeichneten Pera Ensemble Istanbul mit dem Programm Femme fatale: Absolute Liebe, absolute Macht geschlagen. Und im Konzert Saudade Il Lamento dOrfeo wird die Melancholie barocker Gambenmusik der Saudade des portugiesischen Fado gegenübergestellt.

Mit dem Fest für die ganze Familie widmet sich erneut ein kompletter Samstagnachmittag den Großen und Kleinen unter uns. Es wird gemalt, gebastelt, gerätselt, gebacken und vieles mehr. Den Höhepunkt bildet das Kinderkonzert König Drosselbart um König Löwe und Prinzessin Ziege. Das Kinderkonzert wird darüber hinaus an zwei weiteren Tagen während der Händel-Festspiele vor Ort für Schulklassen dargeboten (Anmeldung erforderlich). Mit dem Schulprojekt Orpheus und seine Instrumente oder Alte Musik macht Spass! finden Kinder ab Klassenstufe 5 die Möglichkeit, sich mit der Musik und den Instrumenten aus der Zeit von Claudio Monteverdi auseinanderzusetzen. Begleitet wird das Projekt von der Lautten Compagney Berlin. Die beiden Open-Air-Veranstaltungen Bridges to Classics und das Abschlusskonzert locken erneut Jung und Alt in die Galgenbergschlucht.

Tipp: Beim Abschlusskonzert sind Familientickets erhältlich. Hier zahlen Kinder bis 14 Jahre in Begleitung eines voll zahlenden Erwachsenen nur zehn Euro.


Tickets und Publikationen

Karten für die Händel-Festspiele 2013 sind wie folgt erhältlich:

- Hotline +49 (0)345 / 565 27 06 (Montag bis Freitag: 7 bis 20 Uhr)

- www.haendelfestspiele.halle.de/de/programm/

- Ticket-Vorverkaufsstellen

- Das vollständige Programm und weitere Auskünfte sind ebenfalls auf der Homepage (www.haendelfestspiele.halle.de/de/programm/download.html) zu finden.

Als Dienstleistung für bereits ausgebuchte Veranstaltungen wird ein kosten-loser Wartelisten-Service von der Roßdeutscher & Bartel GbR angeboten:
Informations- und Kartenservice der Roßdeutscher & Bartel GbR
Tel. + 49 (0)341 / 14 99 07 58 oder www.barock-konzerte.de/warteliste

Das Gästebüro der Händel-Festspiele 2013 im Händel-Haus ist vom 3. bis zum 16. Juni täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Hier erhalten Besucher Informationen zu Veranstaltungen, Programmhefte zu den einzelnen Aufführungen sowie noch verfügbare Tickets. Darüber hinaus können Gäste das Magazin der Festspiele erwerben. Dieses gibt einen Überblick über das gesamte Festival mit interessanten Artikeln zu den Künstlern, Hintergrund-informationen zu Aufführungen und vielem mehr.
Die Abendkassen öffnen jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an den jeweiligen Spielstätten.


Erst- und Uraufführungen
Händel-Festspiele in Halle mit noch nie Gehörtem oder Aufgeführtem

Zwei Erstaufführungen nach der Hallischen Händel-Ausgabe und eine Uraufführung in 2013 unterstreichen die besondere Bedeutung der Händel-Festspiele in Halle. Die Besucher erwarten die Premieren der Händel-Oper Almira, Königin von Kastilien und der Serenata Acis and Galatea sowie eine Uraufführung im Konzert Händel konzertant.

Erstaufführungen nach der Hallischen Händel-Ausgabe

Almira, Königin von Kastilien HWV 1 (szenisch)
7., 9. & 14. Juni, jeweils 19.00 Uhr, Oper Halle, V5, V18 & V30

Acis and Galatea HWV 49b (szenisch)
Serenata in drei Akten von Georg Friedrich Händel
14. Juni, 19.00 Uhr, 15. & 16. Juni, jeweils 14.30 Uhr, Goethe-Theater Bad Lauchstädt, V31, V36 & V43


Uraufführungen

Händel konzertant
Auftragswerk der Händel-Festspiele Halle
Solistin: Ragna Schirmer (Klavier)
Ensemble du cuero
15. Juni, 19.30 Uhr, Franckesche Stiftungen, V39



Händel-Preisträgerin 2013

Die Liste an Preisen der neuen Händel-Preisträgerin ist lang: Magdalena Kožená gewann unter anderem den ECHO Klassik, den Gramophone Award und den Diapason dor. Die gebürtige Tschechin erhält nach ihrem Galakonzert, am 14. Juni 2013, den Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus.

