Stasi-Tondokumente exklusiv in SWR2

  • Pressemitteilung der Firma Südwestrundfunk (SWR), 22.02.2011
Pressemitteilung vom: 22.02.2011 von der Firma Südwestrundfunk (SWR) aus Stuttgart

Kurzfassung: SWR2 Wissen am 28.2. / "SWR2 Archivradio" online vom 28.02. bis 20.04. SWR2 sendet exklusiv Original-Tondokumente aus dem Archiv der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen. Sie sind sowohl im Radioprogramm als auch im Webchannel "SWR2 ...

[Südwestrundfunk (SWR) - 22.02.2011] Stasi-Tondokumente exklusiv in SWR2


SWR2 Wissen am 28.2. / "SWR2 Archivradio" online vom 28.02. bis 20.04.

SWR2 sendet exklusiv Original-Tondokumente aus dem Archiv der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen. Sie sind sowohl im Radioprogramm als auch im Webchannel "SWR2 Archivradio" zu hören. Am 28. Februar spricht Moderator Gábor Paál in der Sendung "SWR2 Wissen: die Stasi-Bänder" (8.30 Uhr) mit dem Autor und Journalisten Maximilian Schönherr über die Entdeckung und Aufarbeitung des Materials. Schönherr hat die Dokumente fürs Radio ausgewählt. Im DDR-Ministerium für Staatssicherheit und seinen Bezirksverwaltungen waren rund 170.000 Bänder verzeichnet. Nach der Wende blieben davon gut 28.000 übrig. Um alle Tonbänder, Kassetten und Magnetplatten komplett abzuhören, bräuchte man etwa drei Jahre. SWR2 sendet vor allem einige ganz frühe Aufnahmen aus der jungen DDR. Sie zeigen die politische und soziale Stimmung in einem sich formierenden sozialistischen Staat. Ausgewählte Tondokumente sind außerdem in voller Länge im "SWR2 Archivradio" vom 28. Februar bis zum 20. April 2011 online auf www.SWR2.de/archivradiozu hören.

Die Archivare der Behörde für die Stasi-Unterlagen brachten für SWR2 den vermutlich ältesten O-Ton der Stasi-Mitschnitte ans Licht. Die Bänder stammen aus dem Sommer 1951, als in Ostberlin namhafte Rechtsanwälte und Wissenschaftler, darunter auch der spätere DDR-Kritiker Robert Havemann, in einer öffentlichen, außerparlamentarischen Verhandlung die Übergriffe Westberliner "Sturmpolizisten" auf FDJ-Mitglieder verurteilten. Daneben sind erstmals Aufnahmen aus dem Spionageprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz vom Oktober 1955 im Radio zu hören. Marianne Birthler, die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen: "Das gesprochene Wort unterscheidet sich vom gelesenen darin, dass man Emotionen und frei gesprochene Textpassagen hören kann, die sich in der Textvorlage nicht finden. Wenn man Mielke sprechen hört, wie er auf der Dienstbesprechung im April 1989 die von Honecker angeordnete Aussetzung des Schießbefehls kommentiert, weil zu viel 'verballert' wird, ist das qualitativ etwas anderes als allein der geschriebene Text." Die meisten Aufnahmen der Stasi stammen allerdings aus der Telefonüberwachung, in vielen inszeniert sich das Ministerium für Staatssicherheit stundenlang selbst. Viele Bänder dürfen nicht veröffentlicht werden, weil sie persönliche Daten enthalten.




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