Der Händel-Preis ist ein undotierter Ehrenpreis und wird in Form einer Urkunde sowie einer vergoldeten Anstecknadel, welche die Noten aus Händels Messiah zeigt, überreicht. Magdalena Kožená erwarb sich im Laufe ihrer Karriere mit ihrer bezaubernden Stimme ein erstklassiges Renommee auf internationalen Bühnen und genießt höchste Anerkennung in Musikfachkreisen, so Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus. Kožená tritt als Händel-Preisträgerin in die Fußstapfen von berühmten Künstlern wie Cecilia Bartoli, Jordi Savall oder Trevor Pinnock. Die Auszeichnung wird für besondere künstlerische, wissenschaftliche oder kulturpolitische Leistungen, die im Zusammenhang mit der internationalen Händel-Pflege in Halle stehen, an Einzelpersönlichkeiten oder Ensembles vergeben. Das Kuratorium der Stiftung Händel-Haus folgte einer einstimmigen Empfehlung des Fachbeirats und beschloss in einer seiner letzten Sitzungen die Preisvergabe an Magdalena Kožená. Sie erhält diesen für ihre herausragenden Händel-Interpretationen.

Die tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kožená hat sich nicht nur als Opernsängerin, sondern auch besonders mit ausgeklügelten Konzert- und Liedprogrammen einen exzellenten Ruf bei Publikum und Kritik ersungen. Die Londoner Times schrieb über sie im Juni 2009: Mit dieser faszinierenden Stimme und der anziehenden Persönlichkeit möchte jeder ein Stück von ihr haben, egal in welchem Repertoire oder in welcher Sprache. Seit ihrem Erfolg beim 6. Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg 1995 unternimmt sie ausgedehnte internationale Tourneen und tritt mit den bedeutenden Klang-körpern der Welt auf, unter anderen unter Leitung ihres Ehemannes Sir Simon Rattle. Unvergessen sind dem halleschen Publikum ihre Konzerte zu den Händel-Festspielen 1997 und 1998 unter der Leitung von Marc Minkowski und seinem Ensemble Les Musiciens du Louvre. Als Exklusiv-Künstlerin der Deutschen Grammophon erhielt Kožená zahlreiche Auszeichnungen wie 2001 und 2004 jeweils einen Grammophone Award. Im Opernbereich hat sich die ECHO Klassik-Preisträgerin des Jahres 2000 vor allem als Mozart-Interpretin einen hervorragenden Namen gemacht. Aber auch als Händel-Interpretin wird die Sängerin international geschätzt. Über ihre Händel-CD Ah! Mio cor mit dem Venice Baroque Orchestra unter Leitung von Andrea Marcon schrieb J. Kesting im Fono Forum: Ein fesselndes Recital mit Arien aus Opern und Oratorien. Magdalena Kožená überrascht mit einem expressiven Impetus; sie dramatisiert die Koloratur und scheut auch vor scharf-expressiven Anatmern nicht zurück. Auf der anderen Seite nutzt sie mit ihrer kräftigen, vollen und farbiger gewordenen Stimme viele Möglichkeiten des verzierten Gesangs, den Gebrauch falber Farben, die sorgsam gerundeten Triller und fein gewirkten Verzierungen in Reprisen, welche die Kantilena subtil kolorieren. Superb die Begleitung durch das Venice Baroque Orchestra unter André Marcon.
Weitere Informationen und Bilder unter: http://www.kozena.cz/


Zahlen und Fakten der Händel-Festspiele 2013

Zeitraum: 6. bis 16. Juni 2013
Verkaufsveranstaltungen: 45
Veranstaltungen (gesamt): über 100
Veranstaltungsorte (gesamt): über 30
Neue Spielstätten: 5 (Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus, Leopoldina, Intecta-Kreativquartier, Patronatskirche Ostrau, Merseburger Dom)
Opern: 5 (Almira, Königin von Kastilien HWV 1 (szenisch), Alcina HWV 34 (szenisch), Alessandro HWV 21 (szenisch), Acis and Galatea HW V 49b (Serenata), Giulio Cesare in Egitto HWV 17 (konzertant))
weitere szenische Aufführungen: 1 (Il pianto dOrfeo (Pasticcio))
Oratorische Werke: 5 (Messiah HWV 56, Judas Maccabaeus HWV 63, Alexanders Feast or the Power of Musick, Cäcilienode (in der Fassung W. A. Mozart), Lob der Musik (J. Schuster))

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